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Er reichte mir die Hand und wir ließen die Leiche hinter uns. Ich schmiss mich ins Bett und deckte mich zu. Noch einige Minuten lang starrte ich die Decke an. Zwei Leute hatte ich bereits auf dem Gewissen..war ich nun eine Killerin? So eine richtige Mörderin? Wie in den Büchern und den echten Fällen..so richtig Psycho?! Ich merkte gar nicht wie Thomas neben mir lag und mich beobachtete.
„Worüber denkst du nach?"
Ich drehte mich zu ihm. „Bin ich jetzt verrückt? Immerhin hab ich schon zwei Leute auf dem Gewissen und fühle mich nichtmal schlecht"
Thomas runzelte die Stirn.
„Ich mag es eigentlich ungern George zu zu stimmen, aber in dem Fall hat er recht. Du hast zwei Männer getötet, die nichts gutes wollten. Der eine wollte einen deiner Freunde töten und du hast Dylan das Leben gerettet, indem du den Kerl erschossen hast und der andere hat dich angefasst und wollte dich vergewaltigen..du hast viele andere Frauen und sogar Mädchen vor so einem Typen gerettet.", erklärte er.
Er hatte recht. George hatte recht.
Ich lächelte dankbar und schloss die Augen. Was eine Nacht..obwohl schon bald wieder die Sonne aufgeht.

***

Ich wachte erst am Mittag auf und musste feststellen, dass das Bett neben mir leer war. Thomas war wohl schon weg. Ich brauchte einige Minuten, bevor ich ins Bad ging und mich fertig machte. Nachdem ich fertig war, ging ich nach unten zur Kantine. Sie war leer. Verwirrt drehte ich mich einmal um die eigene Achse und lief dann zu der Küchendame. „Entschuldigen sie, aber wo sind die anderen?", fragte ich sie.
Sie drehte sich um und ich sah, wie beschäftigt sie war und fühlte mich direkt schlecht. Sie trocknete gerade das Geschirr ab. „Sie haben eine Besprechung..aber hin oder her, hast du Hunger Schätzchen?", fragte sie lieb. Ich überlegte kurz und nickte dann.
Sie ließ mich einen Moment stehen und kam dann wieder mit einem Teller und einer Tasse.
„Hab ich extra für dich aufgehoben", lächelte sie. Es rührte mich. „vielen lieben dank ma'am"
Ich setzte mich an einen der schon eh leeren Tische. Als ich fertig war, stellte ich meinen Teller auf den Tresen und ging zu Thomas' Büro. Ich klopfte, aber keiner antwortete. Als ich die Tür öffnete, fand ich den Raum leer vor. Wo hatten sie nur ihre Besprechungen? Ich lief den Gang runter. Nichts. Also lief ich in die nächste Etage. Nichts. Nichts und niemand. Ich hatte sogar an Georges Tür angeklopft, aber auch er war nicht da. Was hatte ich auch erwartet. Drei Etagen hatte ich bereits hinter mir und ich kam zur vorletzten. An einer gläsernen Tür, machte ich halt. Naja sie war nicht durchsichtig, aber hinter der Tür konnte man Männer erkennen. Viele Männer. Ich öffnete die Tür einen Spalt und blickte in den Riesen Raum. Ein riesiger Tisch stand in der Mitte und lauter Stühle darum. So viele, das es zu wenig waren. Der ganze Raum war voll. Alle redeten hektisch untereinander, aber das interessierte mich nicht. Ich hatte bereits ein anderes Ziel. Jemanden zu finden, den ich kannte. Plötzlich ertönte Thomas' Stimme, aber ich konnte ihn nicht sehen. Ich schloss leise die Tür hinter mir und schlüpfte durch die Masse. Ich blieb vor den Tisch stehen und sah mich um. Thomas war ganz vorne und beugte sich ner den Tisch. Auf dem Tisch war eine Blaupause ausgebreitet. Er deutete auf ein bis drei stellen und sagte dazu etwas. Ich spürte einen brennenden Blick auf mir und drehte mich in die Richtung. Meine Augen tragen die Dylan's. Er sah mich grummelig an, aber als er bemerkte dass ich ihn ebenfalls ansah, fiel ihm die Wut förmlich aus dem Gesicht. Im Gegenteil sah er mich nun besorgt an. Er drängelte sich durch die Menge, bis hin zu mir. „Alles in Ordnung?", fragte er und musste dabei sich etwas hinunter beugen. Ich nickte. „Mir geht's gut und dir?"
„Y/n, Ich hab nicht gefragt wie es dir geht, ich hab gefragt ob alles in Ordnung ist. Wir haben von gestern gehört"
Ich realisierte was er meinte und nickte.
„Mir geht's gut", sagte ich erneut.
Er sah mich misstrauisch an, aber ich ignorierte dies.
„Also wie ich bereits gesagt habe, gehen die, die ich eingeteilt habe", hörte ich Thomas sagen und richtete meine volle Aufmerksamkeit auf ihn.

So langsam wurde es leerer. Ich bekam ein paar Blicke zugeworfen, aber sonst nichts.
„Hey", begrüßte ich Thomas. Er hob seinen Kopf und gleich darauf bildete sich ein Lächeln auf seinen Lippen. „Hey, gehts dir besser?"
Ich nickte.
„Wieso bist du hier?", fragte er direkt und richtete seine Aufmerksamkeit wieder auf die Blaupause. „Ich hab nach euch gesucht und euch dann hier gefunden"
„Also warst du die ganze Zeit hier? Wieso hast du nichts gesagt?"
„Ich wollte dich nicht unterbrechen"
Er nickte dankbar.
„Was ist das für eine Blaupause?", fragte ich und deutete auf das blaue Papier vor seinem Gesicht. „Von einer Bankfiliale"
Ich staunte nicht schlecht. „Wollt ihr sie ausrauben?"
„Das ist der Plan, nur das Problem ist, wir sind nicht die einzigen die den Plan haben. Keiner hat es bereits geschafft. Sie wurden als geschnappt.", erklärte er.
Nervenkitzel breitete sich in meinem Bauch aus und kitzelte nur so. „ich will dabei sein, wenn ihr sie ausraubt", sagte ich.
Thomas sah mich verwirrt an.
„Niemals."
„Wieso nicht?!", schmollte ich.
„Das ist viel zu gefährlich. Nichtmal ich gehe mit"
„Schisser...ich will mit. Du hast gesagt ich bin jetzt auch ein Teil von den Sangster Gangstern. Also wird's auch an der Zeit, das ich auf eine Mission gehe"
Thomas seufzte. „Du gibst nicht auf, oder?"
Ich schüttelte den Kopf. „Nö"
„Ich überlege es mir..aber wenn musst du bei Dylan bleiben und du hörst auf ihn, verstanden?!"
Ich nickte rasch.

ᕼE ᔕEEᔕ YOᑌWhere stories live. Discover now