ten - 10

200 11 0
                                    

D A M I A N O

Mit meinem Shirt wischte ich mir über die verschwitzte Stirn und ignorierte den Gedanken, wie ich meinen verschwitzten Körper an Lina's presste. Sie schwirrte schon seit Monaten in meinen Gedanken rum und die letzte Zeit extrem, seit dem sie den Kontakt abgebrochen hatte. Ich verstand nicht, was ihr Problem war und wieso sie mir sowas vorgeworfen hatte. „Damiano! Du kannst für heute Schluss machen. Tolle Show." rief Gabby mir zu und zwinkerte, während ich ihr zuwinkte und mich mit ein paar weiteren Kollegen in die Umkleide begab. Ich zog mir die Jeans und Boxershorts aus, ehe ich mich unter die Dusche stellte und den Gesprächen von den anderen lauschte. „Damiano, bliebst du die nächste Zeit hier oder geht es weiter auf Tour?" fragte Mario mich. „Nein, ich bleibe hier und unterstütze Gabby. Und wie sieht's bei euch aus?" fragte ich und schäumte meine Haare ein. „Bald geht es nach New York. Gabriel, Liam und ich fahren. Die anderen teilen sich unter Washington und Miami auf." erklärte er, während sich Liam mit ins Gespräch mischte und wir weiter sprachen. Ich war als Erster fertig und verabschiedete mich, da ich es eilig hatte. Ich zog mir eine helle Jeans, mit einem T-Shirt und einer Lederjacke an, bevor ich in meine Sneaker schlüpfte und meine Tasche packte.

Draußen angekommen, lief ich zu meinem Wagen, in den ich erstmal meine Tasche packte und mich dann selber hinter's Steuer setzte. Ich schaltete meinen BMW an und fuhr direkt los, während die Straßen Londons an mir vorbei flogen und ich an unserem Treffpunkt stehen blieb. Jack lehnte sich an seinen BMW, während Max vor ihm stand und sie sich unterhielten. Mikolaj lehnte sich an sein Motorrad und schaute sich um, ehe seine Augen bei mir hielten und er anfing zu rufen. Viele Köpfe drehten sich zu mir, weshalb ich den Motor ausschaltete und ausstieg. „Damiano!" schrie jemand, denn ich nicht kannte. Ich lief zu meinen Jungs und begrüßte ein paar Weitere auf dem Weg dorthin. Musik dröhnte aus vielen Boxen und immer mehr Autos kamen dazu, während Männer miteinander sprachen und leicht bekleidete Mädels dazwischen standen und sich wie Huren präsentierten. „Da ist unser Stripper." begrüßte Jack mich lachend und klatschte mich ab. Max tat es ihm nach und klopfte mir noch auf dem Rücken, ehe ich zu meinem Liebling kam und ihn auch abklatschte. „Na, mein Süßer?" zwinkerte ich und hörte ihr lachen. „Hör auf damit, sonst denken diese Idioten noch, ich wäre Schwul." grinste er und fragte mich ein wenig aus, was zu einem Gespräch führte. „Wie läuft die Arbeit?" fragte er und musterte mich interessiert. Seine blonden Haare waren gestylt und seine blauen Augen durchbohrten mich. „Gut. Ich war jetzt in Amerika." antwortete ich und sah ihn nicken. „Lief hier alles gut?" fragte ich und sprach nur von einer Person. „Soweit, ja." antwortete er und nickte hinter mich, weshalb ich mich umdrehte und die Augen rollte. Der knallig grüne Porsche kam langsam angefahren und blieb mitten auf der Straße stehen. ‚What's The Difference' von ‚Dr. Dre, Eminem' fing an zu spielen und viele fingen zu jubeln und kreischen. „Wenn man vom Teufel redet." sagte Mik, worauf ich nickte und gerade weiter sprechen wollte. Doch Noah hatte noch nie Verständnis dafür, wenn die Aufmerksamkeit mal nicht auf ihm lag.

„Na, wenn haben wir den hier?" rief genau dieser und ließ mich somit kurz erstarren, was ich mir aber nicht anmerken ließ. Ich drehte mich um und grinste ihn spielerisch an. „Damiano ist hier. Und sonst, weiß ich nicht. Musst du rum fragen, machst du doch so auch gerne." knurrte ich und hörte ihn Lachen. „Wie immer charmant und äußerst humorvoll. Wie war es in LA?" fragte er und verschränkte die Arme vor der Brust. Ich ignorierte meinen schnellen Herzschlag und Puls, da ich ruhig mit ihm reden sollte. „Wie immer der allwissende." erwiderte ich und hörte ein paar Leute neben mir Lachen. Er zeigte mir seinen Mittelfinger und rollte mit den Augen. „Wie auch immer. Wie geht es deinem Mädchen?" fragte er und wusste, wie man mich provozierte. „Gut." antwortete ich und hob mein Kinn an.

„Echt?" fragte er und ich merkte, dass er mehr wusste, als er sollte. Ich ging auf ihn zu und legte meine Hand auf seine Schulter, bevor ich zudrückte und seinem Ohr näher kam. „Noch einmal erwähnst du sie und du wirst sehen." fauchte ich und musterte sein grässliches Grinsen, dass wie ein Magentritt war. „Ich denke nicht, dass Catalina es auch so sieht. Sie meinte doch, du sollst dich ficken. Oder nicht?" hauchte er, sodass nur ich das hören konnte. Ich ließ kurz von ihm ab, drehte mich aber direkt wieder um und schlug ihm ins Gesicht. Er blieb wie angewurzelt stehen, spuckte auf den Boden und drehte sich mit dem dreckigsten Grinsen wieder zu mir. „Nimm noch einmal ihren Namen in den Mund und ich bringe dich um, Noah." brüllte ich und merkte, wie ein paar Handy Lichter auf uns gerichtet waren. „Da ist aber jemand tief gefallen. Sag mir, Damiano. Fühlt sie sich gut an?" fragte er und provozierte mich, doch dass reichte mir, um mich auf ihn zu stürzen. Ich setzte mich auf ihn und schlug immer wieder auf ihn, doch natürlich wehrte er sich. Er rollte uns um und saß kurz auf mir, doch ich nahm meine Kraft zusammen und schlug ihm so hart ins Gesicht, dass er seinen Kopf zur Seite drehte und abgelenkt war. In dem Moment drehte ich uns und schlug auf seine Nase, bis mich jemand von ihm riss und er liegen blieb. „Warte ab, Noah!" brüllte ich und schaute grinsend auf ihn runter, ehe ich das Blut in meinem Mund neben ihn spuckte und mich aus den Armen riss. Gerade als ich in mein Auto steigen wollte, ertönten Polizeisirenen und alle fingen an zu rennen. Ich stieg schnell ein und fuhr los, sah aber kein Streifenwagen hinter meinem.

Ich strich mir über die blutige Lippe, ehe ich auf zischte und es in Ruhe ließ. Als ich durch die Tore zu meinem Anwesen fuhr, schnallte ich mich ab und parkte den Wagen in der Garage. Die Tore schlossen sich, genauso wie die Garage. Ich stieg aus dem Wagen und nahm noch meine Tasche aus dem Kofferraum. Meine Beine führten mich ins Haus direkt in die Küche, wo ich Ella schnurren hörte. Als sie mich sah, miaute sie und sprang von dem Küchenhocker. Ich hockte mich hin und wollte sie gerade streicheln, als ich meine blutigen Knöcheln musterte und wusste, dass ich alles säubern und einbinden musste.

Genau das tat ich und lag dann im Bett und hielt mein Handy in der Hand. Das Video war bereits auf Instagram, aber das interessierte mich wenig. Ich wählte die Nummer von Catalina, doch keiner ging ran, so wie die letzten Tage. Ich schrieb ihr nochmal, obwohl ich wusste, dass sie meine Nummer blockiert hatte. Gerade als ich die Nachricht abgeschickt hatte, zeigte sich eine Nachricht aus unserem Gruppenchat, weshalb ich auf diesen klickte und mir die Nachricht durchlas.

Damiano Sazòn ist verliebt. Wer ist den die glücklich? ;)

Ich rollte mit den Augen und schickte genau diesen Emoji zurück.

Ach komm schon, Süßer. Erzähl uns von ihr.

Schrieb Mikolaj und brachte mich zum Schmunzeln, weshalb ich ihm antwortete und mein Handy danach ausschaltete, um schlafen zu gehen, denn morgen wäre ein weiterer Tag und ich müsste Fit beim Training sein.

Ich erzähle euch von ihr, wenn sie meinen Nachnamen trägt.
__________________________
Voten und Kommentieren nicht vergessen!

Fill my heart and me...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt