Spiel das Spiel

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Wieder lieg ich im Bett,
Musik auf meinem flackernden Laptop-Bildschirm.
Dopamin in meinem Hirn
und gleichzeitig stechende Kopfschmerzen hinter der Stirn.

Fühle mich so unwohl,
ein mulmiges Gefühl in meinem Magen.
In meinem rauchenden Kopf so viele Fragen.
Vielleicht hilft ja doch Alkohol?

Mir wird schon schlecht, beim Gedanken an den nächsten Tag.
An die Menschen, die ich doch eigentlich gerne hab.
Doch irgendwie will ich nur allein sein,
in mein Kissen schreien und weinen.

Es ist einfach alles viel zu viel,
fühlt sich an wie ein ganz fieses Spiel.
Ein Spiel, ohne Ende.
Ohne Gewinner, ohne Verlierer.

Es will einfach, dass ich spiele.
An meine Grenzen gehe,
so lange weitermache, bis ich irgendwann nicht mehr auf Beinen stehe.
Nur noch über den Boden krieche,

die Erschöpfung rieche
und sie doch ignoriere.
Denn sonst ... sonst besteht doch die Gefahr, dass ich verliere.

Ich darf nicht aufgeben,
mich nicht ausruhen,
nicht aufhören, zu tun.
Zu sein, zu spielen.

Halt durch!

Halt durch!

Halt durch!

Schreie ich mich an.

Und frage mich gleichzeitig, wann ich nicht mehr kann.
Ob meine Grenze bereits erreicht ist.
Ob sie sogar schon überschritten wurde,
ob mein Gehirn vor Stress alles Stück für Stück vergisst.

Und dann seh ich dich.
Diesen kleine Funken Licht.
Du liest mir die Spielregeln vor,
deine Stimme klingt wie Engelsgesang in meinem Ohr.

Ich halte mich an ihr fest,
versuche mit ihrer Hilfe aufzustehen.
Doch es ist sinnlos,
mir fehlt einfach der Anstoß.

Ich weiß nicht, warum ich aufstehen sollte.
Warum ich das überhaupt wollte.
Denn letztendlich werde ich eh verlieren,
der Stress, die Angst, die Übelkeit – sie werden sowieso über mich regieren.
Mich wieder und wieder auf den Grund ziehen.

Also kann ich auch einfach liegen bleiben,
an der Oberfläche meines Gefühlsozeans treiben.

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