33 - say no more

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"Don't criticize me
Don't patronize me
Don't try to change things
You don't understand
Yeh sometimes I just sit back
And watch the whole damn world go by"
steelheart - say no more

*

Die Tage vergingen schneller, als Joe es wahrnahm. Das Hideout verlangte ihr alles ab. Jeder Muskel ihres Körpers schmerzte. Billy bemühte sich um einen freundschaftlichen Umgang mit ihr, was sie zunehmend gruselte. Sie machten viel Sport zusammen, gingen laufen und er probierte an ihr seine neuen Fitnessskurse aus, die sie regelrecht an die Grenze der Belastbarkeit brachten. Heute Morgen musste sie nach seinem neu kreierten Bauch, Beine, Po Kurs sogar kotzen. Allmählich glaube Joe, dass Billy sie gerne so quälte, als Rache an der Freundschaft. Das Wochenende stand kurz bevor und Eddie hatte sie noch immer nicht angerufen. Es störte sie tatsächlich nicht besonders, aber je mehr Tage vergingen, desto tiefer in ihrem Kopf verschwand der Kuss, den Billy ihr aufgezwungen hatte, selbst wenn sie aktuell viel Zeit mit ihm verbrachte.

"...und das ist der Grund, weshalb du definitiv mehr Proteine zu dir nehmen solltest." beendete Billy seine betrunkene Erklärung zum Muskelaufbau. Tommy Hagan schnaubte nur und trank sein Bier leer. Joe hörte nur halbherzig zu. Sie konnte das ganze Gerede von Sport, Muskelaufbau und Diäten nicht mehr hören. Sie machte eine Getränkebestellung fertig, die sie Emily in die Hand drückte. Die Musik dröhnte aus der Jukebox und der angestaute Zigarettenqualm legte sich wie eine dünne Nebelschicht unter die Decke.

"Josephine Johnson?" fragte ein junger Mann am Tresen. Ihr Kopf schoss in die Höhe.

"Nur Joe." sagte sie. "Was gibt's?" Er hielt ein kleines Päckchen in die Höhe. Sie wischte sich die nassen Hände an der Jeans ab und nahm das Päckchen entgegen. Grübelnd betrachtete sie die krakelige Handschrift. Mit einem breiten Lächeln unterschrieb sie dann aber die Annahme und griff nach einem Messer, um es direkt zu öffnen.

"Was hast du da, Babe?" fragte Billy verwaschen. Er war schon viel zu betrunken, dafür dass er noch nicht so lange mit Tommy in der Bar war. Sie antwortete nicht, sondern konzentrierte sich nur auf ihr Päckchen. Dass er im alkoholisierten Zustand wieder in alte Muster verfiel und ihr Kosenamen gan, ignorierte sie ebenfalls.

"Machst du mir noch eins, Johnson?" fragte Tommy und rieb sich müde durch das Gesicht. Joe öffnete das Päckchen und zog eine Karte raus.

Kein Zurück mehr, Hellfire.

Darunter lag eine kleine Schachtel. Sie blendete die ganze Bar aus. Es gab keine Geräuschkulisse und keine betrunkenen Gäste, nur noch sie und den Inhalt dieser Schachtel. Joe zog den Deckel ab und staunte nicht schlecht, als sie die Kette sah. Aufgeregt friemelte sie diese hervor und hob sie im schummrigen Licht in die Höhe, um sie besser betrachten zu können. Sie war silbern und hatte einen schwarzen glatten Stein in der schnörkeligen Fassung. Joe lächelte und wollte die Kette gerade wieder wegpacken, als Billy danach griff, genau wie nach der Karte.

"Hast du ein Geschenk von deinem neuen Freund bekommen?" zerknirscht drehte er die Karte zwischen den Fingern und wedelte damit in Tommys Richtung. "Tommy Lee steht auf sie, wusstest du das?" Unwillkürlich lachte sie laut auf. Dass Billy die Nachricht Tommy statt Eddie zuschrieb, war für sie ein Glücksfall.

"Du meinst den Drummer von Mötley Crüe?" fragte dieser fassungslos und sah Joe an. "Woher kennst du den denn?"

"Von einer Party auf der sie mit Munson war." antwortete Billy an ihrer Stelle.

"Kann ich eigentlich selber sprechen oder übernimmst du das jetzt für mich?" fragte Joe und Billy grinste sie nur an. Er reichte ihr die Kette zurück, die Joe sofort umlegte. Der Anhänger lag kalt in ihrem Dekolleté.

Fight Hell To Hold You [ Eddie Munson | Billy Hargrove ] Teil 2Where stories live. Discover now