Kapitel 1

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Jungkook

Die schrillen Töne meines Weckers rissen mich aus meinem unruhigen Schlaf.

War das ein Segen oder ein Fluch?
Jedenfalls war ich froh, endlich bewusst meine Lage zu ändern, denn mein Nacken schmerzte, was wohl die Schlussfolgerung einer falschen Schlafposition war.

Noch immer schlaftrunken richtete ich mich auf und setzte mich an die Bettkante.
Ich ließ meinem Körper und Gehirn einige Augenblicke, völlig zu erwachen, ehe ich begann, ein angemessenes Outfit für den heutigen Tag zu suchen.

Es war der erste Tag, an dem ich wieder in Busan eine öffentliche Einrichtung besuchte.
Ich habe die letzten zwei Jahre in Japan verbracht, denn ich brauchte dringend eine Auszeit.
Es war erholsam, den gewohnten Alltagsstress hinter sich zu lassen und in einer neuen Umgebung zu leben.
Ich konnte mir eine kleine Wohnung leisten und verdiente mir das Geld mit einem kleinen Job als Kellner.
Es genügte völlig, um sich auszuruhen, außerdem beherrschte ich die japanische Sprache.

Trotzdem war es von klein auf mein Traum, in Busan zu studieren und diesen wollte ich mir nicht vermiesen lassen.
Ich liebte die Fotografie und das kreieren von Kunst.
Das ist der Grund, weshalb ich zurückkehrte.
Zusätzlich bin ich hier aufgewachsen, es war tatsächlich eine schöne Stadt.

Nervös tippte ich auf meiner Tasse, gefüllt mit Kakao herum und versuchte, meinen Appetit zu erregen, aber vergebens.
Somit entschied ich mich dazu, mein belegtes Brötchen einzupacken und mitzunehmen.
Das unangenehme Kribbeln in meinem Bauch und der Kloß in meinem Hals ließen mich keinen Bissen runterschlucken.
Ich hatte nur einen zehnminütigen Fußweg zu der Universität meiner Träume, weshalb ich mir keine Eile machte.

Da mir noch ein wenig Zeit zur Verfügung stand, erschien mir der Einfall, ein bisschen durch die Straßen von Busan zu schlendern.
Die frische Morgenluft möge mir gut tun.
Eine angenehme Brise wehte mir entgegen und der leckere Duft von frischgebackenen Brötchen verirrte sich in meiner Nase.
Die Bäckerei, die ich in meiner Kindheit am liebsten besuchte, konnte die Bewohner der Stadt also noch immer mit ihren Köstlichkeiten und geheimen Spezialitäten beeindrucken.

Die nostalgische Gegend, die dazu gehörigen Geräusche und der schöne Sonnenaufgang beschafften mir eine Gänsehaut.
Mittlerweile lief ich mit gezieltem Weg zur Universität.
Ich musste eine Brücke überqueren, die sich tief in meine Erinnerung eingebrannt hatte.
Einige Liebesschlösser befanden sich hängend am Gitter der Absperrung.

Damals war ich so begeistert davon, dass meine Mutter mir ein eigenes Schloss schenkte, jedoch hing ich es nicht auf, dafür war es zu kostbar.
Durch den Regen würde es rosten und konnte beschädigt werden.
Ich hielt es in Sicherheit, wie einen Schatz.
Mit einem Seufzer über die alten Erinnerungen, wollte ich meinen Gang fortsetzen, bis mir eine Person in den Blick stach.

Hate to Love // Taekook Where stories live. Discover now