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Als ich meine Augen diesmal öffnete fand ich mich vor einer etwas größeren, recht modern aussehenden Villa wieder. Ich saß immer noch im Auto von Seong-hwa und das Summen des Radios war noch nicht verstummt. Seong-hwa trommelte mit seinen Fingern gegen das Lenkrad. "W-wie komme ich denn hierher?", fragte ich. Meinen Kopf wandte ich zu dem jungen Mann neben mir und schaute ihn entsetzt an.

Seong-hwa zuckte einfach nur mit seinen Schultern. "Ich konnte mich nicht mehr an deine Adresse erinnern. Und da du geschlafen hast, hab ich dich halt mit zu mir genommen." Mit diesen Worten schaltete er den Wagen aus und schnallte sich ab. Dann stieg er aus und ging um das Auto herum zur Beifahrertür um mir diese zu öffnen. Meinen Rucksack, welchen ich festhielt, versuchte er mir abzunehmen, doch ich beharrte darauf ihn alleine tragen zu können.

Nun schnallte auch ich mich ab und versuchte aus dem Wagen zu steigen. Dabei ignorierte ich Seong-hwas Hand, welche er mir helfend hinhielt. Er schien zwar ein Gentleman durch und durch zu sein, allerdings wollte ich gerne auf die Schmetterlinge in meinem Bauch und die Hitze durch seine Berührungen verzichten. Vor allem, da ich ihm schon viel zu viel Last aufbürdete.

Nachdem ich ausgestiegen war, verschloss er die Autotür und nahm meine Hand um mit mir die steinernen Treppen bis zum Eingang zu gehen. Das Geländer war ebenfalls steinern. Um die Steine rankten sich ein paar Rosen, sodass man es eigentlich gar nicht benutzen wollte. Eigentlich passte diese Treppe auch gar nicht zu dem sonst modernen Gebäude. Seong-hwa kramte einen Schlüssel hervor und öffnete damit die Tür, woraufhin wir uns beide in einer großen Eingangshalle befanden. 

Wir wurden von einer älteren Dame in einem schwarzen Anzug begrüßt, welche bei meinem Anblick zunächst verwirrt erschien. "Guten Morgen Herr Park. Sie waren diese Nacht ja gar nicht zu Hause." Sie lächelte ihn freundlich an. "Guten Morgen Mrs. Chang. Ich war die Nacht über arbeiten. Das hat sich leider auch erst gestern so ergeben." Erneut streifte mich der Blick von der Hausdame. Diesmal etwas abfälliger, als ob sie die 'Arbeit' ihres Hausherren anzweifeln würde.

"Da es jetzt aber wirklich eine anstrengende Nacht war, würde ich Sie bitten weder die junge Dame noch mich zu stören." Die Hausdame- ich meinte natürlich Mrs. Chang nickte und verabschiedete sich direkt von uns um in einen der Räume zu verschwinden. Seong-hwa zog mich unterdessen weiterhin mit sich.

"Meine Eltern haben gerade auch noch Besuch da, deswegen sind unsere beiden Gäste-Zimmer belegt. Du kannst gerne auf meinem Bett schlafen. Es ist recht groß.", sagte er, während wir eine lange Treppe hinaufgingen, welche uns zu einem kleineren Flur führte. Von da aus gingen 2 Zimmertüren ab. Wie sich herausstellte war eine davon die Tür zu Seong-hwas Zimmer. "Falls du dich noch duschen möchtest ist direkt nebenan das Badezimmer. Ich kann dir noch ein paar Sachen heraussuchen."

Gerade als wir vor seinem riesengroßen Eck-Kleiderschrank zum Stehen kamen hielt ich kurz inne und holte tief Luft. Sein Zimmer war gar nicht so groß wie ich erwartet hatte. Der Boden und ein Teil der Wände waren mit Holz verkleidet. Hinter seinem Bett war ein Fenster, dessen Vorhänge bis zum Boden reichten. Alles war in einem sehr einheitlichen Ton gehalten. 

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Alles in allem fühlte ich mich wohl. Vielleicht lag es auch einfach daran, dass Seong-hwa neben mir stand und meine Hand noch immer in seiner ruhte. "Eine Dusche klingt tatsächlich ziemlich toll. Ähm- Wo willst du aber schlafen?", fragte ich dann. Er ließ meine Hand los, öffnete seinen Kleiderschrank und zog ein paar legere Sachen heraus. Ein weißes T-Shirt und eine schwarze Hose, die einer Jogginghose ähnelte, allerdings eleganter wirkte. 

"Geh dich erstmal duschen. Das andere klären wir dann gleich.", sagte er mit einem Lächeln und ließ sich auf seinen Schreibtischstuhl nieder. Daraufhin ging ich in das Bad. Ich kam aus dem Staunen nicht mehr heraus. Das Badezimmer war komplett modern gehalten und es gab sogar eine Regendusche, welche ich mit Freude benutzte. 

Da ich allerdings noch immer ganz müde war, hielt ich meine Duscheinheit so kurz wie möglich. Ich ging mit einem Handtuch durch meine nassen Haare und wickelte sie dann mit dem Handtuch zu einer Art Turban auf. Dann trocknete ich mich ab und zog die Sachen von Seong-hwa an, welche mir zwar etwas zu groß waren aber sich dennoch bequem anfühlten. 

Als ich wieder zurück in Seong-hwas Zimmer trat, stellte ich fest das dieser noch immer auf seinem Stuhl saß. Sein Körper hob und senkte sich gleichmäßig und seine Augen waren geschlossen. Ein Laut entwich seinen Lippen. Ein Laut welcher nur auf eines hindeuten konnte. Seong-hwa schlief. Er war tatsächlich auf seinem Schreibtischstuhl sitzend eingeschlafen.

Leise schloss ich die Zimmertür hinter mir und tapste in Richtung Bett. Als ich bei Seong-hwa angekommen war, musste ich kurz innehalten. Wie schaffte es dieser Junge mich derart aus der Fassung zu bringen. Alleine bei seinem Anblick pochte mein Herz wie wild und es schlug noch schneller als ich an dieses Gefühl dachte. Dieses Gefühl des - Kusses. Auch wenn es vielleicht gar keiner gewesen war. Auch wenn ich mir das alles vielleicht nur eingebildet hatte.

Doch hier und jetzt würde ich Revanche nehmen. Für das, was auch immer Seong-hwa vorher getan oder auch nicht getan hatte. Er war ja sowieso eingeschlafen, also würde er das ja wohl auch nicht mitbekommen.

Mein Gesicht näherte sich seinem langsam. Je näher ich ihm kam, desto eher konnte ich seinen Atem auf meiner Haut spüren. Meine Lippen trafen auf seine und ich hatte meine Augen geschlossen. Zu meiner Verwunderung spürte ich plötzlich, wie zwei Hände mein Gesicht berührten und mich noch inniger in diesen Kuss zogen. Für einen kurzen Moment zuckte ich zusammen, doch dann gab ich nach und ließ mich auf diesen Kuss ein, welcher von Sekunde zu Sekunde intensiver wurde.

Als sich unsere Lippen voneinander lösten und ich meine Augen wieder öffnete, sah ich in die Augen von Seong-hwa. Ich sah etwas darin funkeln, doch ehe ich es hinterfragen konnte wurde ich erneut in einen Kuss gezogen. Fordernder als der vorherige. Er ließ seine Hände meinen Körper nach unten gleiten, bis er an meiner Taille angekommen war und diese Umschlang. Kurz ließen wir wieder voneinander ab, damit er sich aufrichten konnte nur um mich dann wieder zu küssen.

Erneut hielt er inne und zog mich mit sich auf das Bett. Kein weiterer Kuss folgte. Doch er schlang seine Arme um meinen Körper. Mein Puls raste. Aber irgendwann wurden meine Augen wieder schwer und ich schlief in den Armen dieses Jungen -nein- Mannes ein.

Moonlight || Seong-hwa || FanFictionOù les histoires vivent. Découvrez maintenant