Mitternachts Gespräche (Zahnfee/OC)

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Leise schlich Lia in die Küche. Es war stock dunkel, sodass sie aufpassen musste wo sie hin trat.

Als sie die Küche erreicht hatte, schaltete sie das Licht für die Arbeitsplatte an und holte sich eine Flasche Wasser aus dem Kühlschrank. Gerade, als sie sich ein Glas aus dem Schrank nehmen wollte, hörte sie schwere Schritte die den Gang hinunter liefen.

Sie ignorierte es und goss sich Wasser in ihr Glas. Als sie die Flasche zurück in den Kühlschrank gestellt hatte und sich umdrehte, blieb ihr Herz für einen kurzen Moment stehen, so erschrack sie.

Hinter ihr stand die Zahnfee und sah sie forschend an. Durch das schwache Licht sah er noch unheimlicher aus. Lia bekam eine Gänsehaut.

"Hast du mich erschreckt! Tu das nie wieder, hörst du? Ich dachte mein Herz bleibt stehen!" rief sie. Er neigte den Kopf etwas zur Seite. "Du solltest Nachts nicht im Hotel herum schleichen. Du kannst nie wissen, was hinter der nächsten Ecke lauert." "Ich hatte durst und habe mir was zu trinken geholt. Und was soll hier schon lauern? Du etwa?" sagte sie. "Unter anderem." Er verzog seine Lippen zu einem grinsen und trat einen Schritt auf sie zu.

Jetzt musste sie den Kopf leicht in den Nacken legen, da er einen ganzen Kopf größer war, als sie und der leichte Absatz seiner Stiefel machten diese Tatsache nicht besser.

"Das ich nicht lache. Was machst du überhaupt hier, solltest du nicht schlafen oder so?" fragte sie misstrauisch. "Ich bin ein Wesen der Nacht, es ist normal, dass ich nicht schlafe. Außerdem muss ja einer von uns Wache halten." Sie nickte, dass war logisch.

"Was machst du eigentlich mit den Zähnen die du von den Menschen sammelst?" Ihre grünen Augen bohrten sich in seine Braunen und für einen kurzen Augenblick brachte ihn das aus der Fassung. Nie hatte ihn jemals jemand so angesehen.

"Das geht dich nichts an, kleine. Das wird wohl immer mein kleines Geheimnis bleiben." sagte er mit rauer Stimme. "Aha." murmelte sie. "Du solltest jetzt wieder ins Bett gehen." sagte er bestimmend.

Wie zur Bestätigung musste Lia gähnen. "Also schön, aber das mit den Zähnen bekomme ich noch raus." Er lachte leicht. "Versuche es ruhig, aber du wirst es nicht herausfinden." "Das werden wir sehen." lächelte sie selbstbewusst. "Gute Nacht, kleine." grinste er schief. "Nenn mich nicht 'kleine', kapiert?" knurrte sie. "Ich nenne dich wie ich will." antwortete er. Sie verdrehte die Augen und musste erneut gähnen.

"Geh jetzt ins Bett." sagte er streng. "Du hast mir gar nichts zu sagen." Sie verschränkte die Arme vor der Brust. "Oh doch, und zwar mehr als du denkst. Oder hast du etwa vergessen, was Claus zu dir gesagt hat? Ich zitiere gern: 'Aber du tust exakt das was ich dir sage und das ohne wiedersprüche, verstanden? Wenn ich sage, du sollst dich verstecken, versteckst du dich. Wenn ich sage, Lauf weg, dann läufst du weg, verstanden? Das gilt auch, wenn es dir meine Brüder sagen.' Na, erinnerst du dich?" Jetzt verschränkte er seine Arme vor der Brust.

"Woher weißt du das?" verstört sah sie ihn an. Er war nicht dabei gewesen, als Santa ihr diese predigt gehalten hatte, woher wusste er das also? "Claus hat es uns gesagt, damit wir bescheid wissen, falls wirklich etwas ernstes passieren sollte."

Sie seufzte, na toll. "Geh jetzt schlafen, Lia. Oder ich trage dich in dein Bett." sagte er mit Nachdruck.

Es war das erste mal seit sie hier war, dass er sie bei ihrem richtigen Namen nannte. "Das wagst du nicht!" sagte sie. Er grinste. "Willst du es wirklich darauf ankommen lassen?"Er machte noch einen Schritt auf sie zu.

Er dachte, dass sie jetzt zurück weichen würde, doch sie bleib an Ort und Stelle stehen. Sie hob abwehrend die Hände. "Also gut. Gute Nacht, Zander." diesmal lächelte sie. "Schlaf gut, kleine." antwortete er und lächelte leicht.

Ein letztes mal sah er ihr in die grünen Augen, ehe sie an ihm vorbei ging und die Küche verließ.

Gerade, als er auch die Küche verlassen wollte, kam Lia noch einmal zurück. "Haben wir uns nicht darauf geeinigt, dass du jetzt ins Bett gehst?" Er zog eine Augenbraue hoch.

"Ich habe mein Wasserglas vergessen." lächelte sie und ging an ihm vorbei, zur Arbeitsplatte. "Jetzt gehst du aber wirklich ins Bett, verstanden?" Er lehnte sich an den Kühlschrank und sah zu ihr hinunter. "Ja, Mama." kicherte sie. Er verdrehte sie Augen und sah sie leicht drohend an.

"Jaa, ich gehe ja schon." Nun verließ sie endgültig die Küche. Im Türrahmen blieb sie stehen und drehte sich zu ihm um. "Was ich dich noch-" "Lia!" unterbrach er sie und stapfte auf sie zu. Schnell suchte sie das weite und rannte den Gang entlang zu ihrem Zimmer.

Zander schüttelte den Kopf und ging zurück in die Küche. Dieses Mädchen! Er wusste, dass es nicht gut war, dass Santa sie mit hier her gebracht hatte. Das brachte alles durcheinander. Das brachte ihn durcheinander.

Seufzend ließ er sich auf einen der Stühle fallen, die um den Tisch standen. Und was zur Hölle war das gerade gewesen? Er schüttelte den Kopf, erhob sich und machte sich auf den Weg, um seine Patrouille weiterzuführen.

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Ich hoffe, der Oneshot hat euch gefallen.

Da hat meine Lia, dem guten Zander aber gehörig den Kopf verdreht, haha!

Diese Szene ist aus einem Buch, was ich mal schreiben wollte, aber dann verworfen habe.

Man liest sich! <3

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⏰ Letzte Aktualisierung: Apr 05 ⏰

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𝐉𝐮𝐳𝐨 𝐎𝐧𝐞𝐬𝐡𝐨𝐭𝐬Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt