Kapitel 9: Der erste Regelbruch

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Aber es wurde nicht besser. Emilia war den ganzen Tag unterwegs, nur um die Mittagszeit herum verlangte sie immer nach einem Foto. Am dritten Tag ließ ich sogar die Unterwäsche komplett weg und schickte ihr ein Bild, auf dem meine nackten Brüste und mein Streifen von Schamhaar gut zu sehen waren. Und auch darauf keine besondere Reaktion.

Ich putzte und backte und fühlte mich schon, als sei ich tatsächlich im Haushalt einer dieser Männer gelandet, die ich mir als Referenz ausgedacht hatte. Nicht einmal die Tatsache, dass ich ohne Unterwäsche durch das Anwesen lief, konnte mich anmachen. Und das war natürlich nicht nur mein Problem: Wenn Emilia distanziert blieb, wenn sie mir keine Möglichkeit gab, ihr Vertrauen zu gewinnen, dann konnte ich meine Mission vergessen.

Bis es mir am nächsten Tag siedend heiß einfiel. Emilias Regel. Deine Orgasmen gehören mir.

Es war so einfach. Wenn ich ihre Regel brach, dann musste sie mir Aufmerksamkeit schenken.

Ich sah mich in der Wohnküche um. Eigentlich genügte es, wenn ich es ihr sagte. Ich musste es nicht wirklich tun. Aber wo wäre denn dann der Spaß dabei?

Ich ließ mich auf das Sofa sinken, knöpfte langsam meine Uniform auf und begann, mit einer Hand meine Brüste zu massieren. Mit der anderen glitt ich tiefer und strich langsam über den feinen Stoff des leuchtend roten Tangas, für den ich mich heute entschieden hatte.

Hallo Emilia, ich masturbiere gerade auf deiner Couch, sagte ich ihr in Gedanken. Wenn du es geil findest, mich hinzuhalten, dann mache ich es mir eben selbst. Du hast mir verboten zu kommen? Was willst du tun?

Ich rieb mich durch den Tanga, der langsam feucht wurde, schloss die Augen und dachte an das Vorstellungsgespräch zurück, an die Art, wie Emilia mich angesehen hatte, mit dieser Strenge, die ich gern erneut sehen wollte. Nein, ich wollte sie nicht nur sehen, ich wollte sie auch spüren.

Ich stöhnte auf, als der Orgasmus mich überrollte. Nach einigen Tagen Abstinenz fühlten sich der warme Strom in meinem Körper und das Zucken meiner Muskeln wieder richtig angenehm an.

Als ich das erledigt hatte, knöpfte ich die Uniform zu und wusch mir die Hände. Ich überlegte auch, meine Unterhose zu wechseln, entschied mich aber dagegen. Die Feuchtigkeit war eine vorfreudige Erinnerung daran, dass ich gleich einen Regelverstoß beichten würde. Und vielleicht wollte Emilia den Fleck als Beweis für mein schlechtes Betragen sehen, mich beschimpfen oder sich darüber lustig machen, dass ich schon nach ein paar Tagen Abstinenz die Finger nicht mehr von mir lassen konnte. Der Gedanke daran erzeugte ein aufgeregtes Kribbeln in mir.

Als Emilia endlich nach Hause kam, standen Kuchen und Kaffee bereits auf dem Tisch, aber ich stand bewusst betreten daneben, die Hände hinter dem Rücken verschränkt, den Blick auf den Boden gerichtet.

»Hallo, meine Hübsche«, sagte Emilia gut gelaunt. Diese gute Laune hatte sie auch in den vergangenen Tagen gehabt, trotzdem hatte sie mich früh entlassen, um angeblich selbst zeitig schlafen zu gehen.

»Hallo, Herrin«, erwiderte ich zerknirscht und ohne aufzublicken.

Ihr Absatzklackern kam auf mich zu und sie blieb vor mir stehen.

»Was ist los?«, fragte sie.

Sichtbar beschämt wand ich mich unter ihrem Blick, bis sie nach meinem Kinn griff und mich zwang, sie anzusehen. Täuschte ich mich, oder lag in ihren Augen so etwas wie Vorfreude und Neugier?

»Hast du mir etwas zu sagen?«, fragte sie.

Ich schluckte. »Ich ... ich habe eine Regel gebrochen. Es ... es tut mir leid, Herrin.«

»Hm. Eine Regel gebrochen. Welche denn?«

Ich versuchte, ihrem Blick auszuweichen. »Ihr habt mir gesagt, ich darf keinen Orgasmus mehr ohne Eure Erlaubnis haben.«

Sie ließ mein Kinn los und schnaubte, dann begann sie, vor mir nachdenklich auf und ab zu gehen. Mein Herz schlug schneller.

»Verstehe ich das richtig«, sagte sie und blieb stehen. »Du hast dich also angefasst und bist gekommen?«

Wieder senkte ich den Blick. »Ja, Herrin.«

Sie musterte mich von Kopf bis Fuß. »Erzähle mir, wo und wie.«

»Ich habe mich auf das Sofa gesetzt und die Uniform aufgeknöpft. Ich habe meine Brüste gestreichelt und mich durch meine Unterhose gerieben. Es tut mir so leid, Herrin, aber es hat sich so gut angefühlt, ich konnte einfach nicht aufhören.«

»Hm«, sagte sie und stemmte die Hände in die Hüften. »Eigentlich hatte ich mir vorgenommen, dich in der ersten Woche noch nicht zu bestrafen. Dich nur zu verwarnen, wenn du einen Fehler machst, weil du noch neu bist. Aber eine so schlechte Selbstkontrolle kann ich nicht dulden. Was meinst du?«

Ich senkte ergeben den Kopf. »Ihr habt Recht, Herrin. Ich habe eine schlechte Selbstkontrolle. Bitte verzeiht mir. Ich verdiene die Strafe.«

Sie nickte und fädelte den Ledergürtel aus ihrer maßgeschneiderten Anzughose. Ich war wie elektrisiert. Ihre Bewegung war so elegant und bedeutungsvoll, dass mir sofort klar war, dass sie das schon vor vielen Menschen getan hatte. Sie hatte schon viele Menschen mit ihren Gürteln geschlagen. Vielleicht war sie in diesem Moment genauso voller erregter Vorfreude wie ich, vielleicht hatte sie es von Anfang an geplant, mich ein paar Tage lang hängen zu lassen, damit ich absichtlich gegen eine ihrer Regeln verstieß.

»Vor dem Sofa hinknien«, befahl sie mir, »Oberkörper auf die Sitzfläche.«

Ich gehorchte und kurz darauf spürte ich, wie sie genüsslich mein Uniform-Kleid nach oben schob und meinen Hintern entblößte. Endlich fasste sie mich an. Ich musste mir auf die Zunge beißen, um nicht wohlig zu seufzen.

»Für diesen Fehltritt gibt es zehn Schläge mit dem Gürtel«, sagte Emilia. »Damit du deine Lektion lernst. Du wirst die Schläge mitzählen, verstanden?«

»Verstanden, Herrin«, sagte ich, schloss die Augen und wappnete mich für den ersten Schlag.

Der Gürtel sauste hinunter und traf mit einem Klatschen auf meinem nackten Po auf. Der Schmerz war so überraschend, so süß, dass ich geräuschvoll die Luft ausstieß. Wahrscheinlich klang es wie ein Stöhnen.

»Eins«, sagte ich.

Ein zweiter Schlag, schmerzhafter und intensiver als der erste.

»Zwei«, sagte ich.

Noch ein Schlag.

»Drei.«

Noch einer.

»Vier.«

Mir stiegen die Tränen in die Augen, aber ich wollte nicht, dass es aufhörte.

»Fünf. Sechs. Sieben. Acht. Neun. Zehn.«

Die letzte Zahl presste ich nur noch mühsam hervor. Mein ganzer Körper fühlte sich erschöpft von der Anspannung, mein Hintern brannte und war sicher rot von den Schlägen. Eine Weile ließ Emilia mich noch so hocken, ohne etwas zu sagen. Vielleicht ruhte ihr Blick auf der geröteten Stelle, vielleicht erregte es sie, ihr Werk zu betrachten.

»Die Bestrafung ist beendet«, sagte sie schließlich. »Du kannst wieder aufstehen.«

Ich gehorchte und schob das Uniform-Kleid wieder über meinen entblößten Hintern, nicht ohne dass mich eine erneute Welle von Schmerz durchfuhr.

»Du siehst«, sagte Emilia, als ich wieder aufrecht vor ihr stand, »ich dulde keine Fehler. Aber es ist gut, dass du ihn mir gebeichtet hast. Dadurch hast du deine Lektion gelernt. Hast du doch, oder?«

»Ja, Herrin«, sagte ich und machte einen Knicks vor ihr, der mir mit brennendem Po etwas schwerer fiel.

»Gut. Dann ist deine Schicht beendet. Ich denke, du hast heute genug getan.«

Ich knickste noch einmal.

»Danke, Herrin. Danke, dass Ihr mich lernen lasst. Ich werde mich in Zukunft besser zügeln.«

»Na, das hoffe ich.«

Auf dem Weg zurück zu meiner Unterkunft musste ich lächeln. Natürlich würde ich mich in Zukunft nicht besser zügeln.


Die Undercover DienerinWhere stories live. Discover now