Kapitel 27. - Konsequenzen

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Kapitel 27.


Ich öffnete langsam meine Augen. Alles schien verschwommen. Ein Licht blendete mich und ich schloss meine Augen schlagartig wieder und drehte mich auf die Seite.

Ich hob meinen Kopf, was schwerer war, als ich dachte. Diesmal zwang ich mich meine Augen zu öffnen und nachdem sie sich an diese extreme Helligkeit gewöhnt hatten, konnte ich endlich erkennen, wo ich war.

Ich befand mich in meinem Zimmer, im Hauptquartier. Alleine. Niemand war hier. Ohne irgendeine Erinnerung. War das alles wirklich passiert? Ich setzte mich auf und mir wurde schwindelig. Ich hielt meine Hand vor mein Gesicht und bemerkte, dass diese mit einer viel Zahl an Pflastern versehen war.

War es doch kein Traum?

Ich stand vorsichtig auf und sah nach ob Kaede da war. Ihr Bett war jedoch leer. Plötzlich kam mir nur ein Name in den Kopf. Levi.

Er war am Leben. Ich musste ihn sehen. Jetzt.

Meine Muskeln schmerzten bei jedem Schritt. Es fiel mir schwer, als sei die Schwerkraft um einiges stärker, als ich es je wahrgenommen hatte. Ich kämpfte mich aus meinem Zimmer und torkelte den Gang entlang. Wie hoch standen die Chancen, dass er in seinem Zimmer war? Vielleicht war er auch auf der Krankenstation. Wie ein verirrter Welpe stand ich im Gang und wusste nicht, wo ich hinsollte.

Ich entschied mich zunächst in seinem Zimmer nachzusehen.

Der Boden war kalt, doch sobald ich an einem Fenster vorbeikam, welches die Sonne hindurch scheinen ließ, spürte ich die Wärme unter meinen nackten Füßen.

Ich kam an der Tür an und erinnerte mich daran, wie er mich damals an die Wand gedrängt hatte. Dürfte ich endlich seine Nähe wieder spüren? Mir war nicht klar, wie sehr ich sie wollte.

Ich öffnete vorsichtig die Tür und trat ein. Sie war nicht abgeschlossen oder ähnliches, was mich zunächst wunderte, mich jedoch nicht sonderlich störte.

Mir sollte es recht sein.

Ich schloss leise die Tür hinter mir. Das Fenster war leicht geöffnet und ließ die Vorhänge im Wind sachte bewegen. Alles schien so sauber.

In der Ecke des Zimmers, stand ein Bett.

Ich wusste nicht genau, ob ich erleichtert sein sollte, dass Levi darin lag, oder nervös. Langsam, Schritt für Schritt, ging ich darauf zu.

Ich setzte mich auf die Bettkante. Er schlief anscheinend tief und fest. In meinen Augen bildeten sich Tränen. Ich war so unendlich froh, dass es ihm gut ging. Ich konnte es kaum glauben, dass er hier vor mir lag. Am Leben. Ich erinnerte mich auf einmal wieder verschwommen an die Ereignisse der letzten Tage. Wie Oliver, Kaede und ich die Mauern verließen um ihn zu suchen. Wie er an diesem Baum gelehnt lag. So schwach und verletzlich. So hatte ich ihn noch nie zuvor gesehen. Ich kannte ihn eher stark und als könnte ihn nichts und niemand unterkriegen.

Ich hoffte, dass ihm so etwas nie mehr passieren musste. Ich schüttelte meinen Kopf. Ich wollte daran nicht mehr denken.

Sein Gesicht wirkte blass und er hatte dicke Augenringe. Trotzdem sah er so friedlich und gut aus.

Seine Augen waren geschlossen, daraus schloss ich, dass er schlief. Er trug ein weißes Hemd, wovon die oberen Knöpfe ein wenig geöffnet waren. Ich errötete, als ich seine leicht entblößte Brust erblickte. Wieder schüttelte ich meinen Kopf und ein Lächeln huschte über meine Lippen.

Ich berührte ihn sanft an seiner Schulter und glitt mit meiner Hand an seinem Arm entlang, bis zu seiner Hand. Ich legte meine vorsichtig in seine.

Levi x Leser - kolossale LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt