1. Einladung

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Seit geschlagenen zwei Stunden wälzte ich mich jetzt schon im Bett hin und her, die Hoffnung wieder einzuschlafen hatte ich aufgegeben, dafür waren meine Gedanken ohnehin zu laut. Und da es der unangenehm grellen Leuchtanzeige meines Radioweckers zufolge ohnehin schon kurz nach fünf war stand ich auf, zog mir eine Jogginghose, einen schlabberigen Hoodie und meine Laufschuhe an, dann trottete ich obwohl es draußen noch dunkel aus dem Haus.
Durch meine Kopfhörer wummerte laute Musik und weckte mich langsam vollends auf. Meine Schritte glichen sich dem Takt der Musik an und ließen mich leichtfüßig durch die Straßen joggen.
Ich liebte die Straßen in den frühen Morgenstunden, wie sie so still ja fast ausgestorben vor mir lagen. Abends wären sie mir wohl bedrohlich vorgekommen aber jetzt waren sie unfassbar beruhigend.

Eine halbe Stunde später stand ich leicht verschwitzt und außer Atem wieder vor der Haustür. Ich wollte gerade meinen Schlüssel hervor kramen als mir Herr Kittler, der Nachbar aus dem ersten Stock, entgegen geschlurft kam
"Morgen", nickte ich ihm höflich zu. Er brummte, mit Blick auf meine Sportkleidung, nur etwas unverständliches über die Jugend von heute mit ihrem 'Körperkult' und drängte sich an mir vorbei. Leicht genervt ließ ich die Tür hinter mir ins Schloss fallen und murmelte leise:"Schon klar, als Rentner vor sechs aufstehen aber die Jugend von heute is das Problem".

Nachdem ich mich für die Schule fertig gemacht hatte ging ich zu meinen Eltern in die Küche und machte mir eine Schüssel Porridge. "Ich ess draußen, okay?", fragte ich meine Mutter und nahm ihr zustimmendes Nicken als Chance den Raum so schnell wie möglich wieder zu verlassen. Es war Ende Oktober und schon ziemlich kühl dennoch setzte ich mich auf den Boden unseres Balkons und löffelte mein Frühstück. Mit einem prüfenden Blick in den Gang hinter mich zündete ich mir eine Zigarette an. Sicher nicht die beste Angewohnheit aber momentan war mir nicht danach mein Leben umzukrempeln also nahm ich einen tiefen Zug von meiner Kippe, blickte auf mein Handy und stellte fest dass ich schon recht spät dran war. Also schnipste ich den Zigarettenstumpen weg, schnappte mir meinen Rucksack und lief zur Bushaltestelle.

Im Bus setzte ich mich auf mein Stammplatz und ließ meinen Blick aus dem Fenster gleiten bis sich Jakob drei Haltestellen später auf den Platz neben mir fallen ließ und mir einen Kuss gab. "Hey Jake",begrüßte ich ihn. Genervt verdrehte er die Augen, was ich gekonnt ignorierte. Welcher normale Mensch will den lieber Jakob als Jake genannt werden? Schließlich antwortete er aber mit einem "Guten Morgen, babe." Ich ließ meinen Kopf auf seine Schulter sinken und war kurz davor doch nochmal einzuschlafen als Linus' Stimme mich aufschrecken ließ: "Kommt ihr heute Abend vorbei?" Jake sah zu seinem besten Freund und nickte zustimmend, ich schloss mich ihm an und fragte ob Emma auch kommt. Die Antwort konnte ich mir im Grunde denken auch wenn mir die Verbindung der beiden noch immer ein Rätsel war, Linus bestätigte meine Vermutung dennoch, dann begannen die Jungs über Subnautica zu philosophieren und ich versank in meinen Gedanken. Linus war ein merkwürdiger Typ, fast einen Kopf kleiner als ich, mittellange, dunkelblonde Harre und silberne Ohrringe, insgesamt war er aber recht hübsch. Eigentlich dumm auch nur darüber nachzudenken, ich war mit seinem besten Freund zusammen und wir waren im Grunde ja auch glücklich...
"Hey Lou, wir müssen aussteigen", riss Jakes Stimme mich aus meinen Gedanken.

Hastig eilte ich durch einen Schulflur weil ich, wie üblich, meine Bücher im Spind vergessen hatte. Es läutete gerade zur ersten Stunde als ich die Tür zu unserem Klassenzimmer öffnete, was mir einen tadelnden Blick meiner Lehrerin einbrachte. Zügig ging ich zu meinem Platz und setzte mich neben meine beste Freundin, die mir zugleich ein ironisches:"Na Louisa, mal wieder zu spät", zuflüsterte. Ich verdrehte gespielt genervt die Augen bevor wir uns dem Unterricht zuwanden.

---------------------‐----------------------------------------------Hey Leute, das Kapitel war vielleicht etwas chaotisch, ich hoffe es hat euch trotzdem mehr oder weniger gefallen. Ich habe meine fiktional writing skills in letzter Zeit sehr vernachlässigt deswegen würde ich mich über eure Kritik freuen.

His best FriendWo Geschichten leben. Entdecke jetzt