Mein erster Schultag

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Der erste Tag an meiner neuen Schule lief ziemlich gut. Bis auf die Blicke, die ich von diesem Idioten Brian bekam, war es ganz nett an einer neuen Schule zu sein, wo niemand mich oder meine Geschichte kannte. Gerade klingelte es und es war Zeit für Lunch. Schnell kramte ich meine Sachen vom Tisch in meinen Rucksack und machte mich auf den Weg zum Pausenraum, als mich mein Geschichtslehrer zu sich bat. ,,Ms. Rivera, würden Sie bitte für einen kurzen Augenblick zu mir kommen." Ich kam seiner Bitte nach und bewegte mich zu seinem Tisch. ,,Mrs. Sanchez, die Direktorin würde Sie gerne sehen, um Sie willkommen zu heißen." ,,Oh ja natürlich, wann soll ich zu ihr?" ,,Am besten jetzt gleich. Sie meinte, es würde nur ein paar Minuten dauern." Auf dem Weg zu ihrem Büro, sagte ich noch schnell meiner Cousine Bescheid und bat sie mir einen Platz an ihrem Tisch freizuhalten.

*Klopf klopf*

,,Herein.", sagte eine freundliche Stimme. Als ich eintrat, schüttelte sie kurz meine Hand und wir setzten uns. ,, Willkommen an der Sanchez High, Ms. Rivera. Wir sind froh, Sie willkommen heißen zu dürfen. Ich will Sie auch gar nicht lange von ihrer Mittagspause abhalten. Ich wollte sie nur einmal persönlich treffen." ,,Ich freue mich auch sehr, endlich hier sein zu können. Es ist ein Neuanfang für mich und ich bin froh ihn an Ihrer Schule antreten zu dürfen.", gab ich wider. ,, Du bist so freundlich und vornehm. Genau wie deine Mutter es auch war." Ihre Worte schockierten mich. ,,Sie kannten meine Mutter?", fragte ich. ,,Oh ja. Aurelia war eine meiner besten Freundinnen. Wir haben sie immer Sunny oder Goldie genannt. Es hat einfach zu ihr gepasst, aufgrund von ihrem wirklich wunderschönen blonden Haar und ihrer fröhlichen Persönlichkeit." Ich musste lächeln, als ich diese schönen Dinge über meine Mutter hörte. ,,Es tat mir wirklich weh, als ich erfuhr, dass sie nun nicht mehr unter uns weilt. Aber als ich hörte, dass ihre Tochter zu uns kam, konnte ich es kaum erwarten dich kennenzulernen.", fuhr sie fort. ,,Es freut mich immer sehr, gute Dinge von meiner Mum zu hören. Ich wusste, aber gar nicht, dass sie auf diese Schule ging. Ich weiß, dass sie hier aufwuchs, aber nicht, dass es genau diese Schule war." ,,Das war sie in der Tat. Sie war der Grund warum ich diese Schule kaufte. Sie hat mich immer dazu motiviert meine Träume zu verfolgen und ich bin ihr sehr dankbar dafür. Ohne sie wäre das alles nicht möglich gewesen." Sie schwärmte sehr von ihr und ich genoss jede Sekunde. Ich vermisste sie, jeden Tag ein bisschen mehr. Eigentlich sollte es doch irgendwann einfacher werden, warum tut es das nicht. ,,Oh tut mir Leid, Miley. Ich habe dich schon zu lange aufgehalten.", meinte sie, nach einem Blick auf die Uhr. ,,Es muss Ihnen nichts Leid tun. Es freut mich, Geschichten von meiner Mutter zu hören.", sagte ich. ,,Sie war eine wirklich außergewöhnliche Frau. Mit den gleichen schönen Augen wie du. Ihr seht euch wirklich ähnlich, trotz der unterschiedlichen Haarfarben.", behauptete sie. ,,Dankesehr, Mrs. Sanchez. Das war sie wirklich." Wir verabschiedeten uns und ich machte mich auf den Weg in den Lunchraum.

,,Da bist du ja endlich!", rief Liv und brachte mich zu dem Tisch an dem sie mit ihren Freunden saß. Schnell stellte sie mir jeden vor. Insgesamt waren sie fünf Personen. Matt, Miles, Noah, Jacky und natürlich Liv. Sie waren alle echt nett und lustig drauf. Die ganze Pause lang erzählten sie von irgendwelchen Geschichten. Was sie im Sommer alles erlebt haben, wen sie kennengelernt hatten, natürlich Gossip und sie redeten über die bevorstehende Willkommensparty. ,,Wer schmeißt die Party eigentlich?", fragte ich. Noah antwortete mir als erster:,, Wie jedes Jahr macht es Nathan Sanchez. Der Schulkönig." ,,Sanchez? Wie Direktorin Sanchez?", ich war verwirrt. ,,Genau. Der Sohn der Direktorin. Er ist ziemlich arrogant, aber hey, er schmeißt nunmal die besten Partys.", meinte Miles. ,,Ey kommt schon. So schlimm ist er nicht.", gab Matt dazu. Anscheinend war Matt mit Nathan aufgewachsen und immernoch ein guter Freund von ihm. „Und er fährt Motorrad!", wendete Liv noch schnell ein. Miles stöhnte genervt auf. ,,Du immer mit deinem Motorrad Liv." Ich musste lachen. ,,Ey, nix gegen Motorräder. Miley hier neben mir, ist nämlich auch eine sehr gute Fahrerin. Du hättest unser kleines Rennen heute sehen sollen." ,,Wirklich. Wie lange fährst du schon?", fragte Matt nun interessiert. ,,Schwer zu sagen. Ich liebe diese Maschinen schon seit ich klein war. Wir beide haben mal kleine Spielzeugmotorräder bekommen, auf denen wir immer Wettrennen gemacht haben.", erzählte ich während ich auf Liv und mich zeigte. ,,Mein großer Bruder hat mich oft mitgenommen auf seinem Bike und ich glaube, das erste mal selber bin ich mit 11 oder 12 auf einem richtigen gefahren.", erklärte ich weiter. ,,Wow, das ist echt cool.", komplimentierte mich Jacky. ,,Wirklich beeindruckend.", sagte nun Matt. Wie im Nu war die Pause vorbei und wir mussten wieder in den Unterricht.

*Alec's Sicht*

,,Na Alec. Schon was gefunden?", fragte mich meine Tante, während ich an der Küchentheke saß mit einem offenen Laptop. Ich war auf der Suche nach einem Job. ,,Nicht wirklich. Ich weiß auch nicht wirklich wonach ich suchen soll.", antwortete ich ehrlich. ,,Naja wie wärs mit Mechaniker oder so. Dich haben Maschinen doch schon immer interessiert.", schlug sie vor. ,,Keine schlechte Idee. Ich werd später mal bei ein paar Werkstätten nachfragen." ,,Geh unbedingt auch zu dem alten Rogers. Der sucht doch immer ein paar Leute.", riet sie mir. ,,Danke Jas." ,,Doch nicht dafür.", meinte sie. ,,Nein Jas wirklich. Du hast uns alle drei aufgenommen. Hilfst mir mit der Jobsuche. Ermöglichst Mils und Liam ein normales junges Leben, schenkst ihnen Sachen im Überfluss. Ich weiß gar nicht wie ich mich bei dir für das alles bedanken kann." ,,Hey", fing sie an und nahm meine Hand dabei. ,,Ich tue das alles wirklich gerne. Ihr seid meine Familie und die Kleinen mussten so viel durchmachen. Ich bin hier für euch. Und meinetwegen könntet ihr auch für immer hier bleiben.", sagte sie mit einem Lächeln auf den Lippen und ließ meine Hand wieder los. ,,Nein nein, irgendwann muss ich auch mein Leben selbst auf die Reihe bekommen. Kann nicht für immer hier wohnen haha."

*Mileys Sicht*

Der Unterricht war endlich vorbei. Zusammen mit Liv ging ich aus dem Klassenzimmer zu unseren Spinden. Glücklicherweise war meiner nicht weit von ihrem entfernt. Wir zogen unsere Schutzkleidung an und gingen raus zu unseren Bikes. Als wir das Schulgebäude verließen, sah ich nur ein allzu bekanntes Gesicht. Ich lief auf ihn zu und gab ihm eine feste Umarmung. ,,Was machst du denn hier?", fragte ich nun meinen großen Bruder. ,,Ich dachte ich hol euch ab. Tante Jas hat mir von deinem Geschenk erzählt und es ist ewig her, dass wir zusammen gefahren sind." Das machte mich sehr glücklich. Ich habe es immer sehr geliebt mit Alec zu fahren. ,,Wer sind denn die Typen?", fragte er und ich drehte mich um. Die selben Typen wie heute Morgen um die Bikes versammelt. Alle starrten uns an. Vor allem Brians Blick war kaum zu übersehen. ,,Ach das sind nur Idioten. Haben heute Früh einen blöden Spruch gebracht.", antwortete Olivia. ,,Was für ein Spruch?" Sein Ton war dunkel geworden und sein Blick kühl und starrend. ,,Nichts Alec, alles gut. Lass uns fahren." Ich versuchte ihn wegzuschieben und es gelang mir auch, bis Brians Stimme hinter mir erklang und ich innehielt. ,,Na Kleine, darf er wissen wie gut du im Bett bist?", rief er und seine Mitläufer lachten. Ich merkte wie sich Alec anspannte. Er zögerte nicht lange und sagte mit lauter Stimme, während er auf ihn zuging. ,,Was hast du gerade gesagt?!" ,,Ich hab gefragt, ob du die kleine Schlampe ficken darfst." In einem Moment passierte es. Mein großer Bruder schlug ihm direkt ins Gesicht. Brian fiel zu Boden und stöhnte vor Schmerzen auf. ,,Alec!", rief ich. Sein Anhängsel hat sofort aufgehört zu lachen und sie sahen meinen Bruder erschrocken an, als er ihn anschrie:,, Sie ist meine kleine Schwester, du Huhrensohn. Sprich sie noch einmal falsch an und dir wird mehr gebrochen als nur die Nase." Mit zügigen Schritten näherte er sich uns wieder und wir verließen schnell das Gelände. Ich weiß es zu schätzen, dass mich mein Bruder verteidigt, aber er weiß auch wie sehr ich Gewalt hasse.

Snake eyesWhere stories live. Discover now