Kapitel 5

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"Nein, tatsächlich noch nicht, ich bin gerade erst gekommen und wollte als erstes zu NetAtWork, die haben immer VR-Brillen zum ausprobieren." "Oh, das klingt auch sehr interessant. Naja, dann. Ich würde jetzt weitergehen, vielleicht sieht man sich ja noch einmal."

-Sams Sicht-

Mit einem kleinen Bauchkribbeln und einem leicht sehnsüchtigen Blick sehe ich Basti hinterher, der gelassenen Schrittes in der Menschenmenge verschwindet.

Auch ich drehe mich langsam um und bewege mich auf den Stand meines Begierens zu. Als wäre ich immer noch ein kleines 12-jähriges Mädchen grinse ich und schaue mich dort angekommen glücklich nach einem freien Platz um.

Eine Frau mit langen blonden Haaren, die an den Spitzen rosa gefärbt sind und einem Pircing in der Nase bedeutet mir herzukommen und mich auf den Stuhl vor ihr zu setzten. "Hi, schön dich hier zu sehen. Hattest du schon einmal eine VR-Brille auf?" Ihre direkte aber sehr sympathische Art lässt mich sofort meine recht starke Angst und Scheu vor Menschen vergessen und das duzen einen direkt verbundener fühlen.

"Ja, tatsächlich komme ich jedes Jahr zur Gamescom, ich wohne in Köln, so ist das möglich und jedes Mal komme ich als erstes zu ihrem Stand um die Brillen zu testen." Die junge Frau, ungefähr in meinem Alter, schaut überrascht, dann erfreut. "Das ist schön, diese hier ist dann einmal für dich..." Sie überreicht mir eine schwarze Brille mit hellgrauem Band. "Dieses Jahr haben wir uns mehr aus Videospielen gemacht als sonst, du kennst ja bestimmt noch unser Programm von den letzten Jahren. Spielst du zufällig Minecraft? Ansonsten hätten wir auch noch Fortnite, Party-Spiele wie Fall Guys und sogar Sims 4, was aber, wenn du mich fragst, nicht soo viel Sinn ergibt mit der VR-Brille zu spielen."

Ich zögere kurz, doch meine Antwort ist von Anfang an eigentlich klar gewesen, MINECRAFT! Mit dem gleichen Enthusiasmus wie in Gedanken antworte ich. Das Grinsen auf dem schmalen Gesicht der Frau wird ein wenig breiter. "Gute Wahl", lobt sie mich. "Minecraft ist toll, nicht wahr? Also, wenn du jetzt diesen Joy-stick in die Hand nimmst", sie gibt ihn mir. "Dann kannst du die Einstellungen auswählen und eine Welt erstellen, wie das geht weißt du ja wahrscheinlich."

Auch mein Lächeln wird breiter, so sympathisch ist sie mir. Strahlend stelle ich mir meine Welt zusammen, während ich höre, wie die lange rosa Frau ( Schokokeks_suchtie das vergesse ich nicht wieder xD) bereits einem neuen Interessiertem eine VR-Brille gibt.

Nach gefühlten Stunden, was aber immer noch viel zu kurz war, setze ich die Brille wieder ab, übergebe sie an die nette Dame und verlasse nach kurzem Zögern den Stand. Sofort werde ich von den Menschenmassen nahezu verschluckt.

Eine weitere Stunde gehe ich über die Gamescom, schaue hier bei Bekannten vorbei, esse oder trinke dort etwas und kaufe ein Geschenk für meine Oma, die im nächsten Monat bereits Geburtstag hat und 80 wird. Sie war immer lieb zu mir, ich liebe sie wirklich sehr, aber meine andere Verwandtschaft ist einfach schrecklich, mein Vater eingeschlossen, was auch die Familienfeste zur Höllenqual macht.

Als ich auf dem Rückweg vom Applestand bin, meine beste Freundin ist schon nach Hause gegangen, gehe ich an einem gemütlich aussehenden Restaurant vorbei, aus dem der Geruch von Pizza strömt. Spontan beschließe ich hineinzugehen und öffne die Tür, woraufhin das obligatorische Glöckchenklingeln ertönt, welches man sonst nur in süßen Cafés hört.

Drinnen angekommen setze ich mich an einen der gemütlich aussehenden Tische, bedeckt mit einer rot-weiß karierten Tischdecke, und schaue so lange in die Speisekarte, bis die Bedienung an meinen Tisch kommt. Zu meinem Erstaunen ist es die nette Frau von vorhin, die mich bedient.

Oh hey, schön dich auch hier zu sehen, was darf ich dir bringen?" „Eine Holunderblütenschorle und eine ‚Quattro Formaggio' bitte." „Kommt sofort." Beschwingt läuft sie zurück zur Küche. Überraschend schnell kommt meine Pizza und ich fange an zu essen.

Erneut ertönt das Glöckchenklingeln, aber ich schaue nicht zur Tür, sondern genieße weiter meine Pizza, die ich bereits fast zur Hälfte aufgegessen habe. Zwei dunkle Männerstimmen lassen sich an dem Tisch hinter mir nieder und beginnen gedämpft zu reden.

Da mir langweilig ist beschließe ich zuzuhören, allerdings reden sie so leise, dass ich nur abgehackte Wortfetzen verstehen kann. „Olympiade... nächst... aber... Kevin, ich will... schlag de..." „Bas... ich habe... können... machen... wann?"

Kopfschüttelnd muss ich leicht lächelnd, ich verstehe ja mal überhaupt nichts. Die tiefere von beiden Stimmen kommt mir irgendwie bekannt vor, aber ich weiß nicht warum...

Die restliche Pizza und ein Viertel Nachtisch später höre ich, wie die beiden Männer sich voneinander verabschieden und traue mich endlich mich umzudrehen und zu schauen, woher ich die eine Stimme kennen könnte.

Sofort erkenne ich den braunhaarigen Typen aus'm Café von gestern und – „Basti?", entkommt es mir, mal wieder ist mein Mund schneller als mein Hirn. Er schaut genauso überrascht, wie ich mich fühle. Seine Begleitung sieht nur verwirrt zwischen uns hin und her. Sam?" „Ihr kennt euch?" Der arme Mann wird immer verwirrter. Ähm ja.. also Kevin das ist Sam, Sam das ist Kevin. Wir haben uns zufällig gestern und heute getroffen und dann ein wenig... geredet." Ich bin Basti dankbar, dass er die Sache von gestern Abend nicht vor Kevin anspricht, es muss ja nicht jeder wissen, dass ich zu schwach war mich zu wehren und Hilfe von einem Fremden brauchte.

Schön dich kennenzulernen, Sam, aber ich muss jetzt leider sehr dringend los, ich habe noch einen Verabredung. Tschau!", ruft Kevin und verschwindet im selben Moment. Basti und ich murmeln beide ein verdutztes „Tschau" hinterher, was er aber nicht mehr hört.

Basti schaut mich leicht fragend an, aber mein Gehirn ist viel zu langsam und damit beschäftigt seine Anwesenheit zu verarbeiten, als dass ich wissen könnte warum. Einige Sekunden voller unangenehmer Stille später biete ich ihm an sich zu setzten, was er dankbar tut.

Bereits ein paar Minuten später haben wir beide einen – noch alkoholfreien – Drink vor uns und unterhalten uns angeregt, sodass wir nach wenigen Stunden schon viele Sachen übereinander wissen, aber doch nur belanglose Dinge erfahren.

Das Ambiente im Restaurant hat sich verändert, hat sich von gemütlich, leicht laut und fröhlich zu berauschend – sehr viel lauter – und aufputschend gewandelt. Auch die Stimmung zwischen Basti und mir hat sich veränder, ist irgendwie... heißer geworden.

Ich weiß nicht, wie wir hier nach draußen gekommen sind, viel zu benebelt sind meine Gedanken von Bastis Geruch, seinen Berührungen und Anwesenheit.

Das einzige, was ich außer Basti noch wahrnehme, sind seine Lippen auf meinen, die raue Backsteinmauer in meinem Rücken, an die Basti mich drückt und seine Hände, die verlangend über meinen Körper streifen.

(1088 Wörter)

Kennt ihr zufällig guten Venation oder ZickZack Lemon? Frag für 'ne Freundin, nicht wahr Sunabird? xD

Heute ist der 31., Silvester. Ich wünsche euch eine wundervolle Zeit mit Freunden – Familie – der großen Liebe im Leben *seufz*

Ne ehrlich jetzt, einen guten Rutsch ins neue Jahr und auf ein schönes 2023 :^)

Dankeschön nochmal an dich, Schokokeks_suchtie fürs schreiben mit mir, es hat sehr viel Spaß gemacht <3 (warum habe ich das Gefühl, dass die ‚lange rosa Frau' jetzt ein Insider zwischen uns beiden wird? xD)

Ein letztes Mal dieses Jahr: Bis nächste Woche, Ella <3

*Pausiert* Pre -A BastiGHG FanFiction- Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt