Dosenverschluss

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(Diese Geschichte spielt zeitlich vor der Woodshill Reihe und in der Jugend unserer Protagonisten)

Vor 7 Jahren

Meine Finger zupften an der dünnen Saiten der Gitarre, während ich mit meinen Fuß leicht den Takt mit wimpte

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Meine Finger zupften an der dünnen Saiten der Gitarre, während ich mit meinen Fuß leicht den Takt mit wimpte. Meine Augen schweiften über die Gäste des frisch eröffneten Dinners, aber ich nahm kein Gesicht so wirklich wahr, sondern meine Augen blieben immer wieder an einer ganz bestimmten Person hängen.

Ihre rot-braunen Locken flossen ihr über die Schultern über ihren zierlichen Rücken. Ihre schmalen Hände umschlossen das Mikro, während sie sang und den Raum mit ihrer Stimme erfüllte. Für den Moment zählte nur sie für mich. Nur ihre Stimme und ihr Lächeln, was auf ihren Lippen lag, wenn sie mir einen Schulterblick zu warf.

Sie war so nervös gewesen, bevor wir aufgetreten sind. So nervös, dass ich fast damit rechnete, das sie doch noch absagen würde. Aber hier stand sie. Ab dem Moment als ich die Melodie angespielt hatte, entspannte sich ihre Körperhaltung und ihre Hände hörten auf zu zittern. Sie gehörte auf die Bühne. Das wusste ich schon ab dem Moment, als wir in dieses Musikprojekt in der Schule zusammen gesteckt wurden und sie das erste Mal unsicher an meiner Tür geklingelt hatte.

Das Lied verklang langsam und meine Hände ruhten auf den hellen Holz meiner Gitarre, auf welche ich etliche Sticker von den verschiedensten Bands geklebt habe. Applaus erklang und ich schwang mich von dem Hocker, auf welchem ich gesessen habe und trat neben Lou, welche mich mich roten Wangen anlächelte.

Ihre grünen Augen funkelten glücklich und ich hatte das Bedürfnis sie in die Arme zu schließen, jedoch unterdrückte ich den Drang. Wir waren ein Duo auf der Bühne und Freunde dahinter, mehr nicht.

,,Ich hab dir gesagt, sie werden dich lieben", hauchte ich ihr zu und ihre Wangen verfärbten sich noch etwas dunkler. ,,Uns", berichtete sie mich verlegen und nahm dankend die Fantadose entgegen, die ihr Livi reichte. Livi hatte das Dinner vor ein paar Wochen eröffnet und hat uns gebeten diesen Samstag aufzutreten, da Ella ihr anscheinend von unserem Auftritt letzte Woche auf dem Schulfest erzählt hat.

,,Ihr wart super", lobte uns Livi lächelnd und ich nahm ihr die Dose ab ,,ihr solltet öfter hier spielen." Sie lächelte uns warm an, bevor sie sich wieder den Gästen zu wand.

,,Wäre sicherlich nicht schlecht ein bisschen Geld dazu zu verdienen oder?", fragte ich und sah wieder zu Lou, die gerade etwas verloren wirkte, als sie von mehreren Leuten mit Komplimenten über ihre Stimme belagert wurde. Vermutlich hat sie meine Frage gar nicht war genommen.

Sie lächelte etwas schüchtern, bevor sie sich bei jeden bedankte, während sie sich etwas nervös an ihrer braunen Strickjacke zupfte. Lou war unscheinbar und stand nicht gerne in der Menge. Bis zu dem Musikprojekt hatte ich sie bisher auch übersehen, um ehrlich zu sein.

Aber seitdem ich sie jedoch Mittwochabend sah, wanderte mein Blick immer auf den Schulflur automatisch zu ihren roten Haaren und den großen schwarzen Kopfhörer, die sie immer trägt, wenn ihr die Welt zu viel wird und sie in der Welt der Musik abtaucht.  Dabei habe ich sie schon oft erwischt, wie sie stumm ihre Lippen bewegte und wieso auch immer, catchte es mich.

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