Kapitel 8

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Ihr kennt mein Motto, wenns fertig ist, ist es fertig, und dieses Mal ist es eben am Samstag Abend so weit... ganz viel Liebe an dieser Stelle nochmal an Phoenix für den Input, der so einen riesen Unterschied gemacht hat.

Und danke an euch für all die lieben Kommentare, ihr habt mich echt umgehauen! Viel Spaß mit diesem Kapitel <3

***

"Ey, ich werde so sterben."

Wortlos hielt ihm Rezo seine Hand hin. Mexi ergriff sie.

"Ich werde so safe sterben, einfach", wiederholte Mexi und atmete zitternd aus.

Mit einem Blick zum Gipfel und einem schlecht unterdrückten Schmunzeln schüttelte Rezo den Kopf. "Nein, wirst du nicht. Schau mal, die Gondeln kommen alle oben an."

"Um das geht's nicht!" Mexi wusste, dass er leicht übertrieb, aber das war eine Seilbahn, an der sie anstanden. Eine Seilbahn! Nachdem Lisa und Jakob die Gondel vor ihnen gerade voll gemacht hatten, waren sie jetzt dran. In wenigen Sekunden würden sie meterhoch in der Luft baumeln, mit nichts als einem Drahtseil, das sie vor dem sicheren Tod bewahrte. "Hast du kein 'Final Destination' geschaut?"

Rezo lachte und drückte seine Hand. "Du schaffst das. Ich bin ja auch da. Also hey, wenn wir abstürzen, stürzen wir beide ab", versuchte er zu scherzen.

Mexi war so panisch, dass er nur einen abgehackten, trockenen Lacher von sich gab. Seine Hände waren schwitzig, aber wenn es Rezo störte, ließ er sich nichts anmerken. Und natürlich waren sie schwitzig – Mexi hatte keine Ahnung, wie er in diesem gläsernen Käfig da auf den Berg kommen sollte, ohne einen Herzinfarkt zu bekommen.

"Oder sollen wir doch mit dem Auto...?", bot Rezo leise an.

Der Gedanke war verlockend, aber nein – sie hatten bezahlt und hinter ihnen standen Leute an. Jetzt umzudrehen, wäre auch etwas lächerlich. "Nee, komm, ich mach das jetzt." Mexi nahm tief Luft und zog sie zur nächsten Gondel. Die Reisegruppe, die nach ihnen kam, schien miteinander fahren zu wollen, und so hatten sie immerhin eine Gondel ganz für sich allein.

Da drin war ihm aber schon wieder alles andere als gut. Normalerweise war er nicht klaustrophobisch veranlagt, aber in der Kombination mit der Höhe—

"Mexi." Rezo löste seine Hand und legte den Arm um ihn.

"Hm?"

"Mach die Augen zu. Dann siehst du auch nicht, wo wir hinfahren."

"Okay." Noch waren sie in der Talstation, aber die Gondel wackelte bereits in der Luft. Mexi drehte sein Gesicht zu Rezo, sodass er, gegen seine Schulter gelehnt, die Umwelt ausblenden konnte.

"Ich muss dir nämlich eh noch was sagen. Und dich was fragen." Eine Hand streichelte sanft über seinen Oberarm.

Woher kam das jetzt? "Okay?" Mexi versuchte, seinen Atem an die Bewegung von Rezos Hand anzupassen. Tief aus, tief ein. Nochmal.

"Ich hab dir doch erzählt, dass ich immer so schlecht darin bin, mal paar Tage frei zu machen. Aber man wird ja nicht jünger, so, und ich brauch auch meine Erholung. Das Ding ist nur, ich kann halt auch nicht wirklich entspannen, wenn im Office die Welt untergeht."

Mexi kannte das Gefühl nur allzu gut, aber das hielt ihn nicht davon ab, Rezo ein bisschen aufzuziehen. "Oder wenn du meinst, dass im Office die Welt untergeht, weil du nicht da bist."

Sie wussten beide, dass es wahr war.

Rezo drückte ihm einen Kuss in die Haare, und in Mexis Bauch kribbelte es. Sein Herz raste ohnehin schon.

Bei DirWhere stories live. Discover now