Chap. 7

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Was sollte das denn jetzt?! Wer war das?! Chuuya begann darüber zu grübeln wer die Tante war, wenn sie Dazai schon mit Vornamen kannte. Die beiden mussten sich also besser kennen.

Er wusste nicht warum aber ihn ihm begann es zu kochen. Ihm wurde warm und ohne das er es bewusst wahrnahm, hatte er seine Hand zur Faust geballt.
Als sich auch nach mehreren Minuten kein Anzeichen zeigte, dass sie bald weiter gehen würden, kam Chuuya sich leicht fehl am Platz vor.

Er kannte die Frau nicht aber er mochte soe jetzt schon nicht. Es gab keinen richtigen Grund, dass wusste er aber trotzdem...Er mochte diese Frau einfach nicht.
Und er wollte das Dazai sich wieder ihm zuwandte.

Dazai wollte sich doch um ihn kümmern. Also forderte der kleinere das jetzt auch ein.

Er wurde so ungeduldig und langsam auch leicht beleidigt, dass er nach dem beigen Stoff, des flatternden Mantels griff und beherzt etwas daran zog.
So erhoffte er sich die Aufmerksamkeit, des größeren zurück zu holen.

Und es klappte.

Dazai stoppte seinen Redefluss und drehte sich zu dem Rotschopf um. Auch die junge Dame schien die Begleitung ihres Nachbarn vergessen zu haben und ihn jetzt erst wieder realisiert zu haben.

"Chibi!", Dazai schien sich nicht mehr bewusst gewesen zu sein das Chuuya da war. Innerlich ärgerte er sich fast schon darüber. Wie hatte er ihr bloß vergessen können?! Gut, er war zwar einen Kopf größer als der Mafiosi aber trotzdem waren die roten Locken doch nicht zu übersehen.

"Oh! Gott, es tut mir furchtbar leid!", entschuldigte sich nun auch die Frau, als sie bemerkte das sie und der Detektiv sich in dem Gespräch verloren hatten und er nur daneben stand. "Ich hab mich ja garnicht vorgestellt! Das tut mit so leid wirklich!"

Chuuya drehte sich freundlich zu der Dame. "Das muss Ihnen nicht leid tun und ich wollte Ihnen auch keineswegs ins Wort fallen aber ich muss leider zugeben, dass mir so langsam wirklich kalt wird...", gab er dann zu. Bei den letzten Worten drehte er seinen Kopf wieder Richtung Dazai.

"Sicher! Natürlich! Absolut verständlich, immerhin ist es November!", es schien der  Frau wirklich sehr leid zu tun. Sie verabschiedete sich schnell von den beiden Männern und flitzte dann schnell Richtung Straße.

"Wer war das?", wollte Chuuya dann doch nach einigen Minuten wissen. "Oh, niemand wichtiges. Sie ist nur meine Nachbarin und ab und zu schaut sie mal nach mir." Dazai setzte bei dieser Aussage ein Lächeln auf, von dem Chuuya sich sicher war, dass es falsch sein musste.
"Und warum schaut sie nach dir? Kennt ihr euch nicht besser?" Dazai zog kurz eine Augenbraue hoch. Dann schien er jedoch zu verstehen worauf sein Gegenüber hinaus wollte.

"Nein, so ist das nicht...Es ist mehr so eine Art der Freundschaft..."
Jetzt zog der kleinere eine Augenbraue hoch. "Also seid ihr Freunde. Dann sag das doch!" Dazai seufzte kurz bevor er sich wieder Chuuya widmete.
"Nein, also...doch irgendwie schon aber...eigentlich...", der Brünette merkte schnell das er den kleineren nur noch mehr verwirrte.

"Ok, nochmal langsam. Suori-san ist meine Nachbarin." Chuuya nickte, um sein Verstehen auszudrücken. "Ich hab' sie zwar anfangs auch nach einem möglichen Doppelsuizid gefragt aber sie hat abgelehnt-" "Du hast die Frau nach WAS gefragt?!", unterbrach Chuuya ihn.
Er hatte sich aufgerichtet und sah den größeren eindringlich an.

"Nach einem Doppelsuizid...? Muss ich dir jetzt wirklich erklären was das ist?!" "NEIN!!", der Rotschopf sammelte sich kurz wieder. "Du bist suizidal?! Also...du willst sterben?!"

"Jep."

Das Dazai diese Antwort so lässig geben konnte erschreckte Chuuya tief.
Irgendwas in ihm zog sich gerade schmerzhaft zusammen.

Dann stellte der Rotschopf eine Frage, von der er nicht wusste was sie auslösen würde.

"Warum?"

Chuuya's Verwirrung wich Sorge, die sich auch sofort in seinen Augen widerspiegelte.

Warum?
Warum tat er das?
Warum wollte er das so unbedingt?

Dazai war still. Er hatte mit allem gerechnet nur nicht mit dieser Frage von dieser Person. Er haderte ein paar kurze Minuten mit sich selbst.

Sollte er es ihm sagen?
Sollte er sich dem kleineren anvertrauen?
Sollte er diese Erinnerung wirklich wieder ausgraben?
Sollte er mit seinem ehemaligen Partner darüber reden?

Sollte er...?

Oder eher, könnte er?

Plötzlich spürte er eine Hand an seinem Arm. Es war die des Rotschopfes. "Alles okay?", Chuuya's blaue Augen musterten Dazai genau. Sie hatten sich an ihm förmlich festgetackkert. "Du musst mir das nicht unbedingt sagen, wenn du nicht kannst oder  willst."

Dazai hatte garnicht gemerkt, dass er so abgedriftet war. Auch war sein Lächeln nicht mehr zu sehen. Nicht einmal das falsche hatte diese Gedanken durchstehen wollen. Der Detektiv wollte es zurück holen aber er fand es nicht mehr wider. Er wusste nicht was los war.

Dann fing er langsam an schneller und flacher zu atmen. Seine Hände wurden eiskalt und sein Blick wurde leer. Sein Rachen und Hals waren trocken wie die Sahara. In seinem Kopf fing die Welt an sich zu drehen und alles fühlte sich so surreal an. Er hatte das Gefühl die Zeit sei stehengeblieben.

Diese einfache Frage und diese wenigen ehrlichen Worte hatten Dazai's Gedanken völlig überfordert und es fühlte sich fast so an als würden alte, abgeheilte Wunden wieder aufgekratzt. Als käme alles wieder hoch von dem er eigentlich sicher gewesen war, dass er es tief genug vergraben hatte.

Fakt war allerdings, die eigentlich abgeheilten Wunden waren nie wirklich abgeheilt gewesen, wie er nun feststellen musste.

Dann riss ihn etwas wieder zurück in die Wirklichkeit. Es war eine Hand an seiner Schulter. Diegleiche wie sie noch Sekunden zuvor auf seinem Arm geruht hatte.

"Ich wusste doch das wir zurück ins Krankenhaus hätten gehen sollen!" "Oh, nein...Glaub mir. Osamu wäre nicht einfach zurück gegangen. Erst recht nicht wenn es wegen ihm selber wäre. Er hasst Krankenhäuser!"

Dazai nahm langsam wieder seine Umwelt war. Auch war es ihm nach ein paar weiteren Momenten möglich die Stimmen, die er hörte zuzuordnen. Es waren Chuuya und Suori. Langsam dämmerte es dem Detektiven auch wider was passiert war.

Als er wieder sogut wie vollständig in der Realität angekommen war atmete er ein paar Mal tief durch. Auch wenn sein Kopf wieder da war, sein Körper war es noch nicht. Alles fühlte sich noch etwas taub an aber er spürte, wie es langsam wieder besser wurde.

Amnesie oder TricksDonde viven las historias. Descúbrelo ahora