Epilog♡

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{Dieses Kapitel ist für die Art Leser von Realisten gedacht. Auch hier Feedback in Form von Kommis und Votes sehnlichst erwünscht.}

- Gegenwart, Mats' Sicht, 05.05.2020 -
(das Datum... :o)
Es ist ein ganz normaler Morgen. In zehn Tagen stehen Hazel und ich vor unserem zehnten Hochzeitstag.
Schon, der zehnte. Wie die Zeit rennt...
Und manchmal wünsche ich mir, ich könnte die Zeit anhalten, um noch mehr von diesen vielen einzigartigen Momenten mit meiner Frau zu erleben.
"Schatz?", reist mich Hazel's Stimme aus meinen Gedanken. Apropos: Früher durfte ich Hazel ja fast nie Schatz oder Sonstiges nennen, doch jetzt darf ich es. Endlich *^*. Und sie tut es auch bei mir, und ich muss sagen, es fühlt sich besser an, als damals mit Cathy.
"Ja, Süße?"
"Ich muss noch mal kurz einkaufen gehen." Sie hat sie schon ihre Jacke angezogen und ihre Hand liegt auf dem Türgriff. Doch bevor sie das Haus verlassen kann, stelle ich mich hinter sie und lege meine Arme um ihren Bauch.
"Und warum ausgerechnet jetzt? Kannst du das nicht aufschieben?", hauche ich in ihr Ohr und fahre mit meinen Händen unter ihr Top.
Sie lächelt und legt ihre Hände auf meine und schmiegt sich an mich: "Nein. Die Straßen sind nachher alle zu, wegen der Verabschiedung von Kloppo."
"Stimmt. Dann heben wir uns das aber für später auf." Provozierend und mit einem breiten Lächeln auf den Lippen küsse ich ihre Schulter. Langsam, aber auch äußerst widerwillig entzieht sich Hazel mir, bevor sie das Haus endgültig verlässt, dreht sie sich um, nimmt mein Gesicht in ihre Hände und küsst mich. Leidenschaftlich. Voller Liebe. Voller Dank.
Huch! Das kommt plötzlich. Trotzdem, genießen tue ich es. Doch vor lauter Genießen, vergesse ich den Kuss zu erwidern, da hat sich Hazel schon von mir gelöst und die Tür hinter sich geschlossen.

- Hazel's Sicht -
Ich habe Mats angemerkt, dass ihn ein wenig überrumpelt habe, aber ich glaube, er fand es toll und er war stolz auf mich, da ich ja sonst eher die Schüchterne bin.
Und ich weiß, dass egal, was ich noch alles erleben werde oder was mir noch zustoßen wird, dass ich Mats nie vergessen werde. Denn er ist der Mensch, der mir gezeigt hat wie sich Liebe anfühlt.

Mein Blick ist die ganze Zeit auf die Straße gerichtet, aber auch schwirrt natürlich Mats meinem Kopf herum. So blicke ich erst in den Rückspiegel, als ich auf einmal das Geräusch von Bremsenquietschen hinter mir wahrnehmen kann. Doch es ist schon zu spät. Ich will auf die andere Fahrbahn ausweichen, aber ich bin zu langsam. Kurz darauf rammt mich ein anderes Auto von hinten mit voller Wucht. Mein Kofferraum wird eingedrückt, ich verliere die Kontrolle über den Wagen, gerate ins Schleudern, komme von der Fahrbahn ab und krache im nächsten Moment gegen die Leitplanke. Auch meine Motorhaube wird eingedrückt. Mein Kopf wird mit voller Wucht gegen das Lenkrad geschleudert und knallt ans Fenster. Dann ist alles schwarz.

- Mats' Sicht -
Ich spiele gerade mit Linni im Sandkasten, als auf einmal an der Tür klingelt. Verwirrt dreinblickend öffne ich und vorne steht ein Polizist. Die Mütze in den Händen haltend und nervös knetend.
"Herr Hummels?"
"Ja?"
"Ich bin Herr Dürenberg, von der Dortmunder Polizei. Ist das Ihre Frau?" Der Polizist hält mir sein Handy unter die Nase und es kommt ein Bild zum Vorschein, auf dem man Hazel's Gesicht erkennt und die Tatsache, dass sie auf einer Trage liegt.
Ich schnappe nach Luft: "Was ist mit ihr passiert? Warum liegt sie auf einer Trage?"
Der Polizist gibt den Blick und schaut mich an. Mitfühlend. "Es tut mir leid."
"Was ist mit meiner Frau passiert?!", fahre ich den Polizisten an.
"Sie... Sie hatte einen Autounfall. Ein Auffahrunfall durch einen Betrunkenen. Und es... Es sieht schlecht aus. Es tut mir leid. Ehrlich leid."
Ich merke, wie alles in mir zusammen sagt. Wie das Blut in meinen Adern langsam aber sicher zu gefrieren beginnt.
"Nein... Nein. Das darf nicht sein. Nein!"
Ich verliere den Boden unter den Füßen und breche zusammen. Von jetzt auf gleich hat sich mein ganzer Grund, warum es sich für mich lohnt zu leben, in Luft aufgelöst.
"Herr Hummels." Ich spüre die Hand des Polizisten auf meiner Schulter. "Wenn Sie wollen fahren wir Sie ins Krankenhaus." Benommen nicke ich und lasse mich von dem Polizisten aus meinem eigenen Haus führen. Zu dem Wagen. Zu dem Wagen, der mich gleich die größte Herausforderung meines Lebens stellen wird. Abschied zu nehmen. Von einem Menschen mit, dem ich mir noch so viel mehr gemeinsame Zeit gewünscht hätte.

Warum träumen? (FF mit Mats Hummels)Where stories live. Discover now