Kapitel 6: Die Verführung

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Emilia saß auf dem Sofa in einem riesigen Wohnzimmer, ein Glas Wein in der Hand, die Beine von sich gestreckt. Für einen Moment blieb ich im Türrahmen stehen. Sie sah umwerfend aus.

Sie trug eine satinglänzende Bluse, die bereits bis zur Hälfte aufgeknöpft war, einen knielangen schwarzen Rock und goldene Stilettos. Ich hingegen trug noch dasselbe Outfit, in dem ich am Nachmittag gekommen war. Ich hatte nichts anderes mitgebracht und es würde noch einige Tage dauern, bis meine maßgeschneiderte Uniform fertig war. Aber das hier war ohnehin nur eine Generalprobe.

Emilia beachtete mich nicht. Kurz irritierte mich das, aber dann fiel mir wieder ein, was sie gesagt hatte. Ich sollte sie verführen. Dafür musste ich sie erst einmal auf mich aufmerksam machen.

Ich durchquerte den Raum, bis ich auf dem Teppich vor ihr stand, und machte einen vornehmen Knicks.

»Guten Abend, Herrin. Hier sind die Unterlagen, die Ihr verlangt habt.« Ich legte den unterschriebenen Vertrag auf dem gläsernen Couchtisch ab. »Kann ich sonst noch etwas für Euch tun?«

Sie lächelte und nahm einen Schluck aus ihrem Glas.

»Ich habe heute so viel gearbeitet, meine Schultern sind verspannt. Wärst du so gut?«

Ich verstand. »Natürlich, Herrin.«

Ich eilte hinter das Sofa, sodass ich ihre Schultern erreichen konnte, und legte meine Hände darauf, ohne nachzudenken. Es war das erste Mal, dass ich sie berührte, abgesehen von einem Händeschütteln. Der Stoff ihrer Bluse fühlte sich angenehm weich unter meinen Fingerspitzen an, und als ich ihre Schultern sanft zu kneten begann, konnte ich spüren, wie sie sich unter mir entspannte. Ein leises Seufzen entfuhr ihr und wanderte durch mein Ohr direkt zwischen meine Beine. Ich schüttelte den Anflug einer erneuten Fantasie ab und konzentrierte mich, massierte sanft ihre Schultern und ihren Nacken. Noch war ich unsicher, ob sie mir jeden einzelnen Schritt befehlen würde oder ob sie von mir erwartete, selbst die Initiative zu ergreifen. Schließlich entschied ich mich dafür, etwas zu tun, womit ich noch nicht über ihren Wunsch hinausging: Ich schob die Bluse von ihren Schultern, sodass sie frei lagen, und setzte die Massage auf ihrer nackten Haut fort.

Emilia seufzte. Ich nahm das als ein gutes Zeichen.

»Deine Hände fühlen sich so gut an«, hauchte sie.

»Meine Hände können auch noch ganz andere Dinge«, versuchte ich es auf die freche Tour.

Sie spannte sich unter mir an. Wahrscheinlich hatte ich das Falsche gesagt.

»Herkommen.«

Ich folgte ihrem Befehl und stellte mich aufrecht vor ihr hin. Sie musterte mich von oben bis unten.

»Was hast du da eigentlich an? Wo ist deine Uniform?«

Ich wollte gerade erwidern, dass ich doch gerade erst vermessen worden war, da ging mir auf, dass das schon ein Teil des Spiels war. Ich trug meine Uniform nicht, also war ich keine gute Dienerin.

»Na gut, es ist dein erster Tag, deshalb werde ich dich nicht bestrafen. Aber du wirst dich ausziehen. Komplett. Du dienst mir entweder in deiner Uniform oder nackt, hast du verstanden?«

»Habe verstanden, Herrin«, sagte ich ergeben und zog mich aus, dieses Mal schneller. Ich war viel zu gespannt auf das, das gleich passieren wollte.

Als ich gerade meine Unterwäsche entblößte, lächelte sie wieder ihr anzügliches Lächeln.

»Hattest du heute noch was vor?«

Ich öffnete meinen BH und streifte ihn über die Arme ab. »Das trage ich immer. Ich weiß ja nie, ob meine Herrin mich heute benutzen will.«

Emilia lachte und klopfte auf ihre Oberschenkel, als ich auch meinen Slip ausgezogen hatte.

»Komm auf meinen Schoß.«

Ich gehorchte und machte mir kurz Sorgen darüber, dass die Feuchtigkeit zwischen meinen Beinen einen Abdruck auf ihrem teuren Rock hinterlassen würde. Aber kaum hatte ich mich auf ihren Oberschenkeln niedergelassen, packte sie mit der einen Hand meine Hüfte und mit der anderen meine Brust, sodass mir schwindelig wurde und ich alles um mich herum vergaß.

»Deine Titten sind hübsch«, stellte sie fest, und ich wurde wieder rot. Das passierte immer, wenn jemand vulgäre Wörter für mich benutzte. Und da Emilia den Fragebogen kannte, war mir klar, dass sie das intensiv ausnutzen würde.

Ich setzt trotzdem ein Lächeln auf. »Danke. Eure gefallen mir auch sehr gut.«

Emilia lachte. »Für so ein freches Mundwerk verteile ich normalerweise Schläge. Aber nicht heute. Nicht, wenn ich eine Entschuldigung von dir höre.«

Ich senkte den Kopf und sagte so verlegen wie möglich: »Entschuldigung, Herrin. Entschuldigung, dass ich gesagt habe, dass mir Eure Titten gefallen.«

Sie lachte wieder und ich konnte heraushören, dass es sie ehrlich amüsierte.

»Du kleines Miststück. Aber das treiben wir dir schon noch aus. Heute wirst du deinen Mund erst einmal anderweitig benutzen. Ich hatte einen harten Tag und möchte mit einer Zunge verwöhnt werden. Also zeig mir, was du kannst.«

Das ließ ich mir nicht zweimal sagen. Ich öffnete die letzten Knöpfe ihrer Bluse und stellte erfreut fest, dass sie keinen BH trug. Ich beugte mich vor und legte meine Lippen an die Seite ihres Halses, spürte ihre warme, duftende Haut an meinem Mund und bewegte mich langsam tiefer, spürte mit der Zunge erst ihr rechtes, dann ihr linkes Schlüsselbein nach und ging dann zu ihren Brüsten über. Der Geschmack ihrer Haut elektrisierte mich; ich malte mit den Lippen Kreise auf ihrer rechten Brust, während ich mit meiner Hand sanft über die linke strich. Ich näherte mich ihrem Nippel und saugte sanft daran, bis er in meinem Mund hart wurde, streifte ihn kurz mit den Zähnen und widmete mich dann dem anderen.

Emilia gab ein entspanntes »Mhhh« von sich, was ich als Anreiz nahm, noch eine Weile an der gleichen Stelle zu bleiben. Dann ging ich tiefer, über ihren Bauch und ihren Nabel, manövrierte mich zwischen ihren gespreizten Beinen auf die Knie, bis meine Lippen vor dem Saum ihres Rocks stoppten. Ich brachte mich in Position und schob ihn langsam nach oben. Sie trug keine Unterhose, natürlich nicht. Ihr fein gekräuseltes Haar war zurechtgestutzt und ihre Feuchtigkeit glänzte mir entgegen. Sie war feucht, weil ich sie angefasst hatte. Mein Herz schlug heftig.

Ich legte meine Lippen an die Innenseite ihrer Schenkel und fuhr langsam zwischen ihre Beine, fand die richtige Stelle und begann sanft zu saugen. Emilia stöhnte. Ich setzte auch meine Zunge ein, leckte sanfte Kreise, drang spielerisch in sie ein, veränderte leicht die Position. Nichts konnte mich ablenken, ich war so vertieft in das, was ich tat, und hörte nur noch Emilias Stöhnen, das immer lauter wurde, je mehr Druck ich ausübte. Ich spürte ihre Hand an meinem Hinterkopf – sie drückte mich nicht an sich, sondern stützte mich nur, hielt mich sanft in Position, als befürchte sie, ich könne jederzeit aufhören und ihre Lust unterbrechen.

Endlich spürte ich das vertraute Zucken, das einen Menschen durchfuhr, wenn er den Höhepunkt erreicht hatte. Vielleicht hatte ich einen finalen Schrei erwartet, aber stattdessen stieß Emilia einen so tiefen Seufzer aus, dass es in mir vibrierte.

Ich leckte sie sanft durch ihre letzten Zuckungen, dann ließ ich mich nach hinten auf die Knie sinken, legte die Hände in den Schoß und sah ergeben zu ihr hinauf. Sie lächelte mich mit glasigem Blick von oben herab an.

»Nicht schlecht«, sagte sie ein wenig außer Atem. »Vielleicht hätte ich das zu einem Teil des Bewerbungsgesprächs machen sollen. Wäre eigentlich clever gewesen.«

Eine Weile sah sie nachdenklich aus, dann brachen wir beide in schallendes Gelächter aus. Ich fühlte mich so wohl wie noch nie bei irgendeinem Job. Aber ich wusste, ich musste aufpassen. Emilia durfte mir nicht zu sympathisch werden, denn immerhin würde ich sie am Ende ans Messer liefern.

Bis dahin war aber noch genug Zeit. Und bis dahin nahm ich jeden angenehmen Moment, den ich kriegen konnte.


Die Undercover DienerinWhere stories live. Discover now