× Es ist...

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... schon echt witzig, ich hätte das niemals gedacht.

Wer würde in seinem Leben schon über Trennungen froh sein? - Wenn man sich von Freunden trennen muss... wohl keiner.
Was man alles gemeinsam erlebt hat. Man hat gelacht, geliebt, getröstet, sich gewundert, nachgedacht, gelitten, geschaudert, sich gefreut... es sind so unendlich viele Erinnerungen, die bestehen.
Man hat sich zugehört, sich ermuntert, sich vielleicht auch gestritten, sich vertragen, sich misstraut, sich vertraut... und so geht es immer weiter.

Es gibt zwei Arten von Freundschaft. Die einen Freunde hat man, weil es wirkliche Freunde sind. Weil man sich auf sie verlassen kann, weil sie für dich da sind, wenn du sie brauchst. Weil sie dir aufhelfen, wenn du gefallen bist. Weil sie dich beraten, wenn du dir nicht sicher bist.
- Das sind häufig ein, zwei Leute in deinem Umfeld.

Dann gibt es noch Menschen, die nennen sich lediglich Freunde. Sie schenken dir etwas zum Geburtstag, sie gratulieren dir und sagen dir, dass du die beste Freundin auf der ganzen weiten Welt bist. Sie meinen es aber keinesfalls so. Sie müssen ihr Gewissen bereinigen.
In Wahrheit aber freuen sie sich nicht mit dir, sondern sind neidisch. Sie lachen nicht mit dir, sondern sie lachen dich aus. Sie benutzen dich, um anzugeben, um zu sagen, dass du ihre beste Freundin oder ihr bester Freund bist.
Sie freuen sich, wenn du auf die Schnauze fliegst, weil sie sich dann besser fühlen. Sie freuen sich insgeheim, wenn du eine schlechtere Note hast als sie, weil sie sich dann intelligenter fühlen. Weil sie jemanden haben, auf den sie herabblicken können. Damit sie sich mächtiger fühlen, weil sie es aus sich selbst heraus nicht schaffen. Sie stoßen dich ohne Skrupel aus einer Gruppe aus, wenn es gewinnverprechend ist.
Eigentlich sollten mir diese Menschen Leid tun. Eigentlich. Aber in Wahrheit bin ich froh endlich meine Ruhe vor ihnen zu haben. All die Jahre war ich mit ihnen zusammen, eingesperrt in einem Raum, neben ihnen sitzend. Man übersteht diese Phase nur, wenn man sich ihnen entweder anpasst, oder sich soweit von ihnen entfernt, sowohl physisch als auch psychisch, dass man für Außenstehende wohl als arrogant abgestempelt werden würde. Dieses Risiko jedoch gehe ich ein. Denn die Personen, an denen mir etwas liegt, und denen ich auch am Herzen liege, die wissen was Sache ist. Die kennen mich, jedenfalls sollen sie davon ausgehen.

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Und aus diesem Grund bin ich froh, wenn ich endlich frei bin und aus diesem Personenkreis aussteigen kann.

Lost vol. 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt