10. Kapitel

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Pov. Michelle

Ich wachte auf in einem leeren Bett. ,, Jenna?'', rief ich etwas verschlafen. Dann schaute ich auf die Uhr. Es war bereits nach 9. Sie ist bestimmt schon weg. Müde lief ich ins Badezimmer und sah mein Schlafanzug, den ich ihr geliehen hatte dort liegen. Ich sah mich kurz im Spiegel an. *Man seh ich scheiße aus*, dachte ich und fing an mich fertig zu machen. Plötzlich hörte ich die Tür aufgehen. ,, Jenna?'', schrie ich mit meiner Zahnbürste im Mund voller Hoffnung. ,, Nein. Jenna ist schon seit einer Stunde weg'', antwortete mein Vater mir. ,, Ich wollte eigentlich mit dir reden, da du die Schule schwänzt'', erklärte er mir sein Anliegen. *Oh fuck*, dachte ich nur und beeilte mich etwas. ,, Wieso bist du heute zuhause geblieben?'', fragte er mich mit besorgten Augen, als ich endlich vor ihm stand. ,,Also ehm.. ich..fühlte mich nicht so gut'', log ich. Ich wollte ihm nichts von gestern erzählen, da ich angst hatte er würde es auf Jenna schieben. ,, Wieso? bedrückt dich etwas?'', fragte er weiter. Ich war etwas genervt davon und antwortete nur:,, Mir war nur etwas übel.'' Er nahm diese Lüge so hin und meinte noch:,, Gute Besserung'', bevor er aus meinem Zimmer ging. Es ist nun soweit, dass ich selbst meine Eltern anlog..Nur wegen diesem Mädchen. Ich holte mein Handy raus und ging auf ihr Insta. Bisher hatte sie noch nichts gepostet oder mir geschrieben. Vielleicht hat sie immernoch kein Handy. Kurz daraufhin wurd ich von Meli angerufen.

Meli: Wie gehts dir? Ist jenna noch da?

Ich: Ehrlich gesagt..Beschissen. Ich hab nen Kater und vermisse sie jetzt schon. Sie ist wahrscheinlich seit nh Stunde weg.

Meli: Oh. Tut mir leid. Aber du warst auch echt besoffen gestern 'sie lacht'. 

Ich: Haha..nich lustig. Ich hoffe sie schreibt mir nochmal. 

Meli: Wird schon. Ich muss jetzt weg. Lucas wollte mit mir noch etwas unternehmen.

Ich: Okay. Viel spaß.

Somit verabschiedeten wir uns und legten auf. Daraufhin ging ich runter in die Küche. ,, Morgen'', begrüßte ich meine Mutter mit meiner verschlafenden Stimme. ,, Guten Morgen'', meinte sie etwas erfreuter. Wieso war sie so glücklich? ,, Was gibt es zum Frühstück?'', fragte ich sie und sie gab mir sofort Pancakes. ,, Pancakes?'', fragte ich verwundert. Sie nickte nur lächelnd. Vielleicht heiterten mich diese Pancakes etwas auf. Ich verschlang sie richtig. Als ich aufgegessen hatte, kam mein Vater wieder in die Küche mit einer Zeitschrift in der Hand. Diese übergab er meiner Mutter mit den Worten:,, Hier Schatz. Hoffe das ist die richtige Ausgabe.'' Sie lächelte und meinte:,, Danke Liebling. Ja, ist sie.'' Dann öffnete sie die erste Seite des Magazins. Nun konnte ich auch das Titelbild erkennen. Auf der Vorderseite des Magazins war Jenna abgebildet und dahinter ihre Schauspielkollegen aus ,, Wednesday''. ,, Darf ich die Zeitschrift kurz haben?'', fragte ich meine Mutter interessiert. Sie übergab sie mir, nachdem sie einen Artikel über einen Schlagersänger gelesen hatte. Ich suchte direkt nach der Seite. Diese war ganz hinten. Das komplette Interview war dort hingeschrieben worden. Ich laß mir alle Fragen durch, bis ich zu einer Frage kam, welche mich sehr interessierte. Undzwar, welche Sexualität sie hat. Doch die Antwort schockierte mich und lies mich an allem zweifeln. Jenna ist Hetero? Mein komplettes Weltbild war zerstört. Ich fotografierte mir die Seite ab und schickte sie an Meli. Meli reagierte sofort und schrieb:,, WAS!? Echt jetzt? Selbst mir gab sie Gay vibes.'' ,, Ich geh nach oben'', sagte ich meinen Eltern und gab meiner Mum die Zeitschrift wieder. Ich war sehr gekränkt davon und wollte am liebsten nur noch sterben. Ich hatte die ganze Zeit Hoffnung. Umsonst. Ich schmiss mich auf mein Bett und öffnete Tiktok. Doch ich sah die ganze Zeit nur Videos von Jenna und Emma. Es war sehr schlimm. Irgendwann schlief ich beim Tiktok schauen ein.

Es war bereits Dunkel als ich wieder aufwachte. Ich checkte direkt mein Handy ab. Doch immer noch keine Nachricht von Jenna. Langsam machte ich mir Sorgen, also suchte ich auf ihrem privaten Account nach Emmas privaten Account. Als ich diesen fand schrieb ich ihr direkt eine Nachricht: ,, Hey. Ich bin's Michelle. Jenna schreibt mir nicht und ich mache mir langsam Sorgen. Hat sie immer noch kein Handy?'' Dann ließ ich mein Handy wieder neben mich fallen und war kurz davor zu weinen. Doch ich wurd nochmal davon abgehalten, da meine Eltern in mein Zimmer rein kamen. ,, Michelle. Wir müssen dir was verkünden'', sagte mein Vater mit stolzem Gesichtsausdruck. ,, Mein Chef möchte, dass ich eine seiner Unternehmen in den USA übernehme'', erklärte er mir. Meine Mum lächelte mich dabei nur an. Erst fragte ich mich, wieso die beiden so glücklich waren. Doch dann realisierte ich es. ,, Heißt das..Wir ziehen um?'', fragte ich sie verwundert. Meine Mum nickte:,, Ja mein Schatz.'' Ich war erstmal komplett erfreut, bis meine Eltern den Raum verließen. Ich dachte darüber nach, was alles für Herausforderungen auf mich zu kommen würden. Ich meine, meine Freunde werden nicht mehr da sein, ich werd auf eine neue Schule müssen und mein größtes Problem wird es sein, dass ich vielleicht Jenna dann auch nicht sehen kann. Wer weiß, wohin wir ziehen. Ich berichtete sofort Meli über die Neuigkeit und diese tickte komplett aus. ,, USA!? Wie geil ist das denn? Könnt ihr mich mitnehmen?'', schrieb sie und ich musste leicht schmunzeln, weil ich so eine Reaktion schon erwartet hatte. Doch ich erzählte ihr dann auch von meinem Kummer und wie sehr ich es hier vermissen würde. Sie verstand es auch und bot mir an vorbeizukommen. Ich willigte ein.

Etwa eine Stunde später stand Meli schon in meinem Zimmer. ,, Warte doch erst mal ab, vielleicht ist es schön dort. Vielleicht zieht ihr in die Nähe von Hollywood'', riet mir Meli nachdem ich ihr über meine Sorgen berichtet habe. ,, Was ist wenn ich ans andere Ende der USA ziehe und Jenna dann nicht mehr sehen kann?'', kam es plötzlich aus mir heraus und meine Augen fingen an zu tränen. Meli nahm mich in den Arm. ,, Doch. Du wirst sie noch viele male sehen. Du und sie seht echt gut zusammen aus'', versuchte sie mich aufzumuntern, doch ich ignorierte jeglichen Versuch. ,, Komm wir gucken einen Film und danach gehts dir besser'', bot sie mir an und lächelte dabei. Ich willigte zögerlich ein und sie schaltete schon den Fernseher an. ,, Was willst du gucken?'', fragte sie mich. Ich konnte jedoch nicht antworten. Sie schrie dann los:,, Ah ich habs'' und öffnete Disney+. Dort machte sie den Film ''Zombies'' an. Sie wusste, dass dies mein absoluter Lieblingsdisneyfilm war. Nach einer Weile, konnte ich wieder reden ohne halb an meinen Tränen zu ersticken. ,, Danke das du für mich da bist'', bedankte ich mich bei ihr und umarmte sie nochmal. Sie lächelte mich an und sagte ruhig:,, Kein Problem. Wofür sind Freunde sonst da.'' Ich werde sie am meisten vermissen. Plötzlich bekam ich eine Nachricht. Sie ist von Emma. Sie schrieb:,, Hey Michelle. Jenna hat noch kein Handy, aber sehr wahrscheinlich morgen.'' Ich war etwas beruhigt, da ich nun bescheid wusste. ,, Danke dir'', schrieb ich zurück. ,, Jenna hat noch kein Handy'', erzählte ich Meli. Sie war jedoch auf den Film fokussiert. Als dieser vorbei war verabschiedete sie sich. ,, Bis dann. Wenn was ist.. Mein Handy ist auf laut. Ruf mich einfach an'', sagte sie am Ende noch und umarmte mich. Dann ging sie aus der Tür raus und ich lief sofort nach oben und ging pennen. Doch mein ganzes Bett duftete noch nach Jennas Parfüm. Es war echt schwer einzuschlafen, doch ich schaffte es irgendwann. 

Liebe in zwei verschiedenen Welten | Jenna Ortega FF | Girl x GirlWo Geschichten leben. Entdecke jetzt