Chap. 14

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Nach einigem hin und her hatten die zwei Männer es vor die Tür geschafft.

"Ernsthaft... Du brauchst doch keine Kopfhörer auf der Aebeit! Also warum müssen die so dringend mit?" Chuuya hatte in den letzten Minuten schon mit Dazai diskutiert, wieso er unbedingt seine Kopfhörer mitschleppen wollte. "Du wirst schon sehen wie praktisch sie sein werden.", erklärte Dazai.

Der Rotschopf blieb stehen. "Du bist Detektiv und wenn ich das richtig verstanden habe, arbeitet ihr auch mit der Polizei zusammen. Also wozu verdammt brauchst du da Kopfhörer?!" Dazai verdrehte leicht die Augen. "Du hörst dann doch garantiert nicht wovon gesprochen wird oder worum es bei den Aufträgen geht..."

Chuuya verstand es einfach nicht.

"Chibi.", begann der Brünette dann seine Erläuterungen. "Wir haben sowieso kaum was zu tun. Meistens sind es eh nur 'nen paar Akten oder anderer Papierkram, den wir prüfen sollen. Andere Male sind es einfache Vermisstenfälle und nur ganz selten Mord." Dass Dazai log konnte Chuuya fast schon spüren. "Ahja..." "Ob du mir glaubst oder nicht ist mir auch egal. Aber falls ich den Auftraggeber nicht verstehe oder nichts von dem Auftrag mitbekomme hab ich noch Kunikida. Der erklärt mir das eigentlich auch immer nochmal bis ins kleinste Detail. Summasummarum also kein Stress."

Die Gelassenheit, mit der Dazai sprach war...verwirrend. Es klang fast so, als interessiere er sich kaum für seinen Job. Als sehe er die Detektivarbeit als einen einfachen Zeitvertreib, für den er auch noch bezahlt wurde. Es schien im damit nicht ernst zu sein. Er schien die Arbeit als eine Art Spiel zu verstehen.
So nach dem Motto: Finde den Fehler.

Diese Einstellung konnte doch nicht richtig sein.

"Dazai?", fragte Chuuya dann nachdem ein paar weitere Minuten verstrichen waren. "Hmm..", Dazai konzentrierte sich weiter auf die vor ihnen liegende Straße und den, sich darauf befindenen Verkehr. Er wollte ja nicht das sie beide heute überfahren würden.

"Wie sind deine Kollegen eigentlich so?" Dazai drehte sich doch kurz zu Chuuya. "Was meinst du?" "Ich meine: Wie sind die so? Also, wie verhalten die sich? Gibt es irgendwelche Probleme oder Dinge, die ich über sie wissen sollte?"

Dazai packte Chuuyas Hand und zog ihn quer über die Kreuzung, durch die Menschenmassen. So schnell wie es kam war es auch wieder weg. Die Hand löste sich von Chuuya's Handgelenk und die beiden kamen, vor einem großen, hell und einladend wirkenden Gebäude zum stehen.

"Eigentlich gibt es nichts, was du dringend wissen musst. Lass sie einfach auf dich wirken.", beantwortete Dazai noch schnell Chuuya's Frage, bevor er hinter der Tür verschwand und den Rotschopf irritiert auf dem Gehweg zurück ließ.

Nachdem er dem größeren dann doch noch im das Gebäude gefolgt war, seufzte er kurz. "Ernsthaft jetzt?! Treppen?" Dazai sah von etwas weiter oben zu dem Rotschopf herunter. "Jetzt stell dich nicht so an! Es sind nur ein paar. Andererseits könntest du ja auch mit dem Aufzug fahren." "Nein, brauche ich nicht. Ich komm schon klar."

Dazai fiel schon zum zweiten Mal, in dieser kurzen Zeit auf, dass der Mafiosi scheinbar ein Problem mit Fahrstühlen hatte.

Aber warum? Hatte er das schon immer gehabt? Dazai glaubte sich zu erinnern, dass Fahrstühle eigentlich kein Problem dargestellt hatten als sie noch Partner waren. Aber warum dann jetzt? War in der Zwischenzeit etwas vorgefallen, von dem er nichts wusste...?

Chuuya hatte den Detektiven schon eingeholt, als der noch in seinen Gedanken verloren war. "Sag mal, möchtest du jetzt die Treppen versperren oder geht's weiter?" Dazai blinzelte ehe er sich wieder in die Realität kämpfen konnte.

Er schüttelte kurz den Kopf und stieg dann di restlichen Stufen hinauf. Chuuya tat es ihm gleich. Die beiden blieben dann vor einer hölzernen Tür stehen. Der Brünette legte seine Hand auf die Klinke und drückte sie dann langsam runter.

Zum Vorschein kam ein recht großer Raum der zwar einfach aber freundlich eingerichtet worden war. Es standen mehrere Bürotische, sauber aufgereiht nebeneinander und an jedem fand sich auch ein passender Stuhl. An einigen Tischen wurde schon gearbeitet und andere waren noch leer. Rechts neben de Eingang befand sich eine weitere Tür an der in gut lesbarer Schrift "Präsident" stand. Genau vor den beiden Männern befand sich eine Art Theke neben einem weiteren Schreibtisch, an der eine zierliche Dame stand.

Auf ihrer Nase saß eine Brille, die sie sich gerade etwas zurecht rückte. Nachdem sie auf sah blinzelte sie kurz bevor sie zu lächeln begann und den Detektiven begrüßte.

"Dazai-san! Guten Morgen, wie geht es dir?" Dazai lächelte zurück. "Oh, mir geht es hervorragend diesen Morgen. Ganz besonders wenn ich dich sehen kann Kirako. Wie stehst du heute zu einem Doppelsuizid?" Die junge Frau lachte schüchtern. "Dazai-san, ich bitte dich. Jeden Morgen das selbe mit dir. Ich bin glücklich in meinem Leben und habe nicht vor zu sterben." Chuuya war verwirrt und beobachtete die Situation noch etwas. "Ich bin mir sicher das du auch irgendwann dein Glück finden wirst Dazai-san."

Dazai sah etwas traurig aus aber begann dann schnell wieder zu lächeln. "Schade, ich hätte deine Anwesenheit sicher genossen Kirako." Die Sekretärin wurde etwas rosa an den Wangen. Noch bevor Dazai dann weiter in das Büro eintreten konnte hielt sie den Mann wieder auf.

"Aber ich soll dir auch noch etwas von Wichtigkeit übermitteln." Sie schob ihre Brille ein weiteres Mal zurecht. "Heute Morgen waren zwei Kommissare da. Sie haben nach dir gefragt und darum gebeten, dass du dich bei Ihnen meldest. Ach, wie hießen die zwei nochmal...?" "Tsunori und Kubozaki?", fragte Dazai ruhig. "Ja. Genauso. Der Präsident hat sie gebeten später nochmal vorbei zu schauen. Aber die beiden haben von einem Auftrag für dich und Kunikida-san gesprochen."

Der Brünette wurde hellhörig. "Oh? Um was soll es sich handeln?" Kirako kam etwas näher und lehnte sich weiter vor bevor sie begann zu flüstern: "Sie möchten, dass du und Kunikida-san euch um die Sache mit der Lagerhalle im Hafen kümmert und die Polizei dort unterstützt." Sie atmete kurz durch und schaute vorsichtig nach rechts und links bevor sie ein weiteres Mal ansetzte: "Die Behörden möchten das die Mission unter der Hand gehalten wird um die Bevölkerung nicht in Aufregung zu versetzen. Sie haben gesagt, dass man diesen Umstand nutzen soll, um einen entscheidenden Fortschritt gegen die Mafia zu erzielen und dafür möchten sie vorher wissen ob es sich um einen Fehler der Mafia handelt oder ob das alles geplante Show sein soll." Dazai nickte verständlich. "Wir sollen herausfinden was passiert ist und ob es sich um eine Ablenkung handeln sollte. Verstehe. Ich danke dir sehr für diese Information Kirako. Zum Dank sollte ich dich auf einen Kaffee einladen."

Amnesie oder TricksOpowieści tętniące życiem. Odkryj je teraz