Meine Rose

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Einst reiste ich durch England
Nun rate wen ich dort mir fand
Eine Maid so schön und blütengleich
Ihr Haar war lang, ihr Haar war weich
Ihre blauen Augen und rosigen Wangen
Erweckten sehr rasch mein Verlangen

So umwarb ich jene schöne Maid
Und bald ward ihr Herz mir geweiht
,,Meine Rose" so hab ich sie gerne genannt
Denn ihr Haar war rot als wär's entbrannt

Doch meine Rose hat mich verraten
Eines Tages erwischt' ich sie im Garten
In den Armen eines Andern
Die Wut hieß meiner Hand zu wandern
Ich umfasste meinen Dolch
Trat entgegen jenem Strolch
Fasste ihn beim Kragen
Denn wie konnt er es wagen
Meine Rose zu umwerben
Dafür sollte er sterben
Mein Dolch brachte sein Verderben
noch in derselben Stunde.
Die Nachricht ward in aller Munde

Vor Gericht hieß man mich zu stehen
Doch, Oh, der Richter ließ mich gehen
Er sagte er hätte nur eine Frage
Die ich beantworten zu habe
,,Denn deine untreue Rose" so sprach er
,,Ja Richter, Was ist mit der?"
,,Hat sie dich nicht betrogen?!
Ward ihre Lieb' nicht bloß gelogen?!
Warum hast du sie leben lassen?"
,,Weil ich sie lieben tu, nicht hassen."

So sprach ich und machte kehrt
Bestieg am selben Tag mein Pferd
Nie mehr zurück nach England zu gehen
Nie wieder meine Rose zu sehen

Oh Weh, Ach, du meine Rose
Was ward deine Treu so lose
Ganz wirklich die meine warst du wohl nimmer
Doch schmerzt mich dein Verlust für immer

GedichteOù les histoires vivent. Découvrez maintenant