Kapitel 2: Die Last eines großen Bruders - Pov Tom

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Die Auseinandersetzungen zwischen Kalea und mir nahmen in den vergangenen Monaten zu und mittlerweile wusste ich nicht mehr, was ich machen sollte, um sie zufriedenzustellen. Ich hatte versucht ihr alles zu ermöglichen und ihr ein gutes Leben zu bieten, doch irgendwie schien dies keine Früchte zu tragen. Manchmal dachte ich sogar, dass sie das alles überhaupt nicht wertschätzen konnte, weil sie es ja nicht anders gewohnt war. Auch ihre Ansichten unserem Vater gegenüber, provozierten mich und brachten mich an Grenzen, die ich nie zuvor für möglich gehalten hätte. Es machte mich wütend, wenn ich sie darüber reden höre und abermals stellte ich mir die Frage, woher diese Unzufriedenheit kam. Als großer Bruder hatte ich immer die Aufgabe auf Mattheo und Kalea zuschauen und ihnen ein Vorbild zu sein. Ich weiß selbst, dass es mir mal ganz gut gelang und mal wieder nicht. Es ärgerte mich meist, weil ich für beide perfekt sein wollte. Mattheo verstand meine Arbeit, doch Kalea hatte hierfür absolut kein Feingefühl. Meist sollte sich alles um ihre Bedürfnisse und ihre Wünsche drehen, doch ich konnte mein eigenes Leben nicht über den Haufen werfen, denn ich hatte selbst genug zu tun. In den letzten Jahren wurde ich immer mehr in die Machenschaften der Todesser einbezogen und bekam am Rande mit, dass sie unseren Vater aus mir nicht bekannten Mitteln, wieder zurückholen wollen, sodass er seine begonnene Arbeit weiterführen kann. Zunächst war ich skeptisch, doch Lucius Malfoy nahm sich sehr lange Zeit, um mir die ganzen positiven Aspekte des Ganzen zu zeigen. Er meinte auch, dass es Kalea guttun wird, wenn sie eine richtige Beziehung zu unserem Vater aufbauen könnte, da sie ja nie die Chance dazu hatte. Somit würde auch ich in meiner Rolle als großer Bruder entlastet werden und kann mich voll und ganz auf meine letzten Jahre konzentrieren. Ich saß also in einem Abteil mit anderen Slytherins aus meinem Jahrgang, als ich den besten Freund von Kalea sah und kurz danach auch eine genervt dreinschauende Kalea. Kurz musste ich grinsen, da sie manchmal wirklich seltsam ist und sich gegen all die Vorstellungen der Menschen verhielt. Als sie an unserem Abteil vorbeigegangen waren, drehte ich meinen Kopf zum Fenster und sah nach draußen. Je mehr ich über Kalea's Aussage in unserem Zuhause nachdachte, desto mehr reflektierte ich mein eigenes Verhalten. Ich musste schon zugeben, dass ich Mattheo mehr Freiheiten einräumte, als Kalea, aber das lag nur daran, dass sie ein Mädchen ist. Mattheo kann sich selbst beschützen und für sich einstehen, doch bei Kalea war dies anders. Ich konnte auch in den vergangenen Jahren beobachten, dass abfällige Äußerungen Kalea gegenüber fielen, doch sie diese einfach ignorierte. Die Sticheleien gingen an einigen Stellen unter die Gürtellinie, doch Kalea ließ sich davon nicht provozieren. Gedankenverloren griff ich an meinen Hals und holte eine Kette unter meinem Pullover hervor. Es war ein sehr altes Amulett und lächelnd öffnete ich den kleinen Anhänger. Direkt sah ich das, wofür es sich einfach lohnte, zu leben. Ich blickte in die Gesichter von Mattheo und Kalea, als sie gerade erst 3 Jahre waren. Sie spielten gemeinsam und Mattheo hielt Kalea schützend in seinem Arm. Ich sah mir das Bild noch einige Sekunden an, ehe ich das Amulett wieder unter meinen Pullover versteckte. Die Fahrt verlief auch weitgehend ruhig und leicht müde kamen wir dann an unseren Zielbahnhof an. Ich suchte die Menge kurz nach meinen Geschwistern ab und entdeckte meinen kleinen Bruder in einem Haufen voller Mädchen. Augenrollend sah ich mich weiter um und sah dann meine kleine Schwester, welche mit Lorenzo den Zug verließ. Unsere Blicke trafen sich und ich nickte ihr zu, ehe ich meinen Weg mit den Anderen weiter ging. In Hogwarts angekommen, sammelten sich bereits alle Schüler und Schülerinnen in der Großen Halle. Ich setzte mich ebenfalls an den Slytherin Tisch. Kalea kam nach einigen Minuten mit Lorenzo, Draco und den anderen ebenfalls an den Tisch. Von Mattheo fehlte jedoch jede Spur, doch ich konnte mir schon denken, wo er sich wiederherumtrieb bzw. mit wem. Ich sah nach vorne zum Lehrertisch und schaute zu Professor Snape, welcher mir zur Begrüßung zunickte. Ich erwiderte diese Geste und lenkte meinen Blick sogleich zu Professor Dumbledore, welcher sich bereits an sein Rednerpult stellte. Ein lautes Rauschen war zuhören und die Aufmerksamkeitder Schüler war nun völlig auf seiner Seite. „Ich begrüße euch alle zum diesjährigen Schuljahr. Ich hoffe, dass ihr alle erholsame Ferien hattet und das neue Jahr mit neuer Energie starten könnt. Für den heutigen Abend gibt es zwei wichtige Neuigkeiten. Zum einen möchte ich einen neuen Schüler im 4. Jahr begrüßen. Er hat bis vor kurzem noch auf einer anderen Schule gelernt, doch ist für sein 4. Schuljahr nach Hogwarts gewechselt. Mr. Nott kommen sie bitte rein"damit drehte ich meinen Kopf von Professor Dumbledore in die Richtung der Tür,durch welche der neue Schüler nun eintrat. Einen Moment lang kam niemand, doch dann trat ein Junge um die Ecke. Er lief durch die Große Halle, ohne einen Blick auf die anderen Schüler zu riskieren, doch dann drehte er seinen Kopf nach links und sah zu einer Person. Ich folgte ebenfalls seinem Blick und musste feststellen, dass er direkt zu Kalea sah. Direkt ballte ich meine Hände zu Fäusten und wurde wütend. Kalea schaute den Neuen auch kurz an, doch sah wieder zu Professor Dumbledore. Der neue Schüler ging auch weiter und war schon bei Professor Dumbledore angekommen. Schnell bekam er den sprechenden Hut aufgesetzt und wurde zu den Slytherins zugeteilt. Mit einem neutralen Blick,setzte er sich an unseren Tisch und irgendwie konnte ich meinen Blick nicht von ihm nehmen. Aus welchen Gründen hatte er meine Schwester so angesehen? Ich wollte diesen Fakt auf jeden Fall weiter beobachten. „Nun, nachdem ich euch den neuen Schüler vorgestellt habe, komme ich nun zur nächsten Ankündigung für dieses Jahr. Es ist schon Jahre her, dass dieser Wettkampf seinen Platz wiederfindet, doch ich darf mit Freude verkünden, dass das Trimagische Turnier in Hogwarts ausgetragen wird und wir hierfür andere Schüler und Schülerinnen der Schule begrüßen dürfen. Nun bitte ich um einen kräftigen Applaus für die Schülerinnen von Beauxbatons und die Schüler von Durmstrang" damit begann auch schon das ganze Spektakel. Die Schüler und Schülerinnen der beiden Schulen führten ein Programm durch und die Hogwartsschüler waren völlig fasziniert. Ich schaute kurz zu Kalea, doch diese ignorierte das Szenario und las in ihrem Buch. Der Abend verlief noch weiter so und Professor Dumbledore erläuterte noch die Regeln für das kommende Turnier und die Teilnahmebedingungen. Salazar sei Dank, konnte ich nach dieser Ansprache die Große Halle verlassen und endlich in mein Zimmer gehen.

I am not mine, that's the problem - a Theodore Nott FanfictionWhere stories live. Discover now