Kapitel 18

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In wildem Galopp brachte das Heer Éomers und Aragorns die restlicheStrecke hinter sich. Die Angst hatte Besitz von dem Krieger ergriffen. Sie kroch siedend heiß durch seine Adern. Er durfte sie nicht verlieren. Nicht jetzt, nicht so.

Dochumso näher sie kamen, desto verwirrter wurde seine Mine. Auch Aragorn stand die Verblüffung ins Gesicht geschrieben. Anstatt einer Armee von Orks, kamen ihnen jubelnde Männer und sehr viele Frauen entgegen. Alle trugen sie Schwerter, Äxte oder Speere.

„Was ist hier geschehen?" wollte er von einem jungen Mann wissen, der zu ihnen getreten war.

„DieSchildmaid Háwena hat uns gerettet, Herr Éomer. Sie hat alle Frauen zum Kampf aufgerufen und die Stadt verteidigt. Ihr allein verdanken wir es, dass wir nun hier stehen und feiern können. Ohne sie wäre alles verloren gewesen." sprudelte es aus ihm heraus und eilte dann davon, um die Verletzten in die Stadt zu bringen.

Besorgt sah der Nachfolger des Königs sich um, bis er schließlich fand, wonach er suchte. Etwas Abseits sah er die Schildmaid, wie sie sich auf Alred stütze. Als sie schließlich näher kamen, war er entsetzt. Sie war voller Blut und ihr Gesicht war Kalkweiß. Schnell schwang er sich vom Pferd und eilte Háwena entgegen.

Bei ihr angekommen, packte er sie auch schon an den Schultern und besah sie sich genauer. „Bist du des Wahnsinns Weib?!" donnerte er auch schon los, nur um mit sanfterer Stimme fortzufahren, „Ich war in großer Sorge um dich. Als ich hörte, dass Orks nach Edoras marschieren, haben wir uns sofort auf den Weg gemacht. Und als ich dann in der Ferne sah, wie Edoras in Flammen steht, dachte ich es wäre alles vergebens gewesen. Jage mir nie, nie wieder so einen Schrecken ein." mit den letzten Worten, zog er sie fest ein seine breite Brust und vergrub seinen Kopf in ihren Haaren.

Noch immer etwas perplex lag Háwena wenig später in ihrem Bett. Da sie zu schwach war, um sich selber zu waschen, hatten das zwei der Mägde übernommen. Widerstandslos hat die Schildmaid es über sich ergehen lassen, war sie doch zu erschöpft um zu protestieren. Nun wartete sie auf einen Heiler, der nach ihren alten und neuen Verletzungen sehen sollte.

Sie wurde erneut überrascht, als Aragorn das Gemach betrat. Mit einem lächeln im Gesicht, zog er einen Stuhl neben ihr Bett und ließ sich auf diesem nieder. „Ihr habt großes Vollbracht Háwena, Schildmaid Rohans. Während du badetest berichteten uns Alred und die Beraterdes Königs, was hier während unserer Abwesenheit vonstatten ging. Und ich muss gestehen, dass ich sehr beeindruckt bin von dem, was du geleistet hast." Bei diesen Worten schoss Háwena die Röte ins Gesicht und sah verlegen auf ihr Hände.

„Dabei habe ich doch gar nicht viel gemacht." murmelte sie in ihren nicht vorhandenen Bart. Doch Aragorn Widersprach ihr sogleich. „Nicht viel gemacht? Dank dir haben die Frauen den Mut gefunden ebenfalls zum Schwert zu greifen. Du hast Schutzmaßnahmen ergriffen um die Stadt zu verteidigen. Glaubt mir, ohne dich hätten die Orks die Stadt überrannt und keinen am Leben gelassen. Aber genug davon. Lass mich nach deinen Wunden sehen. Danach solltest du dich ausruhen und schlafen. Ich sehe dir die Erschöpfung an."

Bis auf den tiefen Schnitt an ihrem linken Arm, einigen blauen Flecken und Prellungen hatte die Schildmaid keine weiteren Verletzungen davongetragen. Auch ihre alten Wunden haben sich nicht verschlimmert. Bald würden nur noch ein paar Narben an diese erinnern. Nachdem Aragorn ihr noch einen Kräutersud zu trinken gab, der furchtbar schmeckte, versank sie schnell in einen tiefen traumlosen Schlaf.

„So ist es gut. Schlaf den Schlaf der Gerechten. Du hast ihn dir mehr alsverdient." flüsterte er. Nachdem er sie sorgfältig zugedeckthatte, gab er ihr noch einen Kuss auf die Stirn und verließ das Zimmer um sich zu seinen Gefährten zu gesellen.

Wie das Leben so spielt - Herr der Ringe - Éomer ffWhere stories live. Discover now