Who's laughing now? - Kageyama (Kindaichi, Kunimi)

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Ein lauter Knall und der Ball fiel.

Erschreckt drehte Kageyama sich um und sah niemanden, keiner war auf dem Feld, alle standen sie am hinteren Ende ihres Feldes.

Niemand machte sich die Mühe, loszulaufen und einen Punkt zu machen.

Der Ball rollte vom Feld, doch niemanden schien es zu kümmern, lediglich wütende Blicke warfen sie ihm zu.

Ihr Starren wog Tonnen auf seinen Schultern und plötzlich begriff Kageyama: Sie hatten sich gegen ihn gewendet, nach allem, was er für sie getan hatte!

Der Pfiff des Schiedsrichters riss ihn aus seiner Erstarrung und er sah aus dem Augenwinkel, wie ihr Nachwuchssetter das Schildchen mit seiner Nummer in die Höhe hielt.

In diesem Moment blieb sein Herz stehen - sie ersetzten ihn!

Fassungslos, wütend und traurig zugleich lief er vom Feld und nahm dem Jungen, dessen Namen er nicht mal kannte, das Schild aus der Hand und setzte sich auf die Bank, sein Handtuch über dem Kopf.

Den Rest des Matchs bekam er nur teilweise mit, zu gefangen war er in seinen Gedanken.

Er hörte das Lachen seiner Teamkameraden und bemerkte, das Lob, das sie dem Jüngeren zukommen ließen, egal wie schlecht er einen Ball auch gespielt hatte.

Ja, plötzlich war es nichtmal mehr wichtig, ob sie gewannen, es ging um den Spaß.

Lag es an ihm, dass sie keinen Spaß am Spiel mehr gehabt hatten?

War er der Grund, dass sie sich nicht mehr angestrengt hatten - nicht mehr hatten anstrengen wollen?

Gedanken über Gedanken, sie fraßen ihn auf, er war in sich selbst gefangen.

Er wusste nicht mehr, wie er nach Hause gekommen war, er wusste nicht mehr, was er gegessen hatte, er wusste nicht mehr, was beim Abschlussgespräch gesagt worden war.

Er war nur - für ihn ungewöhnlich - still daneben gesessen und hatte den Trainer einfach reden lassen, zu müde und enttäuscht war er gewesen.

Eine Träne rollte über sein Gesicht und unwillig wischte er sie weg.

Er würde nicht weinen, nicht wegen ihnen, niemals wieder würde er sich entbehrlich machen.

Er würde trainieren, besser werden und sie alle schlagen!

Er müsste einfach nur der Beste sein.

Mit diesem Gedanken lächelte er grimmig, zum letzten mal für eine lange Zeit, und drehte sich im Bett herum.

Ab morgen würde alles anders werden...

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Die Tür öffnete sich, als er gerade sein Müsli löffelte - um 12 Uhr mittags - und eine vollbepackte Miwa, an der überall waren Tüten und Körbe zu finden waren, betrat die Küche.

Endlich Essen, Müsli war einfach kein richtiges Mittagessen!

Hungrig schob er die Schüssel beiseite und stand auf, um in den Tüten nach seinen Keksen zu kramen.

Dabei übersah er das Grinsen seiner älteren Schwester, erst als er seine Kekse - das ging übrigens als Mittagessen durch - von ganz unten aus einer der Taschen gekramt und sich den Mund damit so vollgestopft hatte, dass ihm die Krümel schon wieder aus dem Mund fielen, bemerkte er ihr verschmitztes Gesicht.

"Ist was?"

"Nein nein, ich warte hier nur, bis du fertig bist. Sonst machst du deinen Brief dreckig."

Haikyuu OSWhere stories live. Discover now