♥ 7 ♥

46 4 0
                                    

Die nächste Stunde begann. Mathematik. Direkt zu Anfang sammelte unsere Lehrerin die Hausaufgaben ein um sie anschließend zu benoten. Innerlich dankte ich mir dafür, dass ich dies gestern doch noch geschafft hatte. Doch was dann folgte zog mir den Boden unter den Füßen weg. Unsere Lehrerin wollte das wir Lerngruppen bildeten und leider teilte sie diese auch direkt nach ihrer Ankündigung zu. Als hätte ich es schon vorausgeahnt fielen die Namen „Choi Yuna", „Park Seong-hwa" und „Kim Hong-joong" in einem Satz.

Yunho neben mir sog bei diesen Worten scharf die Luft ein. Er hatte das Glück erwischt mit Jong-ho und einer anderen Mitschülerin in eine Gruppe zu kommen. Jong-ho erwischte eine Gruppe mit Mi-ra und dem anderen Mädchen, welche ebenfalls in der Stunde zuvor mit Seong-hwa zusammengearbeitet hatte.

Ich atmete einmal tief durch, umklammerte dann mein Mathebuch und setzte mich zu Seong-hwa und Hong-joong, da die beiden keine Anstalten machten sich zu bewegen. Hong-joong sah belustigt zu mir auf als ich mein Mathebuch auf seinen Tisch ablegte. Seong-hwas Miene war nicht zu deuten. „Hey Yuna-", begann Hong-joong und warf einen kurzen Blick auf Seong-hwa bevor er weitersprach. „Tut mir leid wegen vorhin. Der Kommentar war ziemlich unangemessen."

Meine Augen weiteten sich und ich schaute ihn einen Moment lang einfach nur ungläubig an. Hatte Hong-joong sich gerade wirklich bei mir entschuldigt? Im Augenwinkel sah ich wie Seong-hwas Mundwinkel kaum merklich zuckten. „Ähm. Alles in Ordnung Hong-joong." Ich merkte wie Seong-hwas und Hong-joong Beine sich bewegten und Hong-joong einen kleinen Schmerzenslaut ausstieß. „Naja. Das war wirklich nicht so cool von mir."

„Möchtest du dich vielleicht hinsetzen?", fragte mich nun Seong-hwa. Mir war gar nicht aufgefallen, dass ich noch immer vor den beiden stand. Schnell nickte ich, zog mir einen Stuhl an den Tisch und schlug mein Mathebuch auf.

Erstaunlicherweise verlief die Gruppenarbeit sehr gut. Hong-joong und Seong-hwa halfen mir, wenn ich etwas nicht verstand oder Fragen hatte. Irgendwie hatte ich auch das Gefühl, dass vor allem Seong-hwa aufrichtig nett zu mir war. Mich überraschte dennoch das Verhalten von Hong-joong. Gestern und nicht mal vor einer Stunde hatte er noch über mich hergezogen.

Als die Stunde beendet war stand Hong-joong sofort auf. Sein Freund blieb allerdings noch bei mir sitzen und sah mir direkt in die Augen, wodurch sich mein Puls beschleunigte. „Ich hab mit ihm gesprochen.", sagte er und es kam mir vor als ob er meine Gedanken gelesen hätte. „Hong-joong kann den Bogen manchmal sehr drastisch überspannen. Den Spruch vorhin hätte er sich echt sparen können." Mein Herz schlug noch schneller als zuvor, denn ich erkannte kein Zeichen welches auf eine Lüge hindeuten würde.

Noch immer schaute er direkt in meine Augen. „Warum hast du vorhin geweint?" Ich schluckte und versuchte die richtigen Worte zu finden. „Du erinnerst dich an das Thema des Tests? Also das Thema wozu wir etwas schreiben sollten?" Er nickte nur. „Ich musste an meine Großeltern denken. Mein einziger Wunsch ist es, dass die beiden stolz auf mich sind." Als er nichts dazu erwiderte fuhr ich fort. Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass ich ihm vertrauen konnte.

„Meine Großeltern haben mich vor etwa einem Jahr einfach so vor die Tür gesetzt. Den genauen Grund dafür kenne ich bis heute nicht, da sie auch vollständig den Kontakt zu mir abgebrochen haben. Für eine kurze Zeit konnte ich bei Yunho unterkommen. Da ich ihm und seiner Familie nicht zur Last fallen wollte habe ich mir einen Nebenjob gesucht und bin in ein kleines 1-Zimmer-Apartment gezogen."

Seong-hwa war noch immer recht stumm, hörte mir aber aufmerksam zu. Zudem blickten seine Augen zornig drein. „Das muss sehr hart für dich gewesen sein.", sagte er sanft und ich nickte leicht. „Besonders schön war die Zeit nicht. Aber ich habe mich an die Arbeit gewöhnt. Auch wenn mir manchmal alles etwas zu Kopf steigt. Erst heute hat Yunho mich gefragt ob ich nicht wieder zu ihm ziehen möchte." Seong-hwas Augen weiteten sich bei dieser Aussage etwas.

„Und wirst du das Angebot annehmen?" Ich schüttelte den Kopf. „Nein. Ich möchte niemandem zur Last fallen. Die Zeit bei ihm und seiner Familie war zwar schön, allerdings will ich irgendwie beweisen, dass ich es auch alleine schaffe."

Bevor er noch etwas sagen konnte schaute ich mich um und bemerkte, dass Yunho, Min-gi und Jong-ho an der Tür des Klassenzimmers mit vielsagenden Blicken auf mich warteten. „Ich muss jetzt los. Meine Freunde und ich wollten noch in die Caféteria.", sagte ich schnell und mein Bauch begann zustimmend zu grummeln, was Seong-hwa ein Lächeln entlockte. Meine Güte war dieses Lächeln bezaubernd und mein verdammtes Herz fuhr Achterbahn.

Moonlight || Seong-hwa || FanFictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt