9. Verdauungsrunde

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Leia Organa hatte nicht zu viel versprochen, denn das Essen war köstlich. Lando Calrissian rühmte sich in Obi-Wans lobenden Worten. Jedoch dauerte es nicht lange, da verabschiedete der Administrator sich. Ich hatte ihn etwas über Arbeit murren hören.

Auch Han Solo und 'Chewie', so nannten sie alle den Wookie, verabschiedeten sich kaum, dass Han den letzten Bissen von seinem Teller in den Mund genommen hatte. Er wirkte ungeduldig, während Chewie resigniert beim Essen über die 'Ausrutscher' seines Freundes berichtet hatte. Trotzdem schien das Duo einander nahe zu stehen und so ging der Copilot wohl aus Mitgefühl mit seinem Kumpel.

Übrig blieben nur Luke und Leia, die uns jetzt nervös gegenüber saßen. War es vielleicht kein allzu großer Zufall, dass nur die stark mit der Macht verbundenen von der Truppe und nun gegenüber saßen?
Es herrschte eine unangenehme Stille. Ich sagte lieber nichts, um mich nicht zu verpalapern und Obi-Wan kaute noch, während die Gastgeber den Kopf nicht von einem Panoramafenster losreißen konnten. Ich hörte meinen Freund neben mir schlucken, dann räusperte er sich.

"Diese Stadt ist wirklich faszinierend", sagte er. Luke huschte ein amüsiertes Lächeln über die Lippen.

"Nicht, wenn man sie von unten sieht", erwiederte er.

"Wie meinst du das?", fragte ich. Wir waren inzwischen beim du angekommen.

"Wollen wir vielleicht ein paar Schritte gehen, dann erzähle ich euch die Geschichte." Einvernehmlich nickten wir und standen auf.

Geführt von Luke, der nun erzählte, schlederten wir vier durch die weißen Gänge der Wolkenstadt. War der Ausblick nach draußen herrlich, so wurde er von der Einöde des Inneren der Anlage kompensiert.
Doch lag unsere Aufmerksamkeit nicht weiter auf der Architektur, sondern auf den Worten des jungen Mannes.

"Als das Imperium viel Macht hatte, da gehörte mein Vater, Darth Vader, zu der Spitze der Führung. Er war der direkte Handlanger von Darth Sidious, was ein anderer Name für den Imperator ist, den nicht viele kennen. Ich bin ein Jedi, wie mein Vater vor mir. Er wechselte vor langer Zeit von der hellen auf die dunkle Seite als Sidious ihn in seinen Fängen hatte. Wir kämpften einst in dieser Stadt, dabei verlor ich meinen Arm." Luke machte eine Pause und deutete auf seine behandschuhte Hand.

"Na dann, willkommen im Club", entgegnete ich und winkte mit meinem eigenen technischen Arm. Es war immer noch ungewohnt, obwohl die Reflexe in der Hand immer besser wurden. Trotzdem war ich jetzt nicht mehr der wie zuvor.

"Wie ist das passiert? Dein Vater wird dir wohl nicht mit einem Lichtschwert die Hand abgetrennt haben oder?", fragte Luke zurück.

"Ich habe keinen Vater, also bin ich diesbezüglich recht sicher. Sein Name war Count Dooku, ebenfalls einst ein Jedi, der zur dunklen Seite überlief." Obi-Wan wirkte bedrückt.

"Er war der Meister meines eigenen Meisters gewesen und sehr mächtig, aber seine Prinzipien wiedersprachen dem Rat und dem Orden", sagte er. Luke und Leia blieben stehen. Verwirrt zog Leia die Augenbrauen zusammen.

"Wer seid ihr und von wem redet ihr?", fragte sie.

"Count Dooku, Anführer der Seperatisten, allgemein für Gräultaten und Verschlagenheit bekannt. Von den Sith wird er wohl als Darth Thyranus bezeichnet", erlärte Obi-Wan.

Da ergriff Luke das Wort.

"Ben, es gibt keine Sith mehr. Mein Vater kehrte zu den Jedi, die er vor Jahren begann auszulöschen, zurück und wurde wieder zu Anakin Skywalker, unserem Vater", er zeigte zwischen sich und Leia hin und her, "Er tötete Darth Sidious. Seitdem ist die Ära des Imperiums Geschichte."

"Anakin Skywalker? Euer Vater ist Anakin Skywalker?", fragte ich mit offen stehendem Mund.

"Ja, Sky, es überrascht mich, dass ihr von ihm gehört habt", entgegnete Leia.

Dunkelheit und Sehnsucht ~ eine star wars fanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt