Kapitel 11 - Der fehlende Schlüssel

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Robin hob die Hand und ließ die Faust auf das Holz prallen

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Robin hob die Hand und ließ die Faust auf das Holz prallen. Die Tür erzitterte unter seinen Schlägen, dann griff er nach dem eisernen Ring und drückte dagegen. Er hatte mit Wachen vor der Pforte gerechnet oder damit, dass sie wenigstens verschlossen wäre. Sollten die Wachen nach den vorherigen Diebstählen nicht alarmierter...?

„Stehen bleiben!"

„Eine Bewegung und wir schießen!"

Klingen surrten, als sie gezogen wurden und gespannte Armbrüste blitzten ihnen aus dem Raum entgegen. Robin hielt wie vom Blitz getroffen inne und Marian ließ vor Schreck beinahe die Kiste fallen.

Roger war hinter dem Schreibtisch aufgesprungen. Neben ihm standen zwei Wächter mit großen Armbrüsten. Neben der Tür flankierten zwei weitere Männer den Raum. Es war offensichtlich eine Falle!

'So viel zu dem genialen Plan', dachte Robin angespannt.

Sein gesamter Körper verkrampfte sich. Er machte einen halben Schritt zur Seite - gerade so weit, dass er sich in die Schusslinie der Schützen und Marian begab.

Marian blieb jedes Wort, das ihr eingefallen wäre - selbst wenn ihr Verstand die Situation hätte so schnell erfassen können - im Halse stecken.

„Haben wir dich endlich, Hood!"

'Wie konnten sie das wissen?', fragte sich Marian und spürte ihre Handflächen kalt und klamm werden. Ihr Mund wurde mit einem Mal staubtrocken.

Dann fiel der Blick des haken-nasigen Steuerzählers auf die Wappenröcke. Und plötzlich änderte sich seine Haltung.

„Was...?", murmelte Roger und dann ließ er sich plötzlich stöhnend zurück in den Stuhl fallen. „Verflucht noch eins. Wir dachten, ihr wärt der verdammte Bastard Hood!" Roger fuhr sich über das Gesicht und nun lockerten sich auch die Haltungen der anderen Wachen. Die Armbrustschützen ließen die Waffen sinken und die Anspannung im Raum verschwand, als hätte man die Zügel eines zu eng geführten Rosses losgelassen. Zwei Wachen lachten sogar leise, während Schwerter zurück in die Scheiden geschoben wurden.

Marian stieß ein bemüht leichtes Lachen aus, obwohl ihr ein faustgroßer Klos in der Kehle zu stecken schien. Es war ein trockenes und heiseres Lachen - trotzdem kam es ihr verräterisch hoch vor.

Zum Glück schien Robin sich schneller wieder zu fangen.

„Wir bitten um Verzeihung. Wir kommen nur, um die Steuern in die Schatzkammer zu bringen", meinte er und Marian ächzte kurz angestrengt auf, als er die Truhe wie zum Beweis höher anhob.

„Jaja", Roger winkte die beiden zu sich heran und deutete auf die Säcke, die neben dem Schreibtisch gestapelt waren. Auf allen prangte das Zeichen des Löwen, das Wappen des Königshauses. Münzen stapelten sich auf der Platte des Tisches und schimmerten im Licht. Alle nebeneinander angeordnet und ausgezählt.

Die Königin von Pfeil & BogenWhere stories live. Discover now