Chapter 2

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"Peter?"

Der angesprochene drehte sich ruckartig um. Ein wenig zu schnell, denn ihm wurde sofort schwindelig. Kein wunder, er hatte kein Abendbrot gegessen und war gerade durch halb Rocky Beach gerannt.

"Bob", hauchte Peter außer Atem. Bob lehnte sich aus dem Fenster, er hatte sich gerade eine Zigarette zwischen die Lippen gelegt und war im Begriff sie anzuzünden.

Eine Weile schauten sie sich einfach nur an. Das einzige was man hörte war das klicken vom Feuerzeug und schließlich das Knistern von der Zigarette, als Bob den ersten Zug nahm. Er vernahm Bobs Atem jedes Mal, als er Luft ausstieß und der Rauch den Nachthimmel erfüllte.

"Was machst du hier?", fragte Peter schließlich, um der unangenehmen Stille zu entfliehen.

Belustigt sah Bob ihn an: "Ich wohne hier?" Was auch sonst, Peter hätte sich selber eine reinhauen können.

"Ah ja, stimmt", Peter räusperte sich und fummelte Nervös mit seinen Händen an seinem Oberteil herum.

"Ist alles okay?", fragte Bob nun und legte den Kopf schräg in seine Hand und die Stirn in Falten.

"Ja", kam es wie aus der Pistole geschossen zurück, doch als Bob noch fragend die Augenbrauen hob, brach Peter.

"Nein, nein gar nichts ist okay ich... können wir reden?", als Antwort machte Bob ein paar Schritte von seinem Fenster weg und Peter verstand die Einladung. Ohne Probleme zog er sich an der Fensterbank hoch und schwang sich das, verhältnismäßig warme, Zimmer.

Bob deutete Peter sich auf seinen Schreibtischstuhl zu setzten, während er selber am Fenster stehen blieb und die Zigarette nach draußen hielt. Als ob das viel an dem prägnanten Geruch machen würde. Und es wäre natürlich auch überhaupt nicht auffällig, wenn am nächsten Morgen plötzlich Asche vor Bobs Fester im Gras liegt.

'Das waren bestimmt die Nachbarn und der Geruch muss durch mein offenes Fenster hinein gekommen sein, Mom' Peter konnte Bob in seinem Kopf scheinheilig reden hören, mit passendem Blinzeln und Hundeblick. Wie er es schaffte, seine Eltern zu belügen, ohne auch nur eine Spur von Röte in seinem Gesicht zu haben, war Peter immer noch ein Rätsel.

Draußen war es nun wirklich Stockdunkel, nur die Schreibtischlampe spendete ihnen Licht. Ein rotes Tuch war darüber gehängt und tauchte das Zimmer in orangenes Licht. Das war Peter eindeutig lieber, als das grelle Gelb, in dem die Lampe sonst immer leuchtete. Innerlich machte er Bob ein Kompliment, für diese geniale Idee.

"So, was liegt dir denn auf dem Herzen, dass du mitten in der Nacht angerannt kommst und gefühlt eine halbe Stunde vor meinem Haus stehen bleibst?", Bob sagte es überhaupt nicht vorwurfsvoll, eher besorgt.

"Das hast du gesehen?", seufzte Peter kaum hörbar mit einem, "So lange war das nun auch wieder nicht", hinterher.

Bob nahm einen weiteren Zug und drehte seinen Kopf ein wenig, um den Rauch aus seinem Fenster zu pusten.

Peter beobachtete ihn von der Seite. Sein Profil war perfekt, seine Kieferparte sah aus wie die von einem Supermodell, seine Nase war gerade, doch gegen Ende ein wenig geschwungen und seine Lippen sahen so weich aus wie Wolken.

"Ich habe gedacht du hast aufgehört", Peter deutete mit dem Kopf auf Bobs Zigarette. Nicht die Art, auf die er das Gespräch eigentlich anfangen wollte, aber immerhin hatte er überhaupt etwas gesagt.

"Habe ich eigentlich auch", Bob drückte die Zigarette aus und ließ den Stummel achtlos ins Grass Fallen. Er schloss das Fenster mit einem etwas zu lautem klicken und lief rüber zu seinem Bett, während Peter die Augenbraue hob. Was auch immer das bedeuten sollte.

when you sleep (Shandrews)Opowieści tętniące życiem. Odkryj je teraz