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POV SHOYO

Ich klammerte mich um das kleine Kissen in meinem Bett. Das Kissen, welches schon immer meine Tränen aufgefangen hatte, und es jetzt auch wieder tun musste. Schluchzend krümmte ich mich in meinem Bett, versuchte keinen Laut von mir zu geben.

"Shoyo!"
Ich zuckte zusammen, setzte mich auf und wischte die Tränen aus meinem Gesicht bevor ich mich auf den Weg ins Wohnzimmer begab. Wenn ich zögerte, würde es Konsequenzen geben. "Räum das weg"
Daraufhin verschwand meine Mutter.
Blut, da mein Vater sich an den Scherben seiner Alkoholflasche geschnitten hatte. Viel Blut. 

Ich schluckte schwer, bevor ich mir aus dem Bad die nötigen Putzutensilien nahm. 
Ich wischte die rote Flüssigkeit von dem Boden, entsorgte das vollgesaugte Küchenpapier in einem Mülleimer und zog mich wieder in mein Zimmer zurück.

Hier war ich also wieder. Musste die anderen anlügen, anschreien, sonst hätten meine Eltern ihnen schreckliches angetan. Und ich wusste das sie ihre Versprechen hielten. Ich wusste das sie es riskierten für immer hinter Gitter gesteckt zu werden, um das einzuhalten was sie sagten. 
Nachdem sie mich gestern abgefangen hatten, als ich gerade auf dem Weg zu Kenma war um ihn abzuholen, drohten sie mir. Ich sollte wieder zu ihnen, warscheinlich brauchten sie mal wieder eine Putzkraft, eine Person an der sie ihre Wut auslassen konnten.
Zuhause provozierte ich einen Streit mit Suga, schrie ihn an, sagte  das ich zurück zu meinen Eltern wöllte. Ich warf ihm die schlimmsten Sachen an den Kopf, wollte es um jeden Preis verhindern das er versuchte mich aufzuhalten. 

Ich ließ Kageyama, mein Zuhause hinter mir. 

Erneut fanden Tränen ihren Weg aus meinen Augen, ließen meine Sicht verschwimmen. Ich sank auf dem Boden zusammen, ließ den Tränen freien lauf. 
Ich konnte nicht mehr. Meine Kraft war aufgebraucht, meine Energie am Ende. Immer wenn man es aus diesem Loch schaffte wurde man zurück gestoßen. Irgendwann hatte man dann wohl keine Kraft mehr, den Weg wieder von vorn auf sich zu nehmen.

Meine Zimmertür sprang auf, ich zeigte keine Reaktion. Sollten sie tun was sie wollten. Sollten sie mich zu Tode prügeln. Wenigstens würde dieses Leben dann endlich ein Ende nehmen. 
Mein Vater griff in meine Haare, zog mich gewaltvoll auf die Beine. Ich unterdrückte ein aufschreien, sah ihm angsterfüllt in die Augen. 
Ich wusste was nun passieren würde. Er hatte getrunken, wodurch er jedes mal aufs neue in eine unkontrollierte Wut verfiel. Und schon kam die Faust geflogen, mitten in meine Magengrube. 
Ich keuchte auf, versuchte mich auf meinen Beinen zu halten.
Er murmelte etwas unverständliches vor sich her, schlug erneut auf mich ein. Immer und immer wieder fand seine Faust zu mir.

Meine Sicht verschwamm, als kleine schwarze Punkte sich vor meinen Augen sammelten. Meine Beine wurden schwach und keine Sekunde später landete ich unsanft auf dem Boden.
Mein Vater schrie mich an, doch ich verstand ihn nicht mehr. Immer mehr driftete ich in eine eigene Welt ab, eine Welt weit weg von dieser. Übelkeit überkam mich, doch ich war nicht in der Lage etwas zu tun. 
Er trat ein letztes mal nach mir, bevor er mein Zimmer wieder verließ. Meine Augen fielen zu und alles um mich herum verstummte. 

Hoffentlich hatte er es geschafft und ich würde nicht mehr aufwachen..

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Irgendwie fühle ich mich schlecht weil ich immer nur über gewalttätige Eltern schreibe😭
In meiner nächsten FF gibts nette Eltern, versprochen :D

-> Danke für eure ganzen "Glückwünsche" für meine Prüfungen, wirklich!!! <33
Deutsch und Englisch sind geschafft, es ist beides sehr gut gelaufen :) Englisch war etwas zu gut- idk ob da irgendwo eine gemeine Falle war oder ob die echt so leicht war XD
Jetzt kommt nur noch Mathe am Freitag (ich schaufel mein Grab schonmal) und dann ist es geschafft :))

imperfect lovers - KAGEHINAOù les histoires vivent. Découvrez maintenant