KAPITEL 08

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„Also es tut mir jetzt im Nachhinein leid, dass ich es dir so schwer gemacht habe. Ich konnte doch nicht wissen, dass du die Wahrheit sagst", entschuldige ich mich bei Ihm.

Aus dem Augenwinkel sehe ich, wie er nickt. Nachdem Jayden mir erklärt hat, worum es hier eigentlich geht, habe ich mich auch relativ schnell beruhigt Es hat dann auch nicht lange gedauert, dann hat mir Alex das Panzertape abgezogen und meine Hände befreit. Auch er hat sich für die Maßnahmen entschuldigt.

Mittleerweile sind wir wieder auf dem Weg zu mir nach Hause, mit meinen Einkäufen im Kofferraum. Wir haben schon sehr viel miteinander geredet, zum Beispiel hat mir Alex erzählt, dass er und Jayden kaum Kontakt haben.

Diese Kontaktsperre gehe anscheinend eher von Jayden aus, da Alex im Gegenzug sehr gerne mit ihm etwas unternehmen würde. Jedoch untermauert der von mir geliebte Mann das mit seinem gefährlichen Beruf. Er hätte Angst, dass dann jagt auf Alex entsteht und deshalb soll niemand von ihm wissen.

Eigentlich schon traurig, was er für seinen Beruf alles Opfern muss und zudem konnte er ihn sich nicht einmal aussuchen. Alexander hat mir auch erzählt, dass er hier in München lebt und Informatiker ist. Er arbeitet hauptsächlich von zu Hause und wird von anderen Firmen gebucht. Viele Hobbys hat er nicht, da er tatsächlich sehr viel arbeitet und wenn er nicht arbeitet, macht er Urlaub. So ein Leben hätte ich auch gerne-

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Bei mir zuhause angekommen, parkt Alex seinen Bugatti auf Neylas Parkplatz und reicht mir meine Einkäufe aus dem Kofferraum. Drinnen sitzt er sich sofort aufs Sofa und spielt mit seinem Handy, während ich all die Einkäufe aufräumen darf. Wie schön muss bitte so ein Leben sein?

Nach dem alles gemacht ist, setze ich mich mit zwei Tasse Tee in der Hand zu ihm auf das Sofa. Seine linke Augenbraue hebt sich und betrachtet die gefüllten Tassen.

„Ich trinke keinen Tee", antwortet er leicht arrogant. Augenrollend und etwas genervt gehen ich ihm Antwort, „Dann trinkst du halt nichts, wenn du keinen Tee willst."

Geschockt schaut er mich an, „schlagfertig bist du."

„Danke", lächle ich ihn freundlich an.

„Das war kein Kompliment."

Empört schlage ich Alex spielerisch auf die Schulter und fange das Lachen an. Kopfschüttelnd nehme ich einen Schluck von meinem guten Früchtetee und lasse ihn auf meiner Zunge ergehen.

„Nun ja, Carolin. Kommen wir zu dem Grund, warum ich dich jetzt kontaktiert habe. Und zwar brauchst du dringend ein Auto, dein Altes wurde verschrottet."

Wow, der weiß schon mehr als ich. Als ob die meinen schönen Sportwagen verschrottet haben! „Warum verschrottet?"

„Ehm er stand deutlich zu lange auf dem Parkplatz vor dem Club und wurde dann abgeschleppt. Wenn die Autos dann nicht beim Abschleppdienst abgeholt werden, werden sie entweder ins Ausland verkauft oder verschrottet", Alex zieht seine Schultern nach oben und nimmt einen kleinen schluck von seinem Tee.

Etwas angewidert stellt er den Tee wieder auf den Tisch zurück und sieht mich bittend an. Aussagekräftig schüttle ich meinen Kopf! Entweder er trinkt den Tee oder eben nichts. Als ob ich für den jetzt einen Kaffee aufbrühe!

„Also du kannst dir ein Auto aussuchen und ich werde es dir bezahlen", er schaut mich ernst an. Schwer schluckend senke ich meinen Blick. Ich möchte ihm doch nicht zur Last fallen, klar ist es eine nette Geste, aber ich möchte ja schließlich selbst wieder von vorne anfangen-

„Alex, als das ist wirklich nett, ab-" Er unterbricht mich mitten im Satz, „bitte erspar mir das ‚du musst das nicht', ‚dann kaufe ich mir ein Billiges' und und und. Mädchen, ich mache jeden Tag tausende von Euro, also bitte. Hört damit auf. Außerdem würde Jayden nicht wollen, dass du in einer Schrottkarre durch die Gegend fährst."

Ich schlucke schwer. Anscheinend ist er genauso stur wie ich. Na großartig. Er reicht mir sein Smartphone. „Hier schau mal, ich habe dir schon mal ein Paar herausgesucht. Sag mal, während du jetzt die Links anschaust, wo ist denn hier die Toilette?"

Schnell gebe ich ihm eine Wegbeschreibung zu unserem Klo und öffne dann auch schon den ersten Link. Ein sportlicher Mercedes GT Black Series für ganze 335.000,00 Euro erscheint auf dem Display. Mein Herz bleibt stehen, schnell schließe ich die Seite wieder und öffne den nächsten Link. Dieses Mal wird mir ein neuer Range Rover Sport 2021 angezeigt. Die Marke Land Rover hat es mir immer schon angetan. Aber einen link habe ich schließlich noch-

Der letzte Link zeigt mir einen viel zu teuren Lamborghini Urus. Auch diesen Tap schließe ich schnell wieder. Erneut öffne ich den Link mit dem Range Rover und betrachte das Auto noch einmal genauer. Das ist schon ein sehr schöner Wagen-

„Und weißt du schon was es wird?"

Ich erhebe meinen Kopf und erkenne Alex, welcher auf mich zukommt. „Ich weiß nicht so recht, vielleicht der Range Rover?" Unwissend schaue ich ihn an und hoffe auf eine vernünftige Antwort. Er setzt sich neben mich und nimmt einen Schluck von dem Tee. Lustigerweise verzieht er dieses Mal nicht sein Gesicht. Also doch nicht so schlimm oder wie?

„Der Range Rover ist ein sehr schönes und praktisch veranlagtes Auto. Mit diesem Wagen wirst du mit Sicherheit aus jedem Graben wieder rauskommen. Aber lass mich raten: Du willst ihn, weil er der Billigste von allen dreien ist?"

Ehrlich schüttle ich meinen Kopf und erkläre ihm, dass er mir einfach am besten gefallen hat. Alex nickt wissend. „Gut, dann werde ich dir mal einen neuen Range Rover Sport besorgen. Wunschfarben?" Mit einem Kopfschütteln gebe ich ihm Antwort.

„Wessen scheiß Bugatti steht auf meinem Parkplatz!!"

Unsere Blicke richten sich zu Neyla, welche wütend ins Haus stapft. Ihr Blick fällt auf mich und Alex, plötzlich entgleitet all ihre Wut und ein kleines Lächeln ziert ihre Lippen.

„Ha..Hallo, ich bin Neyla. Carolin hatte mir gar nicht gesagt, dass wir heute Abend Besuch haben", ihr Gesicht wird ganz rot und sie schließt in Ruhe die Tür. Langsam kommt sie dann auf uns zu und bleibt vor uns stehen.

Vermutlich ist Alex genauso geschockt von ihrem verhalten wie ich. Warum ist sie plötzlich so... nett?

„Tut mir leid Ney, ich wusste selbst nicht das wir Besuch bekommen. Sonst hätte ich auch aufgeräumt. Das hier ist Alex, Jaydens Cousin", ich deute auf die Person neben mir, welche ein sanftes Lächeln aufsetzt.

„Hey, also der scheiß Bugatti gehört mir. Aber ich fahre sowieso gleich wieder, dann kannst du dich auf deinen Parkplatz stellen." Oh nein. Er setzt sein provokantes Grinsen auf, damit kommt er bei Neyla nicht weit. Sie nickt wissend und macht kehrt in die Küche.

Alexander steht auf und dreht sich zu mir, „Ich denke, nun ist der Zeitpunkt gekommen, an dem ich mich von dir verabschieden muss. Wir hören uns in den nächsten Tagen. Ich schreib dir."

Verwirrt folge ich ihm zur Haustüre, „du hast doch gar nicht meine Nummer?"

Er dreht sich kurz um und lächelt mich warm an, „doch, du weißt es nur nicht." Überfordert schaue ich ihn an und verabschiede ich von ihm. Alex steigt in seinen Bugatti und fährt vom Grundstück.

Tief durchatmend schließe ich die Tür und trete in die Küche zu Neyla, welche sich gerade Kaffee aufbrüht. „Wer war das denn?", fragt sie interessiert.

„Das war Alex, Alexander, der Cousin von Jayden. Er wohnt hier in München und greift mir ein bisschen unter die Arme. Ein ganz lieber Kerl eigentlich."

Neyla nickt und gießt ihren Kaffee in eine Tasse, „Nach meiner kleinen Pause fahren wir zu dem Baumhaus."

Kidnapped from Him IIWo Geschichten leben. Entdecke jetzt