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Jimin

*

Ich konnte nur staunen.

Yoongi war so still und doch im Inneren so vielseitig und selbst talentiert. Unser Date verlief gut, es machte Spaß. Meine Sorge, die mich den ganzen Tag ummantelte, war völlig unbegründet.

Yoongi brachte mich zu einer Art Night. Er malte zusammen mit mir ein Bild, was vorgegeben wurde und er selbst bekam es hin.

Danach gingen wir Essen in einem teuren Restaurant. Zunächst fühlte ich mich hier nicht wohl. Es war nicht meine Welt. Alle trugen überaus teure Kleidung, da war mein Anzug aus dem Secondhand- Shop eine reine Katastrophe. Selbst Yoongi trug legere Kleidung, doch das sah auch teuer aus.

Ich versuchte mir nicht viele Gedanken zu machen. Yoongi war kein Mensch, der viel sprach, aber das war okay. Nur dass er mich permanent ansah, so als wollte er ergründen, was in meinem Kopf vor sich ging.

"Wer bist du wirklich, Park Jimin?", fragte er mich, nachdem wir fertig gegessen haben. Zunächst von der Frage überfordert, sah ich ihn einfach nur verwirrt an.
"Ich kann viele Menschen deuten, aber du bist wie ein Buch mit sieben Siegeln."

Ich sah kurz auf meine Hände, ehe ich wieder zu ihm sah und sagte:
"Ich bin ich. Genau so wie du, du bist. Jeder Mensch trägt seine Lasten, es kommt darauf an, ob man sie präsentieren möchte oder nicht. Meine Last ist Vergangenheit und ich versuche wieder mein Leben zu leben. Mich neu zu finden. Die Welt gibt jedem ständig vor, jemand zu sein, der man gar nicht sein will. Sag mir Yoongi! Denkst du, du bist anders, nur weil du, du bist?"

Yoongi sah mich an, und kurz darauf blinzelte er und das zeigte mir, dass er darüber nachdachte.
"Nein! Ich denke, wir sind gut so, wie wir sind. Menschen, die uns verurteilen, weil wir unser Ding durchziehen, gehören nicht zu unseren Kreisen, oder zu Familie."

Ich nickte und lächelte.

"Deshalb mag ich euch! Ihr seid einfach ihr selbst. Das bewundere ich."
"Du nicht?", fragte er mich und ich zuckte mit den Schultern.

Yoongi nickte. Er hob die Hand und die Bedienung kam.
"Die Rechnung, bitte!"
Die Bedienung nickte und kam mit der Rechnung. Yoongi zahlte und wir gingen.
"Komm! Gehen wir noch kurz raus."

Yoongi führte mich auf den Balkon und ich staunte nicht schlecht. Man konnte von hier die Skyline von Seoul sehen. Ich blickte nach oben in den Himmel und staunte. Unzählige Sterne funkelten mir entgegen. Still und leise bewunderte ich den Anblick.
"Danke Yoongi! Für den schönen Abend.", sprach ich zu ihm und blickte weiter zu den Sternen.

Yoongi, der neben mir stand, sah zu mir hinunter. Mein Kopf drehte sich und ich blickte zu ihm. Lange sahen wir uns in die Augen, ehe er den Blick abwandte und ebenfalls zum Himmel blickte.

"Gerne."
"Wir sollten dann langsam gehen.", fügte er hinzu und ich nickte. Yoongi legte sein Jackett über meine Schultern, da mir etwas kalt wurde. Jetzt liefen wir zu den Fahrstühlen. Wir traten ein und er war zum Glück leer.

Im Fahrstuhl kippte plötzlich die Stimmung, nicht im negativen, eher die Anspannung nahm zu. So als würde sich die Aura im Fahrstuhl aufladen. Ich wagte einen Blick zu Yoongi und in diesem Moment blickte er mich an und dann… explodierte es.

Unsere Lippen krachten aufeinander. Seine sinnlich weichen Lippen schmiegten sich perfekt an meine. Erforschten jeden Zentimeter. Gierig, als wäre er eine Droge, erwiderte ich den Kuss. Nicht so dominant wie Yoongi, da es mir an Erfahrung mangelte. Yoongis Zunge drückte gegen meinen Mund. Meine Arme schlangen sich um Yoongis Nacken, während seine Hände fest und doch sanft meinen Rücken hinauf wanderten und in mein Haar griffen.

Yoongi lief ein Stück und drückte mich gegen die Wand des Fahrstuhls, bevor er leicht in die Hocke ging und mich an die Hüfte packte und auf seinen Schoß hob. Meine Beine schlangen sich um seine Hüfte und währenddessen ließen unsere Lippen nicht voneinander ab.

Yoongis Lippen waren Sünde und ich wollte mehr. Die Luft wurde immer knapper, doch ich konnte nicht aufhören und ich glaubte, Yoongi ging es ähnlich, doch nach einigen Sekunden mehr brach er keuchend und schwer atmend den Kuss ab.

"Das… das kam unerwartet.", flüsterte ich und keuchte.
"S-sollten wir nicht schon längst unten sein?", fragte ich nach.
"Wir sind schon längst unten.", kam es von Yoongi.
"Oh!"

Yoongi lachte rau auf, ehe er eine Hand hob und sie sanft auf meine Wangen legte.
"Diese Lippen sind mein Untergang.", flüsterte er und strich mit dem Daumen über meine Unterlippe, ehe seine Hand zu meinem Nacken fuhr und mich erneut in einen Kuss vertiefte.

Doch diesmal war er nicht wild und von Dominanz geprägt. Dieses Mal war er zart, weich und trotzdem mit Leidenschaft. Meine Augen erneut geschlossen, gab mich dem Gefühl hin und genoss es, seine warmen und weichen Lippen auf meine zu spüren.

Yoongi brach erneut ab.
"Wir sollten gehen!"
Ich atmete aus und nickte. Ich löste meine Beine um seine Hüfte und er hob mich runter. Ich richtete meine Kleidung.

Yoongi drückte einen Knopf und die Tür ging auf. Er griff nach meiner Hand und zog mich mit. Wir liefen zum Auto und Yoongi öffnete mir die Tür. Ich stieg ein und wenige Sekunden später fuhr er zurück.

Vor meiner Tür angekommen, drehte ich mich um.
"Danke nochmal für den schönen Abend.", lächelte ich ihn an.
Yoongi kam näher und hob wieder seine Hand. Legen Sie auf meine Wange und strich zart über ihr.
"Für dich immer.", hauchte er und beugte sich herunter. Hauchte ganz zart einen Kuss auf meine Lippen.

"Schlaf gut, Jimin! Wir sehen uns.", ging er und lief über die Straße und mein Herz schlug wie die ganze Zeit schon unaufhörlich und viel zu schnell in meiner Brust.

Ich ging in mein Haus und ließ mich gegen die Tür sinken und spürte seit langem etwas in mir, das sich wie Frieden anfühlte.

*

Copper-Curly

Colors of your Soul ||• Yoonmin •||Where stories live. Discover now