Kapitel 15

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~Yoongi~

Rückblick Vorabend

Als der Film startete, saß Jimin mit so viel Abstand neben mir, dass ich kurz meine Lippen zusammenpresste, weil es mir einfach missfiel. Was war nur mit ihm los? Früher war er so anhänglich und jetzt hatte ich das Gefühl, dass er gar nicht weit genug von mir weg sitzen konnte. Seine Körperhaltung wirkte angespannt. Warum entspannte er sich nicht einfach ?

Immerhin waren wir hier alle zusammen, es war sein zuhause und wir seine Familie. Bei den vielen Gedanken, die gerade in meinem Kopf herum spuken, kann ich mich gar nicht richtig auf den Film konzentrieren. Immer wieder gleitet mein Blick zu Jimin, wie er so angespannt sitzt und sich auf den Film konzentriert.

Ist doch nicht zum aushalten! Ich stand auf, tat so, als wenn ich zur Toilette müsse gehe ins Badezimmer. Dort fasse den Entschluss, dass, wenn Jimin nicht von sich aus meine Nähe sucht, ich es eben in die Hand nehmen werde! Um das Alibi perfekt zu machen, betätige ich noch die Spülung, wasche mir die Hände und spritze mir noch etwas Wasser ins Gesicht, ehe ich einen Blick in den Spiegel werfe.

Was mache ich, wenn Jimin meine Nähe nicht möchte? Wenn er abblockt? Min Yoongi! Versuch es, mehr als das er es nicht will, kann nicht passieren. Und wenn es passiert, dann ist es eben so. Wer könnte es ihm verübeln? Ich trockne mir noch die Hände und das Gesicht ab, ehe ich wieder zu den anderen zurück gehe.

Zurück im Wohnzimmer, setze ich mich direkt neben Jimin, beobachte ihn aus dem Augenwinkel. Ich konnte Verwunderung in seinen Augen sehen, immerhin war ich eigentlich nicht der Typ der touchy wurde. Ich richte meine Augen wieder auf den Fernseher. Nun ja, mehr oder weniger, denn aus dem Augenwinkel sehe ich immer wieder zu Jimin, der immer noch angespannt wirkt.

Innerlich seufze ich tief auf. Normalerweise hätte ich jetzt schon längst seinen Kopf auf meiner Schulter gehabt. Vielleicht, wartete er darauf, dass wir alle in Aktion treten. Sei mutig! Trau dich Yoongi!

Ich werde ein bisschen nervös, mein Herzschlag fängt an, sich leicht zu beschleunigen. Was war ich denn bitte? Ich Teenager?! Langsam legte ich meinen Arm auf der Lehne der Couch ab und meine Hand berührt leicht den Hals von Jimin.

Den Blick weiter auf den Film gerichtet, sehe ich am Rande meines Blickfeldes, wie Jimin seinen Kopf bewegt, meinen Arm sieht und ich glaube, ein kleines Lächeln auf seinen Lippen sehen zu können. Irgendwann fange ich an, seinen Hals am Übergang zur Schulter zu streicheln, wie ich es immer schon gemacht habe und kann spüren, wie sich Jimin langsam anfängt zu entspannen.

Mir ein erleichtertes aufatmen verkneifen, mache ich weiter, freue mich, dass ihm meine Nähe wohl doch nicht unangenehm ist. Kurz runzle ich verwirrt meine Stirn, denn ich sehe, wie er nach dem Haargummi um sein Handgelenk greift und er es flitschen lässt. Ich richte meinen Blick von seinem Handgelenk zu seinem Gesicht und kurz darauf sieht er mich auch an, als ich zusätzlich auch aufhöre ihn zu streicheln.

„Alles okay? Soll ich aufhören?“ frage ich ihn leise und habe fast schon das Gefühl ihn anzustarren. Hektisch schüttelt er seinen Kopf und er bekommt leicht rote Wangen. Wie süss! „Nein! Äh…nein, alles gut. Ich…bin es nur nicht gewöhnt. Bitte mach weiter.“ bekomme ich als Antwort. Mein Gesicht hellt sich auf und ich fange wieder an ihn zu streicheln.

Ganz ehrlich, wenn mich irgendwer morgen fragen würde, worum es in den Filmen ging…absolut keine Ahnung. Ich habe das Gefühl, dass sich jede Faser meines Gehirns und meines Körpers nur auf Jimin konzentriert. Ich genieße es. Mir wird jetzt wieder einmal klar, wie sehr ich ihn eigentlich vermisst habe.

Bad DecisionOnde histórias criam vida. Descubra agora