Vier

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Kapitel 4

Felix flüsterte eine Stimme. Ein leises Kichern war zu hören, neckisch, wie Kinderlachen. Sieh doch mal her. Nochmal: Felix... Ein Apparat surrte leise, ein paar Mal hintereinander. Schon wieder Lachen. Willkommen in der Familie... Felix...

Ich konnte die Stimme nicht zuordnen, wusste nicht, wer das war.

Dann nochmal: Felix... Fast wie ein gehauchter Kuss.

„Felix!"

Schlagartig war ich wach, riss die Augen auf und atmete so heftig ein, dass mir gleich ganz schwarz vor Augen wurde. Im ersten Moment wusste ich gar nicht, was mich geweckt hatte, was mich so brutal aus dem Schlaf gerissen, so erschreckt hatte.

Dann hallte ein leises Kichern in meinem Kopf nach und ruckartig setzte ich mich auf. Das hatte nur zur Folge, dass mir erst recht schwindlig wurde und meine Hand fuhr mit einem leisen Keuchen über das weiche Polster in meinem Rücken.

Ja und während das geschah, berührte mich etwas, was mich erneut so überraschte, dass ich dieses Mal sogar einen erstickten Schrei ausstieß.

„'Tschuldigung", nuschelte jemand neben mir und der Klang der fremden Stimme ließ mich aufgebracht herumfahren. Schwer atmend starrte ich in das fremde Gesicht eines jungen Mannes, das genau auf Augenhöhe war.

„'Tschuldigung", murmelte er wieder. „Ich wollte dich nicht erschrecken. Alles okay?"

„Ja...", brachte ich gerade so heraus, meine Stimme war ganz rau. „Nein!", korrigierte ich im nächsten Moment. „Ich... wie spät ist es und... wer bist du überhaupt?"

Da schmunzelte er ein wenig. Und so wie er jetzt vor mir hockte, stellte er die Ellenbogen auf die Knie, legte den Kopf in seine Hände und machte ein ganz verkniffenes Gesicht.

„Ah... du verarscht mich wieder, oder?"

Ich konnte ihn nur völlig perplex anstarren. Warum sollte ich ihn verarschen, wegen was denn eigentlich? Ich fand darauf keine Antwort, also schwieg ich und allmählich fiel das Schmunzeln aus seinem Gesicht und er hob den Kopf an.

„Seungmin", murmelte er kaum hörbar. Und da ich nicht reagierte, weil der Name rein gar nichts in mir auslöste, seufzte er nun. „Seungmin, dein neuer Assistent. Ich wurde dir zugeteilt. Schon vergessen?"

„Ahm... ich..." Ich verstand kein Wort. Wirklich. Ich hatte diesen Kerl noch nie zuvor gesehen, hatte seinen Namen nie gehört und fühlte mich gerade wie in einem Albtraum gefangen. Mühevoll rappelte ich mich ganz auf, kam endlich schwankend zum Sitzen, stellte die Füße auf den Boden und fuhr mir verwirrt durch die Haare.

„Was ist denn..? Oder... wie?" Nein, ich konnte ja nicht einmal geradeaus denken. Mein Kopf fühlte sich an, als wäre er mit Holzwolle ausgestopft. „Wie spät ist es? Warum...?" Ich sah blinzelnd auf. „Warum bin hier? Wo sind denn alle? Hat Hyunjin dich geschickt?"

Wahllos sprach ich alle Fragen aus, die mir einfielen und hielt mir dann wieder den Kopf. Zu der Verwirrung gesellten sich jetzt dröhnende Kopfschmerzen, sodass ich gequält die Augen zukniff.

„Okay, erst mal der Reihe nach", murmelte er. „Ich glaube zuerst brauchst du was gegen Kopfschmerzen, hm? Muss ja ein echt heftiger Absturz gewesen sein." Bei diesen Worten erhob er sich und ich sah ihm nach, wie er durch den Raum schlenderte.

Absturz? Ich konnte mich beim besten Willen nicht an eine Party erinnern.

„Also, wie war das?"

„Wie war was?" Er kam mit einem Glas Wasser zurück, in dem sich eine Braustablette auflöste und ich fixierte das Getränk skeptisch. Irgendwas schlug in meinem Unterbewusstsein an, aber ich kam nicht drauf.

Close up [Hyunlix]Unde poveștirile trăiesc. Descoperă acum