Infinite Nightsky - ohne Namen

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Dieser Oneshot stellt es dem Leser frei, wen er sich dabei vorstellen möchte.



Die Nacht ist kalt und klar. Eine dünne Sichel des Mondes ist die einzige Lichtquelle mitten in den Hügeln Schottlands. Es ist beinahe gespenstisch still, nur ab und zu dringt ein Geräusch aus dem verbotenen Wald. Das Schloss liegt einsam da, gross und mächtig. Auf dem höchsten der Türme, dem Astronomieturm, hält sich jemand auf. SIE steht oft alleine hier oben und geniesst die Stille. Der sanfte Nachtwind streicht über ihr Gesicht, wie eine Feder, während ihr Blick nach oben, zu den Millionen von Sternen gerichtet ist. SIE hört leise Schritte von hinten, doch SIE dreht sich nicht um. Die Schritte kommen noch näher, bis sie schliesslich die Wärme eines anderen Körpers spüren kann. Zwei starke Arme, die sich um sie legen. Ein Duft, der sie genauso einhüllt wie die Umarmung. SIE schliesst die Augen, lehnt sich an die Person. ER wollte eigentlich nur die Sterne betrachten, als ER sie sah. ER kann nicht widerstehen, sie in seine Arme zu schliessen, und geniesst, wie sehr SIE sich bei Ihm fallen lässt. Sie beide wissen, dass es nur für ein paar Stunden anhält, bevor der neue Tag anbrechen wird und sie beide so tun werden, also ob genau diese Stunden nie gewesen wären.

ER weiss nicht mehr genau, wann genau es begonnen hat, dass sie ihre Nächte miteinander unter den Sternen teilen. ER weiss nur, dass es ihm gut tut und ER mittlerweile beinahe abhängig ist davon – von IHR.

Die erste Nacht ist ihm noch gut in Erinnerung. Damals stieg ER auf den höchsten Turm von Hogwarts, weil ER nicht schlafen konnte. Die Sterne waren schon immer ein beruhigender Anblick für ihn, mit ihrer stummen Beständigkeit in den unendlichen Weiten von Zeit und Raum. Stufe für Stufe war ER näher an die Plattform des Turmes gekommen und hatte schliesslich durch die kleine Luke die grosse Fläche betreten. Hier oben war es, bis auf die Geräusche aus dem verbotenen Wald, völlig still, während der Mond sein silbernes Licht auf die Szenerie warf. In diesem Licht hatte IHR Schatten etwas Magisches an sich gehabt, beinahe hatte es gewirkt, als würde SIE mit dem Schein verschmelzen. Der Anblick hatte ihn verzaubert, und ER hatte den Drang verspürt, diesen Moment mir ihr zu verbringen. Seine Schritte waren beinahe geräuschlos, ER wusste genau, dass sie ihn dennoch bemerkte. Nur wenige Zentimeter von ihr entfernt stoppte ER in seinem Schritt, wollte sie nicht einfach ohne ihr Einverständnis berühren. Hinter ihr blieb ER so stehen, und ER wusste im Nachhinein nicht genau, wie lange sie dagestanden hatten, ohne sich zu berühren oder auch nur einen Laut von sich zu geben. Irgendwann waren sie beide gegangen, dass stumme Einverständnis über ihrer beider Stillschweigen zwischen ihnen in der Luft hängend.

Die Differenzen zwischen ihren Häusern waren zu gross, als dass sie beide offen zu dieser seltsamen Verbindung hätten stehen können. An einem Punkt hatte ER angefangen, zuerst eine Hand auf ihrer am Geländer abzulegen, bis sie von sich aus so nahe an ihn herangerückt war, dass ihr Rücken seine Brust berührte. Von diesem Moment an hatte es sich etabliert, dass ER sie mit seinen Armen umschloss und ihr diese Sicherheit schenkte, die sie so nur in diesen wenigen Stunden jeder Nacht erfuhr.

Harry Potter Oneshots (German)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt