Vergeigtes Kampftraining

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Die Tage vergingen und die Eilmeldung, von den sich häufenden Morden und dem Chaos das in Seattle herrschte erreichte auch die Königsfamilie in Italien. Es war ein klares Zeichen dafür, dass jemand versucht eine Arme zu erschaffen und es wurde nun von Ihnen erwartet, dass sie handeln. Den Meistern war diese Tatsache durchaus bewusst, aber Caius konnte nicht verstehen, warum Aro nach einigen Tagen immer noch keine Anweisung gegeben hatte, einige Mitglieder der Garde nach Amerika zu schicken. 


Es war schon ein Tabubruch an sich in dieser Zeit eine Vampirarmee zu erschaffen, aber dass die Volturi so lange brauchten um eine Entscheidung zu treffen würde ihnen noch zum Verhängnis werden. Warum wartete Aro so lange ab?

Ungeduldig tippte der blondhaarige Vampir mit seinen Fingerspitzen auf das alte Holz seines Throns und schaute immer wieder zu Marcus und Aro herüber. Wenn nicht bald eine Entscheidung kommen würde, wäre Caius mehr als gewillt diese Sache selbst in die Hand zu nehmen.


"Wie macht sich das Mädchen beim Kampftraining Aro?", kam es nach einer Weile von Marcus und genervt verdrehte Caius nur die Augen. Auch wenn sie einstimmig entschieden haben, das es für Audrey nicht schädlich sein könnte von Demetri etwas Kampftraining bekommt, so versprach Caius sich kaum Fortschritte davon. Er selbst hatte versucht ihr die Techniken des Nahkampfes näher zu bringen und die Blondine stellte sich dabei an, wie ein Elefant im Glashaus. Nach nicht mal einem Monat hatte Caius dieses Idee an den Nägel gehängt. 


Ob der Tracker bessere Chancen hatte wagte der Vampir dennoch zu bezweifeln. Es würde Ewigkeiten dauern bis Audrey die Techniken perfektioniert hätte und wer würde mit so einem Problemfall schon seine Zeit verschwenden wollen? Es gab wichtigeres worüber zu entscheiden war - das Chaos in Seattle zum Beispiel.

"Demetri ist zuversichtlich, auch wenn er weis, dass es längern dauern könnte als bei den anderen. Wenn wir schon bei dem Thema sind Brüder, ich habe eine wunderbare Idee wie wir Audrey einsetzten können - es dreht sich dabei um die Vorfälle in Seattle....."


Ein unangenehmes lautes Knacken hallten an den hohen Wänden des Raumes wieder und Audrey wusste nicht ob sie es schaffen würde. Die letzten Trainingsstunden, die sie gemeinsam mit zwei Neugeborenen Vampiren und Demetri verbringen musste waren für die Blondine mehr schlecht als recht verlaufen. Sie war so oft von den Neugeborenen besiegt worden - zu Boden gedrückt worden - und gegen Wände geklatscht worden. 


Woher sollte sie auch wissen wie man sich wehrt? Wie man den Nahkampf am besten erlernt oder die Stärke der Neugeborenen besiegen könnte? Ihr Daddy hat einmal versucht es ihr beizubringen doch Audrey empfand es so schwer all diese Techniken und das was von ihr erwartet wurde, innerhalb kürzester Zeit erlernen zu können und in die Tat umsetzten zu müssen. Sie brauchte länger und die Rückschläge frustrierten sie unheimlich. Sie verglich sich und was sie konnte mit den Fähigkeiten der Neugeborenen zu vergleichen. 


Sie war nicht so schnell und geschickt wie die anderen....sie war einfach viel zu langsam. Außerdem spielten die beiden Neugeborenen unfair, aber Audrey traute sich nicht es Demetri zu sagen, der dieses kleine Detail nicht zu bemerken schien. Er war nämlich nicht nur ein sehr strenger Trainer, nein er schien die beiden Neugeborenen mehr zu schätzen und zu beachten als sie - außer wenn es um ihre Fehler ging - dann bekam der Teenager die ungeteilte Aufmerksamkeit des Trackers.

Die beiden Neugeborenen hatten sich gerade gegenseitig auf den Boden geschlagen und es wurde zu eine Drängelei die jenes Knacken ausgelöst hatte. Vielleicht waren sie auch einfach besser in diesem Kampftraining, weil sie Jungs waren? Skeptisch betrachtete Audrey, wie Demetri nach einer Weile dazwischen ging, die beiden Raufbolde auseinander zerrte und etwas von mehr Konzentration auf das wesentliche sprach.


"Du kämpfst jetzt gegen Audrey"


Eine weitere Sache die Audrey in den letzten Stunden aufgefallen war, war dass er sie seltenst direkt ansprach, wenn sie gegen jemanden kämpfen sollte - sie wurde immer nur am Rande erwähnt, als wäre sie ein nutzloses Möbelstück. Dennoch bewegte sie sich mit einer unsicheren Körperhaltung auf den ihr zugeteilten Neugeborenen zu und hasste den Ausdruck in seinem Gesicht - er war sich so sicher dass er gewinnen würde. 


Und sie selbst? Vermutlich würde Audrey sich Momente später auf dem Boden liegend wiederfinden, eine starke Hand um ihre Kehle umschlungen und das Knurren des Neugeborenen würde in ihren Ohren hallen.

Als das Zeichen von Demetri kam, dass die beiden Vampire gegeneinander kämpfen sollte, hatte Audrey nicht einmal die Gelegenheit darüber nachzudenken, wie sie sich vor dem Vampir schützen könnte, denn der stärke wollte sie gleich an der Schulter packen und zu Boden drücken. Das erste was die Blondine tat war, einen Schritt schnell zurück zu gehen - somit griff der Neugeborene erstmal ins leere.


Ohne mit der Wimper zu zucken, stürzte der Vampir sich wie ein wildes Tier auf Audrey, die überrascht und hilflos zu Boden gerissen wurde und spürte, wie der Vampir ihren Kopf auf den Steinboden drückte. Instinktiv verscuhte sie sich zu wehren,schlug mit ihren Händen aus und knurrte leise. Das bei so einer Aktion kein großer Erfolg garantiert sein konnte war deutlich zu erkennen.


Als Audrey roch wie der Vampir Gift aus seinen Zähnen absonderte und es in ihrem streng gekämmten und geflochtenen Zopf verteilen wollte - einfach so weil er ja die Oberhand hatte, fauchte sie wütend, stieß sich mit aller Kraft die sie aufbringen konnte vom Boden ab und schaffte es für einen Moment, den stärken von sich fortzustoßen.


Bevor sie allerdings erneut ungeschickt auf den Füßen landen konnte, war der Neugeborene aufgesprungen und hatte sie in der Luft erneut auf den Boden gedrückt. Sie lag nun mit dem Rücken auf dem Boden, seine Hand hatte ihre Kehle umschlossen und er lachte sie aus. Ein leises Wimmern entfuhr dem fehlgeschlagenen Verwandlungsergebnis und sie hatte nicht die Kraft sich zu wehren.


"Gute Reaktion - und Audrey du würdest bei einem Nahkampf sofort draufgehen, lächerlich"Seine Worte trafen sie nicht sonderlich tief, aber die Tatsache dass er den Neugeborenen lobte, passte Audrey nicht. Gut sie hatte das Kampftraining vergeigt, mehrmals verloren und nun wurde ihre Kehle zugedrückt von einem stärkeren Vampir - aber es war nicht fair. Die beiden Neugeborenen sprachen sich vor dem Training immer ab - immer dann wenn Demetri noch nicht im Raum war - wer bei welchen Runden gewinnen würde und wer wessen Rücken decken würde, wenn sie Scheiße bauten. 


Sie hatten Audrey bedroht , dass wenn sie das Maul aufreißen würde in sehr großen Schwierigkeiten stecken würde. Es war ein unfaires Spiel und wenn Audrey ehrlich war, hatte sie etwas Angst vor dem strengen, kaltherzigen Tracker. Weshalb sie nichts gesagt hatte.

"Gemeines Spiel", murmelte Audrey und sie wurde unsanft hoch gerissen, ihre Kehle immer noch unter hohem Druck und die roten Augen funkelten hinterhältig und sie strampelte etwas planlos mit den Füßen in der Luft. 


Es vergingen scheinbar endlose Sekunden, bis der Neugeborene dem Befehl von Demetri folgte, sie los zulassen. Unsanft konnte die Vampirin sich abstützen, um eine schmerzhafte Landung auf dem Hinter zu vermeiden und sie wäre unter dem kühlen Blick des Trackers am liebsten unsichtbar geworden - wie sollte sie jemals den Nahkampf und Abwehrtechniken erlernen, wenn sie es schon nicht schaffte, sich gegen die beiden Neugeborenen und ihr unfaires Spiel zur wehr zu setzen?

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