Prolog| V̷

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Prolog

Unschlüssig stand der junge Kater an der Grenze. Der vertraute Geruch der Duftmarkierungen stieg ihm in die Schnauze. Der Geruch seines Zuhauses, seines Clans, seiner Familie. Ein Schritt noch und er wäre frei. Ein Schritt und er würde alle, die er liebte zurücklassen. Warum fühlte es sich nur so verdammt, falsch an, das Richtige zu tun? Sein Blick war voller Kummer und Angst. Angst die Katzen nie wieder sehen zu können, die ihm die Welt bedeuteten, für die er ohne zu zögern sein Leben geben würde. Der Regen durchnässte sein schwarzes Fell und wischte alle seine Geruchsspuren beiseite, als wäre er nie da gewesen. Bloß ein Hauch in der Luft, nicht weiter bemerkenswert. War er bereit alles zurückzulassen, was ihm wichtig war, um es zu retten? Ja ... wisperte eine leise Stimme in seinem Herzen. Die Last der Entscheidung lastete schwer auf ihm, drückte sein Herz schmerzhaft zusammen. Es pochte in seiner Brust, wie ein verzweifelter gefangener Vogel, doch die Zweifel verbannte er ganz weit hinten in seinem Kopf und trat entschlossen über die Grenze. Für den jungen Schüler brach eine Welt zusammen, doch er bemühte sich, die Trümmer mit erhobenem Haupt zu ertragen und nicht unter ihnen zusammenzubrechen. So würde es ein Krieger tun. So würde er es tun. So musst er es jetzt tun. Es war, als würde ein Chor von tausenden raunenden Stimmen ihm folgen, ihn beobachten, ihn anspornen, nicht stehenzubleiben oder aufzugeben. Sie gaben ihm Mut und Hoffnung zugleich. Das Gefühl, das Richtige zu tun.

Der Prolog habe ich von TheSmilingCat übernommen!


•ᴠᴇʀɢɪꜱꜱᴍᴇɪɴɴɪᴄʜᴛ• (PAUSIERT)Kde žijí příběhy. Začni objevovat