Die Wahrheit tut weh (Good Omens)

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Ships: Ineffable Husbands (Crowley x Aziraphale)

GROSSE SPOILER FÜR GOOD OMENS STAFFEL 2! Der Oneshot spielt nach dem Finale. Semi angsty.

Wer das Fandom nicht kennt ->

Die Wahrheit tut weh
Crowley war fort. Und Aziraphale wusste, er würde nie wieder zurückkehren.

Schließlich war es der Engel gewesen, der seinen rothaarigen Freund dort vor dem Buchladen hatte stehen lassen um sich voll und ganz seiner Karriere zu widmen. Und das gerade an einem Zeitpunkt, an dem der Dämon ihn mehr denn je brauchte. Aziraphale konnte es ihm nicht übel nehmen, er an seiner Stelle hätte sich vermutlich genau so verhalten.

Dabei hatte es der Engel nur gut gemeint, er hatte so gehofft eine gemeinsame Zukunft mit Crowley als Engel im Himmel verbringen zu können. Alles wäre so wie früher, und sie würden gemeinsam über den Himmel regieren...

Mittlerweile war Aziraphale klar, wie absurd diese Idee war. Niemals würde jemand wie Crowley sich im Himmel wohl fühlen, geschweige denn wieder fröhlich zu seiner Identität als Engel zurückkehren. Der blonde Lockenkopf konnte sich nur ausmalen wie sehr der andere den Himmel und all seine Bewohner hassen musste, nach allem was er dort durchlebt hatte.

Aziraphale erinnerte sich nur vage an die Zeit, als er mit dem Engel namens Raphael befreundet gewesen war. Es fühlte sich an, als wäre es eine komplett andere Person, ein anderer Charakter. Nun, vermutlich war es das auch. Wie dumm war es von ihm gewesen, einfach so anzunehmen Crowley würde freiwillig noch mal an den Ort seiner Albträume zurückkehren und dort mit ihm leben wollen.

Damals hatte Aziraphale noch gedacht, wenn er regieren würde, könnte er den Himmel ändern. So weit, dass sogar ein Crowley sich dort wohlfühlte. Aber dass der Engel in Crowley seit seinem Fall tot war, realisierte der Blonde erst viel, viel später.

Metatron hatte ihm so gut zugeredet, ihm Hoffnungen gemacht, und des Dämons Geständnis hatte ihn zusätzlich aus dem Gleichgewicht gebracht.

„Ich vergebe dir." Wirklich, etwas schlimmeres hätte der Engel kaum sagen können. Crowley könnte ihm das nie vergeben, und das wusste er. Er hatte mehr als 6000 Jahre Freundschaft zerstört, für einen Büroplatz im Himmel. Warum nur hatte er nicht auf den anderen gehört, war mit ihm durchgebrannt so wie Gabriel mit Beelzebub? Er wusste es nicht. Er wusste nur, es war zu spät für ihn.

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Es wäre eine Untertreibung zu sagen, Crowleys Herz wäre gebrochen. Nein, es war nicht nur gebrochen sondern in winzig kleine Stücke zerfetzt, durch den Dreck gezogen und dann achtlos weggeworfen worden. Zumindest fühlte es sich für ihn so an.

An jenem regnerischen Mittag sah er Aziraphale das letzte Mal hinterher. Wie er zusammen mit Metatron in Richtung Himmel ging. Der Engel hatte sich entschieden, und zwar nicht für ihre gemeinsame Seite. Crowley öffnete die Tür seines Bentley und stieg ein, um für immer von der Bildfläche zu verschwinden. Weit, weit fort. Er konnte das alles nicht mehr sehen, weder den Buchladen, noch London oder England überhaupt. Zu viele schmerzhafte Erinnerungen klebten an diesem Ort.

Crowley zog sich zurück, in ein winziges Penthouse in einer Kleinstadt Italiens. Es war ihm furchtbar egal wo er lebte, hauptsache weit weg von Aziraphale's Augen und überhaupt außer direkter Reichweite von Himmel und Hölle. Seine Pflanzen vertrockneten und sein Bentley begann zu rosten. Er verbrachte den ganzen Tag in seinem Zimmer, meistens schlief er, die restliche Zeit trank er oder vergnügte sich anderweitig, nur um ja nicht an den hübschen blonden Engel denken zu müssen.

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Jahre vergingen, Jahrzehnte, Jahrhunderte. Aziraphale war nicht als Erzengel anerkannt worden, immer wieder neue Ausreden bekam er aufgetischt warum Metatron sein Versprechen nicht hielt. Und so ging es im Himmel drunter und drüber, und Aziraphale ging es von Jahr zu Jahr schlechter. Dort oben war er einsam. Muriel war auf der Erde geblieben, die anderen Engel verachteten ihn, und er hatte die einzige Person von sich gestoßen die ihm wirklich etwas bedeutet hatte.

Und irgendwann hatte er genug. Genug vom Himmel, von all diesen hochnäsigen Engeln, die alles andere taten außer das Gute. Aziraphale sehnte sich nach Crowley, sein Herz tat weh wenn er an den Dämon dachte, an ihre gemeinsamen Abende im Ritz, an sein Lächeln und seine wunderschönen geschlitzten, gelben Augen. Und er wusste auch, dass er seine Chance verpasst hatte.

Aber im Himmel zu bleiben erschien ihm die schlimmste Option von allen, und deshalb beschloss der Blonde eines Tages, zurück auf die Erde zu flüchten. Nach Jahrhunderten Enthaltung endlich mal wieder Sushi zu schmecken, einen Tee zu trinken und Menschen zu sehen. Oh, wie hatte er das vermisst. All das hier unten verband er mit Crowley, der ihn gelehrt hatte die Erfindungen der Menschheit in vollen Zügen zu genießen.

So lange noch ein winziges bisschen Hoffnung bestand, ihn je wieder sehen zu können, würde Aziraphale ihm suchen. Und er würde ihn finden.

Teil 2?

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