Neuanfang

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Miley

,, Bitte lass mich los!" Die Schmerzen um meine Oberarme wurden immer stärker. ,, Du kleine verwöhnte Göre hast mir gar nichts zu sagen! Das alles ist sowieso deine Schuld!" Er zog mich nach vorne nur um mich nochmal mit voller Wucht gegen die Wand zu schlagen und dann auf den Boden zu schubsen. Dabei bin ich mit meinem ganzen Körper in den Glastisch seines Arbeitszimmers reingefallen.

Erschrocken fuhr ich hoch. Nur ein Traum. ,, Hey hey alles ok Lou?" , fragte mein Bruder voller Besorgnis. ,, Ja... ja war nur ein blöder Traum." In seinen Augen war zu Sehen wie viel Sorgen er sich machte. ,, Es geht mir gut, Alec. Entspann dich." ,,Du weißt, dass ich das nicht kann." Und wie ich das wusste. Mein Bruder machte sich starke Vorwürfe wegen dem was uns passiert ist. Auch wenn absolut nichts davon seine Schuld gewesen ist. ,,Es tut mir alles so Leid, Lou. Ich hätte euch nie alleine lassen dürfen. Ich-" ,,Alec Stop! Es ist vorbei und es war auch nicht deine Schuld." Ich wusste, dass er weiterhin protestiert hätte, aber ich bat ihn das Thema sein zu lassen. Gerade saßen wir im Flugzeug auf dem Weg nach LA zu unserer Tante Jasmine. ,, Geht es Liam gut?" ,,Ja, er schläft tief und fest. War ein langer Tag für den kleinen Kerl.", antwortete die einzige männliche Person, der ich im Moment vertrauen konnte. ,,Für uns alle war es das.", sagte ich während ich meine Hand auf seine legte. Daraufhin löste er seine Hand von meiner und legte den Arm um mich rum, damit ich meinen Kopf auf seine Brust legen konnte. ,, Jetzt wird alles wieder gut, Schwesterchen. Ihr braucht keine Angst mehr haben. Ich verspreche dir, dass niemand dir oder Liam jemals wieder etwas antun wird." Ich musste darauf nichts antworten. Wir haben uns schon immer ohne viele Worte verstanden und er wusste mit Sicherheit wie unglaublich dankbar ich ihm war. ,,Das wird für uns alle ein Neuanfang."

3 Stunden später

Endlich sind wir am Haus unserer Tante angekommen. Es war ein sehr prächtiges Haus. Um genau zu sein eine Villa. Es stand etwas abgelegen von der Stadt. Das weiße Gebäude strahlte richtig in der Sonne. Es hatte große Fenster die blickdicht waren und dadurch, dass mein kleiner Bruder so strahlte und überrascht war, konnte ich nur mitlächeln. In der Tat war meine Tante eine wohlhabende Frau. Wir haben als Kinder viele tolle Sommer hier verbracht. Mama hat uns immer hierher gebracht, aber Liam war noch zu klein um sich daran erinnern zu können. ,,Da sind ja meine kleinen Angels.", kam es nun aus der Richtung der Tür. ,,Auntie!", rief mein 7-jähriger Bruder und lief ihr direkt in die Arme. Auch nach dem Tod unserer Mutter haben wir versucht mit ihr den Kontakt zu halten. Es war schwieriger als vorher und wir haben uns lange Zeit nicht mehr persönlich gesehen. Sie begrüßte uns alle und bat uns in ihr „bescheidenes Häuschen", wie sie es gerne nannte. ,,Viel hat sich hier ja nicht geändert.", bemerkte ich während wir die Treppen hochgingen. ,,Ja, ihr kennt mich ja. Veränderungen sind nicht so meins, ABER..", das letzte Wort zog sie ziemlich lang. Ein paar Sachen habe ich verändert." Mit diesen Worten öffnete sie eine der Türen. Ein großes Zimmer mit grün-roten Wänden, einem riesigen Bett mit Drachenbettwäsche und Unmengen von Spielsachen kam zum Vorschein. Liam kam aus dem Staunen gar nicht mehr herraus. Sofort lief er hinein und erkundete sein neues Zimmer. Ich war so froh ihn endlich mal wieder glücklich zu sehen. So wie es eigentlich sein sollte für ein Kind. ,,Miley!", konnte ich nur hören, bevor ich schon überfallen wurde. Es war Olivia, meine Cousine. Sofort erwiderte ich die Umarmung. Wie sehr ich sie doch vermisst hatte. ,,I missed you so much!" Sofort verbesserte ihre Mutter sie. Olivia Deutsch bitte. Nachdem sie sich von mir löste, antwortete sie:,, Sorry Mum. Macht der Gewohnheit." Auch Alec bekam eine Umarmung von ihr. Weil meine liebste Cousine darauf bestand mir mein Zimmer zu zeigen, hatte ich nicht wirklich eine Wahl, denn sie riss mich sofort mit sich. In der Zwischenzeit brachte Tante Jasmine meinen Bruder in sein Zimmer. Mit dem herzlichsten ,,Tada", öffnete sie die Tür. Auch ich konnte es nicht fassen. ,,Ich hatte das Zimmer gar nicht so groß in Erinnerung". ,,Naja ist auch schon sehr lange her. Vieles davon hab ich ausgesucht und dir eingerichtet." Es war wunderschön. Ein großes, graues Bett stand in der Mitte einer der Wände, auf jeder Seite jeweils ein Nachttisch, ein riesiger Schminktisch in glänzendem weiß und sogar schon mit einigen Produkten befüllt. Eine ganze Wandseite war von dem riesigen Schrank bedeckt, der mir nun zur Verfügung stand. Alles war in schlichten Farben gehalten und an einer der Wände konnte ich eine Tafel entdecken, wo ein paar Familienfotos von uns angepinnt waren. ,,Gefällt's dir?" War das ihr Ernst. Im Gegenzug zu dem was ich die letzten Jahre hatte war das einfach nur das Paradies. ,,Es ist unglaublich. Danke Liv." Ich konnte nicht anders als sie nochmal in den Arm zu nehmen. Es war einfach der Wahnsinn. ,,Ich lass dich mal auspacken und ausruhen. War eine lange Reise." Um ehrlich zu sein, war ich ihr sehr dankbar dafür. Ich brauchte jetzt etwas Zeit für mich und sie wusste das. ,,Du weißt ja, bin nur ein Zimmer weiter falls was ist." ,,Danke", antwortete ich noch mit einem kleinen Lächeln, bevor sie die Tür hinter sich zuzog. Endlich allein.

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Herzlich Willkommen zu meinem neuen Buch!

Wie der Titel schon verrät, ist das ein Neuanfang für meine Charaktere. Bitte beachtet die Triggerwarnung in der Beschreibung. Ab hier wird viel passieren. Macht euch bereit für die Geschichte der Vergangenheit, der Gegenwart und der Zukunft. Seid gespannt.

-A.D

Snake eyesWhere stories live. Discover now