Warum hassen, wenn man lieben kann?

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"Alles ist scheiße."
Normalerweise verabscheue ich diesen Satz.
Eigentlich hasse ich ihn auch immer noch,
nur drückt er gerade am meisten aus, wie ich mich fühle.

Ich rege mich darüber auf, wenn mir jemand diesen Satz sagt,
doch dann merk ich wieder, dass ich nicht besser bin.
Dabei will ich das doch.
Ich will besser sein, ich will glücklich sein.

Aber vielleicht ist auch genau das der Grund, warum ich's nicht bin.

Ich hasse Traurigkeit.
Ich hasse Erschöpfung.
Ich hasse meine Kopfschmerzen, ich hasse meine respektlose Klasse.
Ich hasse meine klingelnden Ohren.
Ich hasse die Müdigkeit.

Ich hasse, ich hasse, ich hasse.

Dabei will ich das gar nicht.
Ich will lieben, lachen, leben.
Aber meine inneren Dämonen machen's mir viel zu schwer.
Die Schule macht's mir viel zu schwer.

Die Entfernung zu meinen richtigen Freunden,
meine getrennten Eltern,
die Hitze,
der Social-Media-Konsum,
die Gedanken an die Zukunft, in der nur noch AI und eine verbrannte Welt existieren.

Diese Scheißgedanken, dass ich später nicht schreiben werde, sondern um Wasser kämpfen muss.
Dass ich meine Familie verliere.
Meine Schwester, meinen Bruder, meine Eltern ... meine Freunde.

Ich will das alles nicht.
Ich will nicht darüber nachdenken.
Ich bin doch noch viel zu jung, um mir über so etwas den Kopf zu zerbrechen
Ich will das alles nicht ... ich will doch einfach nur glücklich sein, normal sein.

Und doch verlier ich mich Tag für Tag, Nacht für Nacht, tiefer in meinen Gedanken, in Tagträumereien.
Ich hab Angst, den Weg zurück in die Realität nicht mehr zu finden.
Dass mich die Gedanken auffressen,
dass ich in ihnen ertrinke.

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