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Irgendwie waren wir irgendwann zu unserem ganz persönlichen Alltagstrott übergegangen

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Irgendwie waren wir irgendwann zu unserem ganz persönlichen Alltagstrott übergegangen. Wenn man das, was wir vielleicht einmal die Woche taten - an meiner Kücheninsel sitzen, eine Kleinigkeit essen und über triviales miteinander reden - denn so nennen konnte. Vielleicht zählte auch noch dazu, dass wir das selbe zwischendurch bei Yoongi Zuhause taten. Oder auf Spaziergängen. Mir fiel auf, dass wir viel mehr Zeit verbrachten, als wir es eigentlich vertraglich vereinbahrt hatten, aber ich würde lügen, würde ich sagen, ich störte mich daran.
Es war beinahe, als wäre die Situation heute morgen und unser kleines, ernstes Gespräch vor ein paar Minuten gar nicht passiert. Oder als hätten wir die Sache vorerst in den Stand-by-Modus versetzt, bis wir ausführlich darüber sprechen konnten und wollten. Jetzt war ohnehin nicht die rechte Zeit dafür gewesen, denn es klingelte, während wir in einem lockeren Gespräch über unsere Lieblingsmusik vertieft waren.
Ich öffnete Mrs. Min die Tür und sie kam mir beinahe entgegengestürzt, drückte mich an ihre vom Wetter kalte Brust und tätschelte mir das Haar. Ich wusste zuerst nicht so recht, wohin mit meinen Händen, aber dann erwiderte ich ihre stürmische Umarmung, bis sie ganz warm wurde.
"Tut mir leid, dass ich solange gebraucht habe, der Verkehr hat mich aufgehalten. Geht es dir schon besser, Ran Schätzchen?"
Mit einem Lächeln lehnte ich mich etwas von ihr weg.
"Mir geht es wieder besser", bestätigte ich und schaute nach hinten. Mrs. Min folgte meinem Blick und Yoongi trat in unser Blickfeld.

Yoongis Mutter ließ mich los und tätschelte mir kurz die Schulter. Dann stapfte sie auf ihren Sohn zu, ohne die Schuhe oder die Jacke auszuziehen.
"Was fällt dir ein, sie in so einem Zustand einfach alleine nach Hause fahren zu lassen. Wolltest du ihr nicht wenigstens einen Fahrer besorgen?"
Schnell lief ich zu den beiden und stellte mich zwischen Mutter und Sohn. Ich konntemich zwar nicht wirklich vor Yoongi aufbauen, aber tat mein bestes und sah Mrs. Min bittend an.
"Er hat nichts getan. Ich bin einfach gegangen, was hätte er tun sollen? Wenn Sie auf jemanden sauer sein wollen, dann auf mich."
Mrs. Mins Miene verlor all ihre Festigkeit.
"Na schön. Ich bin nicht sauer, ich mische mich wohl einfach nur zu sehr ein. Ihr werdet schon geklärt haben, was zwischen euch vorgefallen war."
Ich entspannte mich und stieß dabei mit dem Rücken gegen Yoongis Brust. War er näher gekommen? War ich ein Stück zurückgetreten? Ich konnte es nicht sagen, aber ich spürte Freude in mir aufkeimen, als Yoongi nicht sofort zurückwich. Wir verweilten für wenige Herzschläge so, dann entfernte er sich, blieb aber hinter mir und legte mir die Hände auf die Schultern, warm und sanft.
Überrascht sah ich zu ihm nach hinten und als ich seinen Blick auffing, sah ich darin leise Dankbarkeit. Ich lächelte, er blinzelte und sah mit tranceartigem Blick zur Seite, während er versuchte, seinen Blick wieder zu fokussieren.

"Wo das nun geklärt ist", sagte Mrs. Min mit einem zufriedenen Schmunzeln, "wieso gehen wir nicht alle zusammen auf eine kleine Shopping Tour? Yoongi, du kannst deine Arbeit heute doch sicherlich mal hinten anstellen, oder?"
Seine Hände rutschten von meinen Schultern und er stämmte sie in die Hüfte. Er war mit den Gedanken nun wieder vollkommen an Ort und Stelle, doch man konnte ihm ansehen, dass er abwägen musste.
"Du musst nicht, wenn du nicht kannst."
Mrs. Min Griff nach meiner Hand und drückte sie. Ich wandte mich zu ihr um.
"Du musst nicht immer so verständnisvoll sein, Ran. Er kann uns gerne Mal für ein paar Stunden Gesellschaft leisten. Wie oft unternehmt ihr überhaupt etwas zu zweit? Bei all seiner Arbeit kommt das sicherlich nicht so oft vor."
Mir wurde etwas flau im Magen und ich wusste nun genau, wieso sich Yoongi von so vielen Erwartungen zurückziehen wollte, wie es ihm möglich war. Dabei tat er schon sein bestes. Viel mehr, als er musste.
"Yoongi ist momentan die Person, die mir so viel Aufmerksamkeit wie keine andere. Wie fast niemand je zuvor."
Ich warf einen Blick auf ihn und er blickte mich verwundert an. Und traurig.
"Und außerdem, Mrs. Min, wollten wir nicht einen Frauentag machen? Nur für uns? Das war doch eigentlich Sinn Ihres Vorschlages."
Mrs. Min sah zur abwechslung tatsächlich einmal entschuldigend zu ihrem Sohn hinüber und nickte dann.
"Du hast ja recht, Ran. Ich wollte dir keine Unterstellungen machen, Yoongi. Ich weiß ja, dass du bereits mehr Zeit außerhalb deines Büros verbringst, seitdem ihr beide euch kennt."
Ob das wirklich so war oder nur der Einbildung von Mrs. Min entsprang, konnte ich nicht sagen. Ihres Wissens nach waren Yoongi und ich immerhin schon einige Monate zusammen und nicht erst etwas über vier Wochen in unserer Scheinbeziehung. Und davor waren wir uns nur hin und wieder zufällig begegnet, ohne lange Zeit miteinander zu verbringen.

"Also gut", sagte Yoongis Mutter dann schließlich und hakte sich bei mir unter. "Dann gehen wir eben alleine. Dann kann ich dir erzählen, wie Yoongi so als Kleinkind war. Du wirst kaum glauben, was für peinliche Sachen dein ernster, fleißiger Freund so gemacht hat. Und wie süß er dabei war. Sein Wesen als Kind hätte mich niemals glauben lassen, dass er der knallharte CEO eines Entertainments wird."
Sie plapperte ohne Punkt und Komma, während sie mich in den Flur zog und mir Jacke und Schal reichte. Der Schal war nichtmal meiner, es war der, den Yoongi bei seiner Ankunft getragen hatte.
"Wisst ihr was, vielleicht komme ich doch mit."
"Für mögliche Schadensbegrenzung?", flüsterte ich, was Mrs. Min empört schnauben und Yoongi laut lachen ließ. Mrs. Mins Miene erhellte sich so schnell, dass ich glaubte, mich bei ihrem vorherigen Schnauben verhört zu haben.
"Eigentlich eher, weil ich tatsächlich etwas Zeit dafür aufbringen könnte, Zeit mit den wichtigsten Frauen in meinem Leben zu verbringen und weil ich es schon eine Weile aufschiebe, dich zu einer Party einzuladen, auf der du ebenfalls sehr erwünscht wärst. Wenn du zusagst, könnten wir direkt nach einem Outfit für dich suchen."
Yoongis Mutter war begeistert.
"Oh ja, wir könnten ein Pärchenoutfit für euch zwei suchen, damit auch jeder erkennt, dass ihr zusammengehört. Ich weiß schon genau das richtige für dich, Ran. Es gibt doch kein spezielles Motto, oder?" Sie sah ihren Sohn abwartend an und dieser schüttelte den Kopf.
"Es handelt sich um die Geburtstagsparty eines unserer Idols. Alles ist erlaubt, solange es ein wenig schick ist."
"Dann passt das Kleid ja perfekt, dass ich letztens gesehen habe. Ich musste sofort an dich denken, Ran. Kommt, beeilt euch, damit ich dich darin sehen kann. Und mein Sohn natürlich."
Sie zwinkerte mich an, was etwas freches, jugendliches an sich hatte. Ich musste unweigerlich lächeln. Bis mir das Unwohlsein hochkam, das der Gedanke daran, schon wieder ein neues Kleidungsstück geschenkt zu bekommen, das sicherlich ein paar Monatsmieten überstieg, in mir weckte.

Yoongi neben mir hatte innegehalten und betrachtete mich. Es war kaum verwunderlich, dass er mir mal wieder mein Unbehagen ansah. Für ihm musste ich das leserlichste Buch sein, das es gab. Zumindest die meiste Zeit, denn auch er las nicht immer richtig.
Mrs. Min unterbrach unseren kurzen Blick und forderte uns auf, uns endlich die Schuhe anzuziehen, damit wir losfahren konnten. Auf dem Weg zum Auto besprach sie schon direkt mit Yoongi, welcher Anzug zu dem Kleid passen würde, das ihr für mich vorschwebte und Yoongi entgegnete nur damit, dass sie erst einmal abwarten sollte, wie ich das Kleid überhaupt fand.
"Hast du dir mal überlegt, dass sie vielleicht kein Cocktailkleid sondern Hose und Blazer tragen will? Ran, lass dir nichts von ihr andrehen, was du gar nicht haben willst. Vor allem, wenn du es am Ende nur einmal trägst, das wäre das Kleidungsstück gar nicht wert."
Ich wusste, dass es seine Art war, mir vor seiner Mutter zu sagen, dass ich jederzeit solch ein teures Geschenk ablehnen konnte, wenn es mir Unbehagen bereitete. Während Mrs. Min dachte, ihr Sohn wollte sie nur ärgern und sie darauf einging, warf ich Yoongi ein dankbares Lächeln zu.

 Min dachte, ihr Sohn wollte sie nur ärgern und sie darauf einging, warf ich Yoongi ein dankbares Lächeln zu

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[Why is it so hot? I'm melting. :')
Hört jemand New Jeans? Was haltet ihr von Super Shy? Ich liebe den Song! New Jeans Songs sind auch einfach immer so fresh und fun und trotzdem entspannend.
Und noch eine Frage: Kauft sich jemand das Buch von BTS? Ich bin noch am Überlegen, aber 45€ für die deutsche und 39,99€ für die englische Version finde ich viiiiiiieeeel. :'D
Das wars von mir. Freue mich auf Antworten und Kommentare/Reviews zum Kapitel! Wir lesen uns! ~<3]

Sugar Coated || min yoongiWhere stories live. Discover now