Chapter 3

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Das Gewicht auf seinem Kopf wurde entfernt und keine Sekunde später spürte er etwas warmes auf seinen Fingern.

Bob hatte seine Hand genommen, sie roch nach Rauch und lag direkt vor seinem Gesicht auf seiner eigener. Während sie sich langsam ineinander verflochten, starrte Peter mit leicht geöffnetem Mund darauf, als könnte er gar nicht fassen, dass es tatsächlich seine Hand war, die hier in Bobs lag.

Bevor er die Situation verarbeiten konnte, fing Bob an zu sprechen: "Was ist der wahre Grund, warum du hier bist Pete?" Jedes Mal wenn Bob diesem Spritzname benutzte, könnte Peter dahinschmelzen. Gleichzeitig wusste er aber, dass Bob das nur tat, wenn sie sich in einer ernsten Situation befanden, er ihn necken wollte oder er sich ganz einfach Sorgen machte.

In diesem Fall würde Peter eher auf ersteres oder letzteres Tippen, denn wie er sich momentan verhielt, war wirklich nicht mehr normal. Er wollte mit Bob über seine Gefühle sprechen, nicht in seinen Armen liegen und zittern.

Peter drückte Bobs Hand, die immer noch in seiner eigenen lag, fest und legte sie an seine Brust, während er sich aufrichtete und nun neben Bob kniete. Nur ein Bein müsste er noch vor sich anwinkeln, dann könnte er ihm gleich einen Heiratsantrag machen. Genau das würde jetzt noch fehlen. Super Idee, Peter.

"Du willst den wahren Grund wissen?", fragte er und ärgerte sich gleich darauf, dass er einfach nur Bobs Aussage wiederholt und nichts besseres auf Lager hatte. Der dritte Detektiv nickte, richtete sich ebenfalls auf und sah ihn auffordernd an.

"Kelly denkt, dass ich in dich verliebt bin", der Blickkontakt zwischen ihnen war so intensiv, dass Peter erst bemerkte, dass er es ausgesprochen hatte, als Bobs Augen sich erschrocken weiteten.

Auch seine eigenen Augen wurden groß. Er hatte es wirklich gesagt, er hatte es ihm endlich gesagt... ja und was nun? Das hatte er sich natürlich noch nicht überlegt. Außerdem hing es auch ganz von Bobs Reaktion ab, was jetzt passierte.

Dieser hatte seine Augen immer noch weit aufgerissen und starrte fast schon hilflos zwischen der Wand, der Bettdecke, dem Boden und seiner Hand, die weiterhin auf Peters Brust lag, hin und her. Sein eigenes Zimmer schien ihm plötzlich sehr interessant vorzukommen, denn er betrachtete alles so, als würde er es zum ersten mal sehen. Doch Peter erkannte dass er eigentlich nur alles tat, um ihm nicht mehr in die Augen blicken zu müssen.

Er wurde langsam immer nervöser und ungeduldiger. "Bob?", fragte er, es war nur ein hauchen.

Aus dem nichts entriss dieser sich von Peters Griff, strampelte sämtliche Kissen und Decken von sich und sprang viel zu hektisch von dem Bett auf.

Der lange, graue Pullover, hing ihm bis zu seinen Knien, sodass die kurze, schwarze Hose darunter praktisch gar nicht mehr zu sehen war. Mit seiner schmalen Statur und seinen dünnen, blassen Beinen, die viel zu lang für seinen restlichen Körper waren, sah er schon fast gespenstisch aus. Doch dieser Eindruck viel schnell wieder weg, wenn man sich seine Haltung uns sein Gesicht ansah.

Man konnte deutlich erkennen, dass Bob Probleme damit hatte sich auf den Beinen zu halten. Er zitterte nun schon viel mehr, als Peter es vor weniges Sekunden tat. Sein Gesicht war erhitzt, seine blonden Haare verstrubbelt und er wirkte so aufgewühlt und hilflos, dass Peter den kleinen Jungen am liebsten gleich wieder in seine Arme schließen wollte.

"Warum bist du dann hier und nicht bei ihr?", Bob warf seine Arme in die Luft, seine Stimme brach. Peter konnte gar nichts antworten bevor Bob fortfuhr, "Stimmt es denn?"

"Ich weiß es nicht", brachte Peter außer Atem hervor, "Ich... ich glaube schon" Er hatte mit vielem gerechnet, aber definitiv nicht dem was hier gerade vor sich ging.

when you sleep (Shandrews)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt