Kapitel 6

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POV Bucky

Wir alle saßen im Besprechungsraum und warteten nervös darauf, was Stark zu sagen hatte.
Erst als sich auch Thor endlich zu uns setzte fing er zu reden an.
„Wie ihr bereits mitbekommen habt, hatte Y/N heute eine Art Anfall. Sie ist nicht ehrlich zu uns und traut uns nicht. Sie muss an ihre Erinnerungen zurückkommen, darum hab' ich mir etwas überlegt."
Ich sah ihn hoffnungsvoll an, als sein Blick zu Steve wanderte.
Ich ahnte bereits was er sagen wollte und unterbrach ihn sofort.
„Auf gar keinen Fall, Tony. Das kommt nicht in Frage.", fuhr ich ihn an.
Er wusste, dass ich seit dem Ganzen nicht gut auf Steve zu sprechen war.
Wir funktionierten als Team, doch ich hatte nichts mehr für ihn als Freund über.
„Barnes, fahr' einen Gang runter. Steve ist für ihr Training verantwortlich. Nat und Wanda, ihr zwei nehmt sie unter eure Fittiche. Unternehmt was, redet mit ihr. Versucht irgendwie Erinnerungen auszulösen und Sam, pass' auf, dass Barnes nichts vermasselt!", sagte er und starrte mich bei seinem letzten Satz ernst an.
„Und was ist mit uns Anderen?", fragte Thor mit entsetzter Stimme.
Y/N war wie seine Schwester, er konnte nicht einfach nichts tun.
„Sei wie immer zu ihr, vielleicht löst das weitere Erinnerungen aus. Das selbe gilt für dich, Clint.
Banner und Vision wissen bereits Bescheid und Barnes,", sagte er und sah mich eindringlich an.
„ich will, dass du vorerst auf Abstand bleibst.", setzte er fort.
Entgeistert sah ich ihn an.
„Du weißt, dass ich das nicht kann, Tony.", fuhr ich ihn erneut an.
„Dann tu es ihretwegen. Du willst genauso wie wir alle, dass sie sich erinnert, also halte dich an das was ich sage. Das selbe gilt für euch alle!", sagte er leicht drohend in die Runde.
Y/N war wie Peter sein Schützling. Sich gegen seine Anweisungen zu wehren würde nichts bezwecken, also musste ich klein bei geben.
Apropos, wo war Peter?
Noch bevor ich etwas sagen konnte, sprach Wanda meinen Gedanken aus.
„Er ist mit der Schule seit heute Mittag weg. Er kommt Ende der Woche zurück und weiß bereits über seinen Part hier Bescheid.", antwortete Tony und klatschte in die Hände.
„Das wär's für's Erste.", sagte er und ging zur Tür raus.
Die Anderen folgten ihm und ich blieb mit Nat zurück.
„Bucky, das wird schon. Du musst dem Plan und vorallem uns vertrauen.", sprach sie zu mir und sah mich mitleidig an.
Ich schnaufte nur verächtlich und stand auf um den Raum zu verlassen.
Ich lief zurück in mein Zimmer um einen klaren Gedanken zu fassen.
Er konnte doch nicht erwarten, dass ich mich einfach zurücklehne und nichts tue.
Ich schlug mit voller Wucht gegen die Wand und schrie vor Wut auf. „Fuck!"

POV Y/N

Ich starrte in die Leere während der Fernseher im Hintergrund lief.
Immer wieder ging ich die Erinnerungen durch und versuchte mehr von ihnen auszulösen, doch nichts tat sich.
Näher kommendes Gerede riss mich aus der Starre und ich sah gebannt zur Tür, als die ganze Partie, bis auf Barnes eintrat.
Nat kam direkt auf mich zu und lächelte mich freundlich an.
Sie setzte sich neben mich an und sah mich erwartungsvoll an.
„Wie wär's, wenn wir heute Abend ausgehen?", fragte sie mich begeistert.
„Ich würde heute gerne alleine ausgehen. Ich brauch' etwas Abstand.", gab ich zurück.
Ich wollte sie nicht kränken, sie schien vertrauensvoll und auch irgendwie bekannt, also setzte ich meinen Satz fort.
„Wir könnten doch morgen zusammen etwas unternehmen?"
Sie sah fragend zu Stark, als würde sie auf seine Erlaubnis warten.
Diese Bevormundung löste Wut in mir aus.
„Ich entscheide für mich selbst. Ich bin hier und hab' eingewilligt euch zu helfen, aber hört auf mich zu bevormunden. Sonst geh' ich einfach wieder, kapiert?", sprach ich kalt, aber bestimmend zu ihnen.
„Geht klar.", antwortete Stark gleichgültig und schulterzuckend, nur um anschließend den Raum zu verlassen.
„Also, morgen?", fragte ich wieder an Nat gerichtet.
Sie lächelte mich zustimmend an und verließ dann wieder das Wohnzimmer.
Ich tat es ihr gleich und lief zurück in mein Zimmer um mich fertig zu machen.
Mein Kopf brummte und ich hatte Ablenkung bitter nötig.
Ich huschte in meinen Kleiderschrank und sah mich nach etwas passendem um.
Es sollte nicht auffällig sein, aber auch nicht nach Mauerblümchen schreien.
Nach einer Weile entschied ich mich für ein schlichtes, weinrotes Kleid.
Es ging mir bis zu den Knien und hatte einen Schlitz auf der rechten Seite der sich bis zur mitte meines Oberschenkels zog.
Dazu trug ich schwarze Riemchenpumps und eine dazu passende Clutch um das Wichtigste einzustecken.
Ich blickte auf meine Armbanduhr um festzustellen, dass es erst kurz vor 22 Uhr war.
Es war also noch Zeit bis ich mich in das Nachtleben New Yorks stürzen würde.
Freudig sah ich mich im Spiegel an, als sich das Gefühl einer anbahnenden Erinnerung breit machte.
Ich beschloss sie diesmal zuzulassen und zu meinem Erstaunen bekam ich keine stechenden Kopfschmerzen.

Wanted || A Bucky Barnes Fanfiction Where stories live. Discover now