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"Chopper, könntest du bitte Stillschweigen bewahren und den anderen noch nichts von meiner Krankheit erzählen?", bat Sanji.
Chopper nickte langsam und traurig. Seine Ohren hängen schlaff herunter und sein Gesichtsausdruck zeigte Mitgefühl, Trauer und Verständnis. Er senkte den Blick und biss sich auf die Lippen, als er Sanjis Bitte hörte. Er wusste, wie wichtig es ihm war, dass Geheimniss zu bewahren, aber er hatte Schwierigkeiten, seine Gefühle zu verbergen. Der Koch erhob sich von seinem Platz und trat zu Chopper. Er legt ihm eine Hand auf den Kopf und streicht ihm sanft über das Fell. "Alles wird gut, Chopper. Bitte sei nicht traurig", sagte er leise und versuchte, ihm Mut zu machen. Chopper schaut auf und lächelt schwach. Er wusste, dass er Sanji unterstützen musste. Sanji verließ das Zimmer und ging in die Kombüse, um das Essen vorzubereiten. Er wusste, dass er viel Arbeit vor sich hatte, aber er war entschlossen, trotz seiner Krankheit weiterhin für die Crew zu kochen, so lange er noch kann.
Obwohl er sich schwach und müde fühlte, hatte Sanji heute beschlossen, sich an schwierigere Gerichte zu wagen, die er lange nicht mehr gekocht hatte. Trotz seiner körperlichen Schwäche und Erschöpfung kämpfte er sich durch das Zubereiten der Zutaten und das Kochen. Er wusste, dass seine Arme kaum in der Lage waren, das schwere Kochgeschirr zu heben, und dass er sich kaum auf den Beinen halten konnte, aber er wollte seinen Freunden unbedingt etwas Besonderes bieten. Er war entschlossen, ihnen noch viel besseres Essen zu servieren, als sie es gewohnt waren. Sanji begann damit, das Gemüse zu waschen und zu schneiden, während er überlegte, welche Gewürze er verwenden würde, um das Gericht perfekt zu machen. Jede Handbewegung kostet ihn viel Kraft und Anstrengung. Aber er liebte es zu kochen und wollte seinen Freunden eine Mahlzeit zubereiten, die sie nie vergessen würden.

Als die Tür zur Kombüse aufging, bemerkte Sanji sofort den Mooskopf, der Hereintrat. Er beobachtete, wie Zoro schnurstracks zum Schrank mit all dem Alkohol lief und ihn öffnete. Zoro erschrak, als feststellte, dass nur noch eine einzige Weinflasche darin stand. Obwohl er enttäuscht darüber war, dass sein geliebter Sake leer war, akzeptierte er widerwillig den Wein als Ersatz und nahm ihn aus dem Schrank. „Oi, ich brauche den zum Kochen“, meckerte Sanji heiser. Zoro drehte sich um und sah den blonden Koch an, der zitternd neben der Theke stand und sich daran festklammerte. „Ist alles in Ordnung mit dir?“, fragte Zoro mit hochgezogenden Augenbrauen. Sanji ignorierte seine Frage und sagte stattdessen: „Lass bitte den Wein dort stehen“. Zoro reagierte nicht und schaute den Koch weiterhin besorgt an. Sanji wurde etwas ärgerlich und taumelte auf Zoro zu, um ihm den Wein wegzunehmen, aber das gelang ihm nicht so gut. Sanji stolperte gegen Zoros Brust, als er versuchte, den Wein zu ergattern. Der Schwertkämpfer legte sofort eine Hand schützend auf Sanjis Rücken, um sicherzustellen, dass er nicht stürzte. Sanji war jedoch so verärgert und emotional aufgeladen, dass er Zoro leicht gegen die Seite boxte, was ihm natürlich keine Schmerzen bereitete. Zoro machte sich zwar sorgen, jedoch fand er den schlag gerade echt niedlich. "Gib mir den Wein", sagte der kleinere und versuchte dabei seine Tränen zurückzuhalten. Vergeblich. Sanji stand nun in Zoros Armen und Weinte, weil dieser den letzten Wein trinken wollte. Zoro war sich nicht sicher, wie er reagieren sollte und hielt einfach nur Sanji in seinen Armen, bis er sich beruhigte. Die Kombüse war ruhig, nur das leise Schluchzen vom Koch war zu hören. Es war ein ungewohnter Anblick, denn Sanji hatte normalerweise seine Gefühle unter Kontrolle und sonst so ein starker und stolzer Mann war. Sanji würde auch sonst nie so reagieren, er würde auf Zoro eintreten und diesen dann aus der Kombüse werfen.

Irgendwann merkte er, wie Sanji leicht in Panik geriet. Der Grünschopf legte den Wein schnell in den Schrank zurück und wandte sich dann wieder Sanji zu. Er nahm behutsam das Gesicht des Kochs in seine Hände und zwang ihn, ihm in die Augen zu sehen. "Sieh mich an. Ich habe den Wein zurückgelegt, alles ist gut. Beruhige dich", sagte Zoro sanft. Zoro ahnte jedoch nicht, dass es beim Wein nicht wirklich um den Wein ging. Der Wein stellte nur die Spitze des Eisbergs dar und war lediglich der Auslöser für einen viel tiefer liegenden Konflikt. Sanjis Panik und seine plötzliche Wut hatten tatsächlich wenig mit dem alkoholischen Getränk zu tun. Stattdessen resultierten sie aus einer Diagnose, die er nur kurz zuvor erhalten hatte. Der Schwertkämpfer schaute leicht nach unten in Sanjis blaue Augen und versuchte, seine nie endenden Tränen wegzuwischen. „Shh“, flüsterte Zoro, als er Sanji wieder näher an sich zog. Der Blonde klammerte sich sofort an Zoro. Er hatte sich noch nie zuvor mit jemandem so wohl und sicher gefühlt, besonders nicht mit einem anderen Mann, geschweige denn mit Zoro. Während Zoro beruhigend seinen Rücken und Kopf streichelte, beruhigte sich Sanji schnell. „Es tut mir leid“, entschuldigte er sich sanft beim Schwertkämpfer. Zoro antwortete mit einer sanften, leisen und beruhigenden Stimme: „Es gibt keinen Grund, sich zu entschuldigen, Sanji“, während er ihm weiterhin beruhigend über den Rücken strich.

Das Geständnis {Zosan}Where stories live. Discover now