Kapitel 13

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Ich ging durch den Haupteingang und marschierte zu unserer Bank. Dort saß Mion schon und grinste mich an. Durch ihre fröhliche Persönlichkeit und ihr dummes Grinsen musste ich auch lächeln. Ich zeigte ihr ein Peace-Zeichen und setzte mich dann zu ihr. Wir planten unseren Abend und wollten einfach Filme gucken und quatschen. Seit Schulbeginn haben wir keine Mädelsabende mehr gemacht, da wir beide mehr zu tun hatten als noch auf der Mittelschule. Nach einer halben Stunde war die Pause auch schon wieder vorbei und ich wäre gern einfach dort sitzen geblieben. Mit Mion konnte ich alles vergessen und einfach nur lachen und quatschen, aber zum Glück konnten wir das heute Abend fortsetzen. Wir schnappten uns die Bentoboxen und gingen wieder in die Schule. Der Rest des Tages war immer noch langweilig und es passierte nichts besonderes. Ich habe weder Bokuto oder Akaashi gesehen und das war mir auch ganz recht so.

Nach der Schule war Mion erstmal zu sich nach Hause gegangen um Hausaufgaben zu machen und Sachen zu packen. Pünktlich um 18 Uhr war sie bei mir und meine Mutter nahm sie in den Arm. Für sie war Mion eher eine Tochter als eine Freundin ihrer Kleinen, aber gerade das freute mich. Durch unsere gegensätzlichen Persönlichkeiten war es für meine Mutter wahrscheinlich eine willkommene Abwechslung.

Wir brachten erstmal ihre Sachen in mein Zimmer und setzten uns, bis es Abendessen gab, auf mein Bett und redeten über Gott und die Welt. Auf einmal schnippte sie mit ihren Fingern und lachte. „Ich habe eine gute Idee. Da du mir nicht sagen willst wer dein Herz gestohlen hat, mache ich dir einen Vorschlag. Wenn ich es innerhalb von zwei Wochen errate wer es ist, musst du ihn fragen, ob ihr euch mal treffen wollt.", sagte sie voller Überzeugung, obwohl sie mich besser kennen sollte. Ich würde auf so etwas niemals eingehen. Ich schaute sie eingeschnappt an: „Wieso sollte ich das machen? Davon habe ich ja nichts außer vielleicht einer Panikattacke und einer Blamage?!" - „Du kommst doch nie vorwärts, wenn du nur stumm vor dich hin schwärmst. Stell dir doch mal vor er ist genau so schüchtern wie du. Dann wird das doch nie im Leben was. Trau dich doch mal. Und ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen wieso du einen Korb bekommen solltest.", sagte sie selbstsicher und haute mir auf die Schulter. Bevor ich antworten konnte, rief meine Mutter uns zum Abendessen. 'Danke Mama. Du hast mich gerettet.' Da wir beide am verhungern waren, wurde es eher ein Wettrennen. Unten angekommen setzten wir uns und da Mion da war, gab es ihr Lieblingsgericht Okonomiyaki. Wir aßen noch ein bisschen und redeten mit meinen Eltern über unseren Tag. Danach gingen wir wieder in mein Zimmer und zogen uns vorsorglich Schlafsachen an. Da ich ein großes Bett habe, schlief Mion neben mir. Wir machten uns einen Film an und da wir diesen beide nicht kannten, starrten wir gebannt auf den Fernseher. Auf einmal drückte Mion die Pausetaste und drehte sich zu mir. „Also was ist nun mit meinem Vorschlag? Komm schon. Ich will doch, dass meine beste Freundin glücklich wird." - „Hm, ich weiß nicht. Ich hab einfach Angst. Du weißt doch wie ich bin." Darauf wurde ihr Gesicht ernster und sie sprach lauter als vorher: „Y/NN/N! Ich sage es jetzt noch einmal. Angst haben ist normal, aber wer nicht wagt der nicht gewinnt. Denk doch mal so... Wie würdest du dich denn fühlen, wenn du den ersten Schritt machen würdest und das ist dann der Schlüssel zu einer Beziehung mit der Person, die dir den Kopf verdreht hat. Wäre das nicht schön? Das kannst du auch nicht abstreiten. Außerdem bist du durch den Beitritt in den Club schon offener und auch redseliger geworden.", sagte sie ernst, aber immer noch hoffnungsvoll. Ich überlegte und stimmte ihr zu, dass ich die Wette eingehe, aber nur, wenn sie mich unterstützt, wenn es so kommen sollte. Sie umarmte mich und nickte schnell wie ein Wackeldackel. Dann schauten wir den Film zu Ende und schliefen beide ein.

Timeskip - eine Woche später

Ich hatte mich außerhalb des Trainings auch ein bisschen mehr mit den Jungs aus dem Team unterhalten und war auch zweimal in den Pausenbei ihnen. Nanami hatte mich nochmal gefragt wann ich denn mit ihr essen würde. Ich hatte das Gefühl, dass sie durch mich nur an das Team oder eine bestimmte Person herankommen wollte. Daher lehnte ich bis jetzt immer ab, aber gestern hatte ich ihr für heute Mittag zugesagt. Meine Mutter hat mir extra kein Bento gemacht, da ich mit Nanami in die Cafeteria wollte. Da war es extrem voll. Ich hatte noch keine Pause hier verbracht. Wir saßen eigentlich immer draußen und jetzt weiß ich auch wieso. Mir war die ganze Ansammlung an Menschenunangenehm, aber ich zwang mich mit ihr durch die Massen und wir holten uns etwas zu essen. Mit unseren Tabletts gingen wir durch die engen Gänge und suchten einen Platz. Als wir endlich einen gefunden hatten, fingen wir an zu essen und sie fing wieder an mich nach dem Volleyball-Club zu fragen. Ich beantwortete ihre Fragen zwar, aber nur so viel wie eben nötig. Ich bin ja ein eher ruhiger und verschlossener Mensch, aber bei ihr konnte und wollte ich mich irgendwie nicht beherrschen. Ich war einfach nur genervt. Wenn sie sich anscheinend nur aus diesem Grund mit mir anfreunden wollte und darauf konnte ich verzichten. Als ich aufgegessen hatte, bedankte ich mich für die Zeit, die sie mit mir verbracht hatte, schnappte mir meine Sachen und ging nach draußen. Da wir eine Stunde Mittagspause haben, hatte ich noch ca. 20 Minuten Zeit. Ich schlenderte über den Schulhof und da sah ich Konoha und Bokuto unter einem Baum sitzend. Ich ging zu ihnen, lächelte und winkte ihnen zu. Die beiden sprangen auf und umarmten mich. „Ja, ich freue mich auch euch zu sehen." 'Auch wenn mir das immer noch nicht geheuer ist', dachte ich, musste aber trotzdem ein wenig kichern. Sie boten mir an mich noch ein bisschen zu ihnen zu setzen was ich tat. Wir unterhielten uns noch ein wenig bis es klingelte. „Bis später beim Training.", rief ich ihnen im Gehen zu und ging zurück in die Schule.

Los! Trau dich doch.. - Akaashi x ReaderWo Geschichten leben. Entdecke jetzt