Kapitel 27

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Dalia's Sicht:

Erschrocken weite ich die Augen... Das darf nicht sein. Ich bin mit Julien zusammen.. Dalia reiss dich zusammen!
Ich drücke ihn grob von mir.
„Lee Rang, ich bin mit Julien zusammen... So ein Kuss darf niemals passieren.”, stelle ich schroff klar... Selbst wenn ich es nicht so böse gemeint habe. In seinen Augen, erkenne ich das ich ihn ziemlich verletzt habe.
„Lee Rang!”, höre ich eine Stimme nach ihm rufen. Seine Grossmutter.
„Du hast dich schon wieder betrunken?!”, fragt sie aufgebracht und stellt sich direkt vor ihm..
Er nickt ohne sie an zu sehen, denn er sieht mich an.
„Am besten gehst du in dein Zimmer!”, mahnt sie ihn. Er lallt etwas unverständliches, eher wir beide ihm helfen. „Was ein riesen Baby!”, schnauft Grossmutter als wir ihn endlich ins Bett fallen lassen. Angestrengt streiche ich mein Haar zur Seite, während Grossmutter ihn zu deckt. Lee Rang? Ach er ist schon längst eingeschlafen.

„Ich möchte dir etwas erzählen.”, sagt seine Grossmutter plötzlich.
„Setzt dich, liebes.”, Lächelt sie und deutet zum privaten Wohnzimmer in Lee Rang's Zimmer. Es könnte ja quasi eine Wohnung sein!
Lächelnd setze ich mich also, sie gegenüber von mir.
„Irgendwie, ist er in letzter Zeit anders.”,
beginnt sie mir ihrer Erzählung.
„Du musst wissen, hinter dem Choi Konzern liegt ein heimtückischer, kalter und herzloser Mafia Boss.”
Mafia?!
Lee Rangs Vater.. Ist ein Mafia Boss?!
„Sein Vater hat ihm nie auf irgend eine Art und Weise liebe oder Aufmerksamkeit geschenkt.” Ich schlucke... Er muss eine ziemlich schlechte Jugend hinter sich habe.
„Lee Rang ist seit er Fünf Jahre alt ist ganz auf sich alleine gestellt. Sein Vater hat seine Mutter mit nach Japan genommen und darf sie nur zwei mal im Jahr sehen.”, erstaunt weite ich die Augen. Nur zwei mal im JAHR?!
Ich würde durchdrehen.. Jetzt fühle ich mich echt schlecht...
„Er ist ganz alleine in diesem Haus aufgewachsen.”, sagt sie. Plötzlich tritt eine Dame in Lee Rang's Zimmer und serviert uns Tee.
„Danke.”, bedanke ich mich und nehme ihn an mich.
Jetzt begreife ich, was er damals bei mir zu Hause meinte.

„Ich... Wollte nur sehen, wie es ist, eine Familie zu haben die sich um einen Sorgt.”

Dieser Satz regt mich zum Nachdenken an..
„Da es ihm schwer fiel, Freunde zu finden, geriet er schnell auf die schiefe Bahn.”, sagt sie und wird ziemlich ernst.
„Klar, es war niemand da der ihm sagte was falsch und richtig ist. Er konnte tun und lassen was er wollte.”, still höre ich ihr zu... Wie grausam das gewesen sein muss. „Er kam jeden Tag mit Schürfwunden und blauen Flecken nach Hause, immer wütend. Viele Eltern haben sich bei mir beschwert, dass Lee Rang deren Kinder schlägt und mobbt.” Leise schlürfe ich am heissen Tee. Er muss wohl viel Streit gehabt haben.
„Dementsprechend wurde er von allen möglichen Schulen geschmissen. Deshalb entschloss sich sein Vater, die Choi Schule zu gründen.”

„Das heisst... Die Schule wurde nur gegründet, damit Lee Rang nicht raus geschmissen werden kann?”, frage ich interessiert... Das wusste ich überhaupt nicht! Grossmutter nickt und seufzt etwas. Meine Augen gehen zu dem schlafenden Mann auf dem Bett. Er sieht... So ruhig aus.
„Auch wenn ich manchmal im Haus war, konnte ich ihm nicht helfen.”, sagt sie traurig... Es nimmt sie sehr mit.
„Die Jungs der C4 konnten ihn etwas 'korrigieren', aber es war nicht von Dauer.”, mit traurigem Blick sieht sie zu mir.
„Hinter seiner schroffen Art und seinem breiten, arroganten grinsen, steht nur ein kleiner Junge der nach Aufmerksamkeit und Liebe bittet.”, sagt sie und stellt ihren Tee ab.
„Warum erzählen sie mir das alles?”, frage ich leise.
„Wegen dir.. Ist er so anders geworden. Ruhiger.. Und irgendwie glücklich.” Wegen mir?
„Jeder blinde würde sehen, dass er vollkommen vernarrt in dich ist.”, sagt sie weiter. Das weiss ich... Aber ich kann das nicht erwidern.
„Daher wollte ich dich bitten... Das alles zu überdenken. Ich weiss, dass du mit dem Jungen Meister Julien eine Beziehung führst. Aber vielleicht kann Lee Rang's liebevolles Herz dich überzeugen.”, sagt sie. Etwas in trance, starre ich sie an... Wie kann ich darauf eine Antwort geben?
Ein lautes donnern, unterbricht meinen Gedankengang.
„Oh, es scheint zu stürmen.”, sagt sie und sieht dann wieder zu mir.
„Vielleicht solltest du über Nacht bleiben, da raus zu gehen wäre zu gefährlich.”, sagt sie lächelnd.
Draussen regnet es wie in Strömen und es blitzt stark.
Ich fürchte, sie hat recht.
Der Bus fährt nicht mehr und ein Auto habe ich nicht da.. Mist.
„Ich bereite dir ein Zimmer vor.”, sagt sie lächelnd und geht aus Lee Rangs Zimmer.
Meine Augen gehen zu ihm. Vorsichtig gehe ich zu seinem Bett. Mit einem Stuhl gewappnet, setze ich mich daneben..
„Ich kann nicht...”, flüstere ich und sehe ihn weiterhin an..

Es tut mir wirklich leid

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Es tut mir wirklich leid.. Aber ich liebe Julien...

-Eine Weile später-

Grossmutter's Sicht:

Mit dem Vorhaben, Dalia in ihr Zimmer zu bringen, trete ich in das von Lee Rang ein.
„Dalia dein-”, unterbreche ich mich selbst, als ich sehe, dass sie auf einem Stuhl sitzt, mit dem Kopf auf dem Bett meines Enkels.
Beide schlafen. Seelenruhig.
Lächelnd lege ich ihr eine Decke über...

𝑩𝒆𝒕𝒘𝒆𝒆𝒏 𝑻𝒘𝒐 𝑯𝒆𝒂𝒓𝒕𝒔Where stories live. Discover now