II. Doesn't always stay in Vegas

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Charles

„Mir ist schlecht", verdrehte er stöhnend die Augen auf Grund seines ebenfalls dröhnenden Kopfes.

„Frag mich mal", brummte Max neben ihm mehr vom Kissen erstickt als hörbar.

„Scheiß Alkohol", nuschelte er klagend und gab den Versuch auf, in der grellen Helligkeit des Morgens oder vielleicht auch Mittags, aber auf jeden Fall Tages, seine Augen zu öffnen.

„Du wolltest doch, dass wir noch um die Häuser ziehen."

„Von Abschießen war da aber nicht die Rede."

„Vielleicht hat man uns was ins Getränk gemischt."

„Du guckst zu viel True Crime Kram."

„Wenn gucken wir das beide zu viel", startete er einen neuen blinzelnden Versuch, etwas zu sehen.

„Haben wir wenigstens was gewonnen?"

„Wo?"

„Na im Kasino. Da wollten wir doch hin, oder nicht?"

„Ich habe absolut keine Ahnung", erkannte er zumindest endlich die Uhrzeit, „Toll, es ist schon Mittag."

„Na und?"

„Stimmt eigentlich", kuschelte er sich zurück an Max' Seite, der sofort ihre Finger miteinander verwob.

Vertraut und doch...

Irgendwas war anders.

Irgendwas störte.

„Sag mal...", setzte er an und guckte nun fassungslos auf ihre Hände, „Wo kommen denn die Ringe her?"



* * *



„Du bist echt so ein...", suchte er fast schon verzweifelt nach einer passenden Beschreibung für den Holländer vor sich und fand doch kein Wort für seine persönliche Enttäuschung, weshalb er nur wütend seine Arme gen Himmel warf und dabei die Red Bull Kopfbedeckung von Max' Kopf fegte.

„Es tut mir leid", fuhr der andere sich allerdings tatsächlich nur nachdenklich durchs Haar und setzte dann wieder sein Käppi auf.

„Es tut dir leid?", echote er verblüfft.

„Sagte ich doch gerade. Ich will mit dir auf der Strecke kämpfen, nicht in der Begrenzung landen."

„Oh okay", kam er darauf so gar nicht klar, denn solche Entschuldigungen passten nicht zum Anderen.

„Besiegen will ich dich aber dennoch", kam Max' überhebliche Gehabe zurück und er verdrehte erneut genervt die Augen.



* * *



„Alles in Ordnung bei dir?", musterte er den Gleichaltrigen besorgt, dessen heutiger Abflug ihn tatsächlich beunruhigt hatte.

„Nur das Übliche, wenn man die Wand geknutscht hat", zuckte Max die Schultern, „Bist du tatsächlich hier, weil du dir Sorgen um mich gemacht hast?"

„Gewöhn dich lieber nicht dran", brummte er ertappt und war verblüfft, wie gut ihm der andere gefiel, wenn er ihn wie jetzt sanft anlächelte.

„Wir werden sehen. Willst du reinkommen?"

„Und dann?"

„Wir könnten reden. Als wir noch Kinder waren, haben wir das öfter getan."

„Über Pokémon Karten und Mathearbeiten, wenn ich mich richtig erinnere", gab er überrascht zurück, dass der andere sich daran überhaupt erinnerte.

Viva Love VegasWhere stories live. Discover now