Kapitel 12 - Krankenhaus

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„Du hast nicht gelogen als du sagtest du hast kein Problem mit Draco Malfoy oder?", fragte Ginny ein paar Tage später als sie am Abend nach Hause kam und eine Tasche mit Einkäufen auf dem Esstisch abstellte. Harry stand in der Küche und bereitete das Abendessen vor. Die Fenster waren geöffnet und ließen die warme Juni-Brise rein.

Harry drehte sich zu seiner Frau um. „Natürlich nicht."

„Gut, denn ich habe die Malfoys für Samstag zum Essen eingeladen", sagte sie beiläufig und öffnete den Kühlschrank. Als sie die Tür wieder schloss, merkte sie, dass Harry sie immer noch anschaute. „Was?"

„Nichts, ich bin nur überrascht", erwiderte er. „Gibt es irgendeinen besonderen Anlass."

„Astoria wird morgen aus dem St Mungos entlassen. Ihre Eltern sind tot und Dracos Eltern interessieren sich weder für ihren Sohn, noch für ihr Enkelkind, geschweige denn für ihre Schwiegertochter." Ihre Miene wurde ernst. „Sie haben fast niemanden und Astoria war zwei Monate lang im Krankenhaus."

Harry lächelte. „Okay", lautete seine schlichte Antwort. „Wie geht es ihr? Du warst heute bei ihr, oder?"

Sie nickte nachdenklich. „Ja, es geht ihr soweit gut. Sie wird sich wieder vollständig erholen."

„Geht es dir gut?", fragte er dann, was sie aufblicken ließ.

Erneut ein Nicken. „Das St Mungos erweckt für mich nur mittlerweile sehr negative Emotionen. Klar, war ich schon sehr oft dort wegen kleineren Verletzungen oder auch du, aber das wurde dann meistens von den Geburten unserer Kinder überschattet. Zwar war der Gedanke an Als Geburt nie der Schönste, aber auch da konnten wir ein kerngesundes Baby mit nach Hause bringen. Mittlerweile muss ich nur noch an die schlimmen Zeiten dort denken und an meine Verletzung."

~

2013

Der erste Gedanke, der ihr kam war ‚nicht schon wieder' als sie zu den, ihr sehr bekannten, Piep Geräuschen aufwachte und sofort wusste sie, wo sie sich befand. Der zweite Gedanke war kein wirklicher Gedanke, sondern eher ein Gefühl. Schmerz. Solch ein Schmerz, den sie schon seit Jahren, eigentlich seit Lilys Geburt nicht mehr verspürt hatte. Aber diesmal waren es keine Geburtsschmerzen. Sie konnten den Schmerz nicht genau lokalisieren, er war einfach überall.

Sie versuchte ihre Augen zu öffnen und musste einige Male blinzeln, bis sie sich an das helle Licht gewöhnt hatte, welches von den weißen sterilen Wänden verstärkt wurde. Das einzige, was sie bewegen konnte waren ihre Augen und diese glitten nun an ihrem Körper hinab. Dieser war mit der typischen Krankenhausdecke zugedeckt, doch es lag noch eine Decke darüber, eine die definitiv von ihrer Mutter stammte. Ihre Hände lagen neben ihr und sie konnte Schläuche erkennen, die dort in ihren Handrücken gingen. Es erinnerte sie an die Geburt ihres zweiten Sohnes zurück, doch sie wusste, dass es diesmal was anderes sein musste, was sie hier festhielt.

Ihre Augen wanderten nach links. Die roten Haare fielen ihr in Wellen über die Schulter und rochen noch frisch nach Blumen. Als ihre Augen nach rechts schauten erkannte sie ihren Vater, der gedankenversunken in einem Sessel neben ihrem Bett saß.

Sie wollte ‚Dad' sagen, doch aus ihrem Mund kam nur ein Krächzen, was ihn jedoch aufblicken ließ.

„Ginny-Mäuschen, du bist wach!", sagte er erfreut. Ohne, dass sie etwas sagen musste, hielt er ihr ein Glas mit einem Strohhalm an die Lippen.

„Danke", sagte sie dann heiser. „Wo ist Harry?", waren ihre nächsten Worte.

Arthur lächelte. „Ich hole ihn, keine Sorge Mäuschen."

TRUSTING (until the end) - Hinny FanfictionWhere stories live. Discover now