𝐋𝐀𝐘 𝐌𝐄 𝐃𝐎𝐖𝐍 | yoonmin

Kapitel 2

✩ ───── 𝐘𝐎𝐎𝐍𝐆𝐈𝐒 𝐏𝐎𝐕 ───── ✩

Wir haben es uns auf der Couch mit Wolldecken gemütlich gemacht, tranken in Ruhe unseren Tee, während wir uns unseren Lieblingsfilm anschauten.

Seitdem Jimin und ich unseren Abschluss gemacht haben und nun fertig mit der Schule gewesen sind, haben wir beide uns dazu entschieden, zusammenzuziehen. Und tatsächlich hatten wir eine kleine, aber feine Wohnung in der Nähe von Jimins Oma in einem Mietshaus entdeckt. In diese zogen wir dann nach drei Monaten ein, unsere Freunde halfen uns dabei tatkräftig die Kartons und die Möbel - die meisten stammten aus unseren eigenen Zimmern - in die Wohnung zu tragen.

Und obwohl wir manchmal am Rande der Verzweiflung standen und oft nicht wussten, wohin mit den ganzen Sachen, haben wir diese Hürde sehr gut zusammen meistern können.

Ich fühlte mich zufrieden. Sehr zufrieden sogar. Neben Jiminie jeden Tag aufzuwachen war schon was neues, aber dennoch etwas sehr schönes, weshalb es mir jeden Morgen ein Lächeln ins Gesicht zauberte.

Und damit wir uns die Wohnung leisten konnten, habe ich einen Minijob angenommen, den ich fünf Tage in der Woche nachgehe. Jimin war immer noch dabei, sich für sein Psychologie Studium zu bewerben, allerdings nahm die Universität nur die besten Schüler heraus. Er zweifelte oft daran, ob er es jemals schaffen würde, aber ich gehe stark davon aus, dass es ihm gelingen wird. Und selbst wenn es schief gehen sollte, gibt es immer noch zahlreiche andere Möglichkeiten, eine bestimmte Tätigkeit oder einen Fachbereich zu erlernen.

Plötzlich klingelte mein Handy, welches ich gestern Abend zum Laden an die Steckdose getan hatte. Ein Anruf von Jungkook erschien auf den Display, verwundert darüber, dass er mich um die frühe Zeit anrief, nahm ich den Anruf entgegen.

,,Oh Gott sei Dank, das ich dich erreichen kann! Yoongi du musst mir unbedingt helfen, sonst dreh ich durch" Jungkooks Stimme klang mehr als nur verzweifelt.

,,Was ist denn los?" fragte ich dann, woraufhin er mir erklärte, dass er heute mit seiner Anleitung über etwas sehr wichtiges sprechen wollte, was ihn zurzeit sehr belastet. ,,Ich weiß nicht wie ich ihr das erklären soll, ohne dass ich mich irgendwie falsch ausdrücke und sie persönlich angreife oder so"

,,Jungkook, beruhig dich erstmal. Was belastet dich denn, das du mit ihr darüber sprechen möchtest?"

,,Nun ja, ich hab das Gefühl ich übernehme viel zu viele Aufgaben als Azubi. Ich bin wirklich überrascht davon, wie sehr mir meine Kollegen schon zu trauen, aber bei manchen Aufgaben hab ich einfach das Gefühl, dass ich das doch gar nicht machen darf"

,,Was denn zum Beispiel?" fragte ich, um mir darunter etwas besser vorstellen zu können.

,,Mit den Kindern zum Beispiel alleine in der Gruppe sein. Und damit meine ich nicht für fünf Minuten, ich meine schon 1-2 Stunden. Das ist doch nicht normal!" Seine Stimme klang sehr verärgert darüber, weshalb ich für eine Weile überlegte, wie er sie am besten drauf ansprechen könnte.

,,Vielleicht wär ein Gespräch unter vier Augen erstmal nicht schlecht. Mach dir Notizen und überlege dir, worüber du mit ihr sprechen willst. Du kannst ihr ja auch sagen, dass du zwar siehst, dass sie dir viel zu trauen als Azubi, aber du der Meinung bist, manchen Aufgaben noch nicht gewachsen zu sein scheinst und du da Unterstützung brauchst. Mehr als Nein sagen, kann sie ja nicht"

Die kurze Stille interpretierte ich als Nachdenken seinerseits, bis er dann seufzen musste. ,,Vielleicht ist das keine schlechte Idee. Ich versuch's"

,,Sehr gut, ich wünsche dir viel Glück"

,,Danke, kleiner Bruder. Ach ja, Namjoonie hat mich gefragt ob wir die Tage vielleicht alle zusammen grillen wollen? Wir könnten den Garten bei uns unten nutzen"

Jimin schien anscheinend mitzuhören, denn er nickte lächelnd. ,,Jiminie hat entschieden, wir sind dabei" sagte ich, was meinen Freund leicht lachen ließ.

,,Alles klar, dann sag ich ihm Bescheid. Wir machen dann nh WhatsApp Gruppe, damit jeder Bescheid weiß."

,,Gute Idee, dann sag ich mal bis demnächst" Jungkook verabschiedete sich ebenfalls, ehe wir beide auflegten.

,,Ich freu mich schon darauf, alle wieder zu sehen" gab Jimin lächelnd von sich, legte seinen Kopf auf meine Schulter. ,,Wir haben Sie schon lange nicht mehr gesehen"

,,Das stimmt, ich freu mich auch. Vorallem auf Jungkook, weil wir uns noch so viel zu erzählen haben"