Vor einem Monat🗡(Second Part)

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Und da war er. Der Tag den ich seit meiner Kindheit herbeigesehnt hatte. Heute würde ich endlich zu Ende bringen, was mein Vater begonnen hat.

"Los!Los!Los!" Der General feuert uns an schneller zu laufen. Ich und ein paar Männer folgen ihm. Voll ausgerüstet sind wir bereit. Heute haben wir endlich erfahren, wo sie sich befindet. Seit mein Vater durch die Hand ihrer Mutter sterben musste, sehne ich mich danach sie zu finden und das Lebenswerk meines Vaters beenden zu können, die Auserwählte finden und sie der Delegation ausliefern.

Die Nachricht kam heute Morgen, eines der vier noch lebenden Orakel, hatte offensichtlich ihren Standort ermitteln können. Und somit wusste jeder das sie es nur sein kann. Das ein so starker Arkasch plötzlich auf dem Radar erscheint kann nur eines bedeuten, und zwar das es die wahre Auserwählte ist. Der Champion der Göttin von Merkur. Und ihre Macht setzt sich langsam frei.

Ich schnaufe nur, so viel Mühe hat sich die Delegation gegeben um schon fast Zwangsmäßig eine oder einen Auserwählten ausfindig zu machen. Jeden Merkurianer mit einer kleinen Quelle an Arkasch Energie haben sie verschleppt und gebrochen. Ich erinnere mich noch genau an diesen Typ, Evan, der auch der dunklen Seite beigetreten ist, wie so viele, nachdem sie dem Wahnsinn des Terakma verfallen sind.

Die Delegation war sich sicher die Auserwählte ausfindig machen zu müssen, denn obwohl sie dem Restlichen Firlefanz in diesem göttlichen Buch glaubten, hatten sie dennoch ihre Zweifel und waren sich nicht sicher, wann der Champion aktiviert wurde.

Dennoch jagen wir sie seit geraumer Zeit. Das kleine Mädchen mit dem braunen Zopf und den schwarzen mit gold übersähten Augen, dass ich damals an diesem schrecklichen Tag kennenlernte. Damals als mein Vater und ich auf die jagt, nach der verschollenen Prinzessin gegangen sind. So hat mein Vater es mir immer erklärt.

"Wir suchen die Prinzessin" , hatte er mir dann gefühlt tausendfach eingeredet. "Als sie geboren wurde erblühte die Kraft die wir suchen, die wir brauchen zum Schutz unseres Planeten." 

Er zeigte auf die Abbildung eines Mädchens im Buch der Göttin, des Terakma, und ich fragte wieso wir eine Prinzessin bräuchten, obwohl ich selbst für Merkur kämpfen wollte.

Mein Vater lachte nur : "Dieser Krieg mein Sohn, wird von Kräften angeführt die die unseren weit übersteigern. Nur die Prinzessin hat die Kraft um die bösen Mächte der V-Zone aufzuhalten."

Und wir fanden die Prinzessin. Ich war gerade mal sieben Jahre alt, doch Dad schaffte es immer mich in die Außenmissionen zu schmuggeln. Er war einer der dem Motto: Learning by Doing folgte. Schon immer wollte ich im Diensten der Delegation sein, wer konnte sich einen besseren Lebenssinn erhoffen, als dem Planet zu dienen, indem man die Invasion des gesamten Planetens verhindert?

Doch als wir an diesem Tag dort eintrafen, wendete sich alles dem Chaos, mein Vater war durch die Freude daran endlich unser Ziel gefunden zu haben so erblindet, das er alle Vorsichtsmaßnahmen vergessen hatte und einfach in die Gefahr hinein gestürzt ist. Dabei hat er vergessen wie gefährlich Alyssa sein kann. 

Und er starb für seine Unachtsamkeit. Und dank seines Schwachsinns sind wir wieder am Anfang gelandet und suchen sie seit Jahren. Ich blieb alleine zurück doch Syrian, unser heutiger General, hat mich zu sich aufgenommen.

Und er hatte uns definitiv nicht unvorbereitet hier rausgeschickt. Ich war so gut bewaffnet das ich glatt eine Horde Männer bekämpfen könnte. Doch nicht nur darin lag meine Überlegenheit, denn ich bin ein Titan. Ein mit Novatom ausgebesserten Soldaten. Als ich 14 Jahre alt war, überzeugte Syrian die Delegation dass ich das Perfekte Versuchsobjekt darstellen würde.

Heute Morgen trommelte Syrian unsere kleine Truppe zusammen. Wie immer redeten die meisten den ganzen Weg über, nur ich beteiligte mich nicht an den Gesprächen. Ich hatte nicht viel übrig für unnötigen Schmaltalk mit Leuten, die nicht gerade sehr interessant waren. Doch sie bessassen die eine Eigenschaft die für mich alle anderen übersteigen, man kann sich auf sie verlassen. 

Und seitdem warteten wir, doch gleich würden wir landen.

Mit zwei meiner Männer stürmte ich aus unserem Fluggerät. Lio und Zaynan nahmen auf ein Zeichen von mir Position hinter zwei dicke Baumstämme ein. Obwohl ich es sein sollte, spürte ich nicht die geringste Anspannung. Ich bin vorbereitet. Mein ganzes Leben habe ich mich darauf vorbereitet.

Ich schritt in Richtung der kleinen Hütte hier im mitten des nördlichen Kahlwaldes, die plötzlich auf unserem Radar erschienen war. Die Aufregung darüber die Prinzes..., die Auserwählte endlich gefunden zu haben, hat den ganzen Stützpunkt in Aufruhr gebracht. Ich dachte Syrian würde gleich einen Anfall bekommen und die ganzen Verrückten aus dem Alpha-Turm stellten ihre Opfergaben an die religiösen Holzschnitzereien.

Als ich die Tür aufschlug, kam mir ein seltsames Déjà-vu Gefühl. Ich blieb kurz stehen und sah den Rahmen der Tür an, und hatte das Gefühl den kleinen Rashim von damals dort kauern zu sehen. Ich schnaubte und schüttelte meine trüben Gedanken ab. Konzentration.

Die Hütte strahlte eine angenehme Wärme aus, genau so kannte ich Mnemosynes Einrichtungen. Elohopea's Beschützerin und ich waren uns schon nach dem Tod ihrer Mutter, mehrmals begegnet. Jedes Mal konnte sie mir entkommen, doch einige Male haben wir miteinander geredet, besser gesagt gestritten. Wir waren noch Kinder, doch etwas an ihr war seltsam. Ich hatte sie nach dem Tod meines Vaters mehrere Male aufgespürt und ich hatte versucht ihr zu erklären, wieso wir die Auserwählte suchten. Und meistens sagte sie mir, ich sei auf der Seite, die sich für die Partei der Göttin ausgab, dass diese doch in Wahrheit die waren Ziele des Terakma nicht befolgten. Denn wie immer wollen wir Menschen alles kontrollieren. Doch ich glaube an die Delegation.

Kann ich überhaupt an etwas anderes glauben?

Der weiche Teppich gab unter meinen schweren Stiefeln nach als ich durch den Blumen beschmückten Flur ging. Nacheinander sah ich mir die verschiedenen Zimmer an. Ich wusste genau ich war hier richtig, ich konnte die Anspannung der zwei Schwestern förmlich wie Dunst auf meine Haut spüren.

Ich ließ mir Zeit, auch wenn ich irgendwie keine aufrichtige Vorfreude hatte, wollte ich diesen Augenblick dennoch genießen. Endlich hatten wir es geschafft.

Ich stieß die letzte Tür am Ende des Ganges auf, und lugte in die Dunkelheit. Ich fischte nach der Taschenlampe, die an meinem Gürtel hing.

Wie immer spielte ich den lässigen, obwohl mein Herz plötzlich wie wild klopft. Bist wohl doch aufgeregter als du zugibst, verspottete die Stimme meines Vaters mich in Gedanken.

"Also ich hab ja nichts gegen verstecken spielen aber muss das jetzt wirklich sein ?" Ertönt meine dunkle Stimme und hallt an den Wänden des tiefen Raumes ab.

Der Strahl meiner Taschenlampe leuchtete auf die Gestalt eines bekannten Gesichts. Jahre war es her seit ich Mnemosyne das letzte Mal gesehen hatte, und ich erwartete bereits ihren niedergeschlagenen Gesichtsausdruck zu sehen, denn wir waren keine Kinder mehr und hier in der physischen Welt, war ich nun heute der überlegene.


Die Legende der AuserwähltenWhere stories live. Discover now