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"Die Wahrheit warum ich keinen Freund habe... ist.. Ich habe Angst.
Angst das ich erneut an jemanden gerate der es witzig findet mir zum wiederholtem Male das Herz zu brechen. Sich über mich lustig macht sobald ich die Dinge äußere die ich mag und keinerlei Rücksicht auf meine Gefühle und Bedürfnisse nimmt. Deswegen habe ich mir meine eigene kleine Welt erschaffen, in die ich mich zurückziehe wenn ich es mal wieder zugelassen habe, dass mich jemand verletzt."

Ich konnte nicht anders als offen und ehrlich mit Thea zu reden, da sie mir das Gefühl gab wirkliches Interesse an dem zu haben was ich erzählte.
Nicht das meine Mutter kein Interesse daran hat aber sie verstand einfach nicht warum ich mich deswegen in meine Welt zurückzog.

Thea nahm jetzt meine Hand, drückte sie leicht und sah mich mitfühlend an.
Gerade als sie etwas sagen wollte ging jedoch die Wohnungstüre wieder auf und Danny kam mit den Hunden zu uns in die Küche. Milo kam direkt auf mich zu und ich vergrub meine Nase in seinem Fell.

Ich spürte eine leichte Berührung auf meinem Rücken und bekam aus dem Augenwinkel mit wie Thea aufstand und Danny bat ihr beim Tisch decken zu helfen. Gemeinsam gingen die Beiden ins Esszimmer und ich hatte einen Moment zum durchatmen.

"Ach Milo, du bist der einzige Mann in meinem Haus der mich noch nie verletzt hat.", murmelte ich jetzt bevor ich vom Boden aufstand, mir erneut die Hände wusch und mich weiter um den Salat kümmerte.

Kurze Zeit später tauchte Danny neben mir auf und lehnte sich mit dem Rücken gegen die Arbeitsplatte.

"Alles okay, Elli", fragte er leise nach und als ich meinen Blick hob und ihm in seine blauen Augen sah zuckte ich nur kurz mit den Schultern.

"Ich denke schon, ja. Deine Mom hat nur ein unglaubliches Talent dafür, jemandem Dinge zu entlocken die man eigentlich nicht erzählen möchte."

Ein paar Sekunden lang sahen wir uns einfach nur an bevor er mich sanft am Oberarm packte und mich wortlos in eine Umarmung zog.

Mit meinem Kopf an seine Brust gelehnt lauschte ich seinem Atem und dem beruhigendem Herzschlag, der ebenso wie meiner, ein wenig zu schnell war.

Ich weiß nicht wie lange wir hier noch gestanden hätten, wenn nicht der Kurzzeitwecker geklingelt hätte um uns mitzuteilen, dass das Gratin fertig war.

Ein wenig widerwillig löste ich mich jetzt von Danny um den Salat, an dem ich bereits fast eine Stunde rumschnibbelte fertig zu machen.

Während dem Essen sprach ich ziemlich wenig, was aber eher daran lag das ich es vor lauter Lachen kaum schaffte etwas zu sagen. Denn Dannys Mom hatte beschlossen, kleine lustige Anekdoten aus seiner Kindheit zu erzählen.

"Hach Danilo weißt du noch das eine mal bei Tante Emma im Garten...."

"Mom... stop... bitte nicht schon wieder diese Geschichte.", warf Danny jetzt ein und rollte verzweifelt mit den Augen.

"Aber sie ist so süß...."

"Klar, für euch war es süß. Ich fand es total peinlich.", protestierte Danny jetzt und drehte sich zu mir.

"Stell dir mal folgendes vor. Du bist 5 Jahre, spielst nichtsahnend mit deinen Autos und plötzlich zerren dich deine vier älteren Cousinen in ihr Zimmer, stecken dich in ein Kleid
und schminken dich. Du hast keinerlei Chancen dich zu wehren und dann wirst du mit raus in den Garten gezogen und die Mädchen flüstern dir zu "entweder du tanzt jetzt mit oder wir werfen deine Autos weg. Also stand ich da, mit den vier Mädels in einer Reihe und tanzte gezwungenermaßen mit."

So leid es mir für Danny in diesem Augenblick tat, aber ich konnte mein Lachen einfach nicht unterdrücken.

"Oh Gott es tut mir wirklich leid und eigentlich will ich auch garnicht lachen... aber die Bilder in meinem Kopf...es tut mir leid....", versuchte ich mich zu erklären und sah ihn dabei entschuldigend an.

Call it what you wantWo Geschichten leben. Entdecke jetzt